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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes
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er vernünftig reagieren und die Hände hochnehmen, sobald er sich unserer Übermacht gegenübersieht. Aber ich habe seine Stimme am Telefon gehört. Sie klang sehr erregt. Anscheinend wittert Greece, daß wir ihn diesmal verdammt nahe an Sing-Sing heranbringen können. Durchaus möglich, daß er sich zu einer Kurzschlußreaktion hinreißen läßt. Ich halte es für besser, wenn einer von uns so nahe an Greece herankommt, daß er jede Reaktion sofort stoppen kann. Greece kennt mich nicht, aber Phil ist früher schon einmal mit ihm zusammengestoßen. Phil kann also nicht mit in den Drugstore gehen. Wie steht’s mit euch?«
    Tom Carter schüttelte den Kopf. »Ich scheide aus. Ich habe Greece einmal verhaftet, als ich noch bei der City Police arbeitete.«
    Wedman und Need hatten noch hie Kontakt mit dem Gangster gehabt. Ich wählte Charly Need. »Komm fünf Minuten nach mir in den Drugstore, Charly. Suche dir einen Platz in der Nähe der Tür. Deine einzige Aufgabe besteht darin, Greece den Weg abzuschneiden, falls ich ihn nicht stoppen kann.«
    Phil und die beiden anderen sollten nur eingreifen, wenn es zu einer harten Auseinandersetzung kommen würde.
    Zehn Minuten später betrat ich durch die Pendeltür den Drugstore. Ich sah Harold Greece auf den ersten Blick. Er saß am anderen Ende der Theke, rührte in einer Kaffeetasse und starrte mich an. Alle Hocker zwischen ihm und mir waren von einer Horde schnatternder, kichernder -und eisvertilgender Schulgirls zwischen zwölf und vierzehn Jahren besetzt. Ich las Mißtrauen in Greeces zusammengekniffenen Augen, und ich konnte kaum näher an ihn herankommen. Ich parkte auf einem Hocker in der Nähe der Tür, setzte ein Grinsen auf, als amüsiere ich mich über die Teenager und bestellte beim Barkeeper einen Fruchtsaft.
    Die Anwesenheit der rund zwanzig Mädchen erschwerte meine Aufgabe. Andererseits konnte ich nicht auf meinem Platz bleiben, bis Charly Need hereinkam. Zwei Männer nebeneinander würden Greeces Mißtrauen sofort hochschießen lassen. Auch jetzt spürte ich, daß er mich wieder und wieder ansah.
    Ich hatte Fotos von Harold Greece gesehen, aber ich war ihm bis zu diesem Augenblick nicht begegnet. Er war dreiundvierzig Jahre alt, ein großer, knochiger Mann mit einem häßlichen rötlichen Gesicht. Spärliches rotblondes Haar wuchs auf seinem Schädel. Seine dichten farblosen Augenbrauen zuckten von Zeit Zu Zeit, aber das war das einzige Zeichen von Nervosität oder Nervenanspannung. Die Augen kniff er gewohnheitsmäßig zu Schlitzen zusammen, so daß die Farbe der Iris nicht zu erkennen war.
    Ich warf einen Blick auf die Armbanduhr. In zwei Minuten würde Charly Need den Laden betreten. Ich winkte dem Keeper und fragte nach den Waschräumen. Er zeigte mit dem Daumen in Richtung auf das Innere des Drugstores. Ich stieg vom Hocker, ging an den Rücken der Teenager vorbei, und als ich Greece passierte, schwang er den Drehsitz seines Hockers herum, so daß er mich im Auge behalten konnte. Ich ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen, und verschwand hinter der Tür mit der Aufschrift »Men’s room«.
    Ich wartete genau vier Minuten. Charly mußte jetzt den vereinbarten Platz am Eingang besetzt haben. Wenn ich auf dem Rückweg an Greece vorbeikam, konnte ich meine Überrumpelungsaktion starten. Ich wollte gerade die Tür des Waschraumes öffnen, als sie aufgerissen wurde. Der Bursche, der hereinplatzte, hielt sich nicht mit einer Vorrede auf. Er feuerte mir eine Faust von Bratpfannengröße an den Kopf. Ich war so überrascht, daß ich den Hieb praktisch voll nahm. Ich flog zwei, drei Schritte rückwärts und wäre zu Boden gegangen, wenn ich mich nicht an einem Waschbecken festgeklammert hätte. Durch das Sternengeflimmer vor meinen Augen sah ich einen vierschrötigen Burschen wie einen Panzer auf mich zurollen. Ein zweiter Schläger schloß die Waschraumtür von innen.
    »Überlaß mir den Schnüffler, Slim«, grunzte der Vierschrötige. »Ich stopfe ihn unangespitzt in den Abfluß.«
    Er baute sich vor mir auf, zog den rechten Arm zurück und schoß seine Bratpfannenfaust erneut gegen mich ab.
    Ich war zu stark angeschlagen, um viel gegen ihn unternehmen zu können. Ich ließ mich mit angewinkelten Fäusten in seinen Schlag fallen und nahm damit dem Brocken die Wirkung. Da ich fast einen Kopf größer war als der Schläger, konnte ich ihn mit dem Gewicht meines Körpers zurückdrücken. Er versuchte mich mit drei, vier kurzen Schlägen zurechtzustellen, aber
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