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Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Titel: Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle
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Ohr.
    »Ja?«
    Ich hörte ihn atmen. Offenbar hatte er Zeit, denn es dauerte ein paar Augenblicke, bis er die Zähne auseinander nahm.
    »Wer ist denn dort?« Seine Stimme klang, als habe ihm jemand gegen den Hals getreten. »Ein Bulle? Bestimmt ein Bulle, nicht wahr? Bist du G-man?«
    »Und wenn es so ist?«
    »Hör zu, Bulle. Einen von euch haben wir. Phil Decker heißt er. Sieht nicht mehr besonders hübsch aus, der Junge. Aber er japst noch. Wenn ihr Wert darauf legt, daß es dabei bleibt, dann laßt die Finger vom Syndikat. Das ist eine Warnung. Die erste und letzte. Ende.« Er legte auf.
    Ich starrte den Hörer an. Meine Kopfhaut zog sich zusammen. Sie waren vor Phil hier gewesen und hatten ihn überwältigt, als er kam. Es mußten Greelys Leute gewesen sein.
    Ich biß die Zähne aufeinander, daß die Kiefer schmerzten. Dann rief ich Mr. High an. In aller Eile informierte ich ihn. Es war, wie ich angenommen hatte. Phil war bei der Beschattung von Geo Ash durch unseren Kollegen Hyram Wolfe abgelöst worden und hatte sich meinen Jaguar geschnappt und war in Mr. Highs Auftrag zu Ida Lipkins Wohnung gefahren, um das Archiv und eventuelle Unterlagen über das Syndikat sicherzustellen.
    »Ich fahre sofort zu Greely in die 57. Straße«, knirschte ich. »Wissen Sie, ob der Kerl dort ist?«
    »Ich lasse das Büro durch Theo Cant beobachten, Jerry. Aber er hat Greely bis jetzt nicht gesehen.«
    »Gibt es was Neues über Ash?«
    »Er und die beiden anderen hocken in Ash’ Wohnung am Vernon Boulevard.«
    »Ich melde mich.« Damit legte ich auf. Im Laufschritt sauste ich zum Lift. Das kleine Lederetui mit den Schlüsseln für den Jaguar hatte ich in der Tasche. Ich ließ den Polizeiwagen stehen, quetschte mich in meinen Flitzer und fuhr los. In dem engen Innenraum hatte sich die Hitze gesammelt. Wie ein heißes Tuch legte sie sich mir auf die Haut. 'Ich brauchte nicht lange bis zur 57. Straße.
    In der Halle des Hochhauses, halb verdeckt von einem Palmenkübel, saß Theo Cant, unauffällig wie eine große Maus, gelangweilt mit einer Zeitung beschäftigt. Sonst war niemand hier, aber hinter dem Empfangstisch dampfte ein Becher Kaffee.
    Ich erklärte Theo, was passiert war. Dann fragte ich ihn: »Hast du Greely gesehen?«
    »Bis jetzt nicht.«
    »Weiß der Portier Bescheid?«
    »Ich habe mich ausgewiesen. Aber er ahnt nicht, auf wen ich lauere.«
    »Okay. Ich rücke Greely aufs Fell.« Dreißig Stockwerke. Vier Expreßlifte führten hinauf. In der zwölften Etage stieg ich aus. Die Teppiche waren weich wie ein Rasen. Greely hatte das halbe Stockwerk gemietet. Ich trat ins Vorzimmer.
    Hinter dem Schreibtisch eine blonde Schönheit mit einem Lächeln aus der Tiefkühltruhe. Die Lady hatte stahlblaue Augen. Neben der Schreibunterlage stand ein Schildchen, auf dem ihr Name stand: Miß Flint.
    Ich baute mich vor ihr auf, und mein Gesicht verriet so wenig Gutes, daß sie zurückschreckte. Ich grüßte. Dann: »Ich heiße Cotton und will zu Mr. Greely.«
    »Der Chef ist nicht da.«
    »Wo finde ich ihn?«
    Sie musterte mich fast neugierig. »In welcher Angelegenheit, Mr. .Cotton?« Ich beugte mich vor. »Ich bin G-man und gekommen, um Ihren Chef zu verhaften, und ihn, wenn nicht alles täuscht, für den Rest seiner Zeit ins Zuchthaus zu bringen. Sie staunen. Sie Unschuldsengel? Haben Sie wirklich keine Ahnung, was Ihr Mr. Greely in Wirklichkeit treibt? Also, wo ist er?«
    Sie zuckte hilflos die Schultern. »Verreist. Ich glaube, nach Rio geflogen. Aber wohin dort, hat er mir nicht gesagt.«
    »Wann ist er abgeflogen?«
    »Vor reichlich zwei Stunden.«
    »Mit einer Linienmaschine? Mit einer gecharterten? Privat? Nun reden Sie schon!«
    »Ich weiß es nicht, Mr. Cotton. Der Chef sprach, ja, jetzt fällt’s mir ein, er sprach nur vom Verreisen. Daß er fliegt, habe ich als selbstverständlich angenommen. Es kann natürlich auch sein, daß er die Bahn benutzt, den Wagen, ein Schiff oder seine eigene Jacht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Ich hatte keinen Durchsuchungsbefehl. Trotzdem gestattete mir die Lady, einen Blick in die Firmenräume zu werfen. Niemand hielt sich dort auf.
    Auf dem Weg zum Jaguar sagte ich Theo Bescheid. Dann saß ich hinter dem Lenkrad und preschte durch die Midtown. Ich angelte den Hörer des Sprechfunkgerätes. Nach zwei vergeblichen Versuchen bekam ich mit der Zentrale Verbindung.
    »Hier spricht Cotton. Bist du es, Jimmy? Hör zu und richte es dem Chef aus. Greely ist angeblich verreist, nach Rio. Das kann
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