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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton
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noch an einem parkenden Wagen vorbeikam.
    Außerdem fuhr er jetzt entgegen der Einbahnrichtung.
    »Total besoffen«, stellte G-man Howard fest. »Wer weiß, was der in diesem Zustand noch anrichtet!«
    »Greifen wir ihn?« fragte Les Bedell. Im gleichen Moment gab er selbst die Antwort, indem er Rotlicht und Sirene einschaltete und jetzt selbst in der normalerweise verbotenen Richtung in die Einbahnstraße fuhr.
    Trunkenheit am Steuer ist zwar kein FBI-Delikt, aber der Fahrer am Steuer des dunklen Wagens stellte in seinem Zustand eine öffentliche Gefahr dar.
    Howard nahm das Mikrofon des Funkgerätes und rief die Zentrale. Schnell gab er den Tatbestand durch und bat, die City Police zu verständigen.
    »Jerry steht jetzt vier Nächte am Hafen, da wird es auf die paar Minuten auch nicht mehr ankommen«, meinte er nach dem Gespräch mit der Zentrale.
    Les Bedell beschleunigte den Wagen noch etwas mehr und holte gleich darauf den in wilden Schlangenlinien fahrenden dunklen Wagen ein. Dessen Fahrer merkte nun, daß er verfolgt wurde. Er bremste sein Fahrzeug kurz ab und riß das Steuer scharf nach links. Wieder schleuderte der Wagen und holperte zwischen zwei abgestellten Fahrzeugen über die Bürgersteigkante. Damit war allerdings sein Ausflug beendet. Der Wagen rammte das Geländer eines Kellerschachtes, durchbrach es und hatte nun keine Fahrbahn mehr unter seinem linken Vorderrad. Der Betrunkene hatte noch insofern Glück, als der Kellerschacht sehr eng war. Der Wagen konnte wenigstens nicht abstürzen.
    »Endstation«, brummte Les Bedell.
    Die G-men sprangen aus dem Dienstwagen und liefen zur Unfallstelle. Sie sahen den alkoholisierten Fahrer reglos über dem Steuer hängen.
    »Jerry wird vermutlich länger als ein paar Minuten warten müssen«, stellte Les Bedell fest.
    ***
    Zuerst ging gleißend hell eine Sonne auf. Danach ließen mich dröhnende Stimmen zusammenfahren. Vielleicht eine halbe Minute lang hatte ich den dringenden Wunsch, weiterschlafen zu dürfen. Doch sie ließen mich nicht. Die grelle Sonne entpuppte sich als ein Handscheinwerfer und die dröhnenden Stimmen gehörten meinen Kollegen Joe Brandenburg und Phil Decker.
    »Endlich!« sagte Phil trocken. »Ausgeschlafen?«
    »Noch nicht ganz«, stellte Joe Brandenburg fest. »Er macht so komische Augen.«
    »Und Zahnschmerzen hat er auch. Seine linke Wange ist geschwollen.«
    Vorerst antwortete ich keinem, sondern prüfte erst einmal nach, was Phil behauptet hatte. Tatsächlich, meine linke Gesichtshälfte glühte, und die Schwellung war deutlich zu spüren. Ich versuchte den Kopf zu bewegen. Das ließ ich aber schnell wieder bleiben. Der Schmerz war höllisch!
    »Los, Jerry, rede! Was ist passiert?« Phil hatte gemerkt, daß es eine ernstere Sache war.
    »Ein Elefant muß mich getreten haben«, stellte ich flüsternd fest.
    »Hier ist der Elefant!« rief Joe Brandenburg.
    Irgendwie hatte er in der Dunkelheit ein merkwürdiges Ding gefunden. Es bestand aus einem Sandsack im Format einer Mehltüte. Er hing an einem Strick, der an seinem Ende eine Schlaufe trug.
    »Merkwürdige Waffe«, murmelte Phil.
    Ich wußte, daß sie nicht nur merkwürdig, sondern auch wirkungsvoll war.
    »Wer war das?« fragte Joe.
    »Keine Ahnung«, sagte ich leise und kämpfte gegen den rasenden Schmerz in meiner linken Kopfhälfte an.
    »Einfach aus dem Hinterhalt?« forschte Phil.
    »Nein«, brummte ich und versuchte mich zu erheben. Es gelang mir nur mit Anstrengung, und sofort überkam mich ein starkes Schwindelgefühl. Aber es ging vorbei.
    »Ich habe mich mit ihm unterhalten«, sagte ich, als ich wieder etwas klarer denken konnte. »Er hat mir einen Job angeboten und — wo kommt ihr überhaupt auf einmal her?«
    »Sullivan schickt uns. Dein Auftrag hier ist beendet. Du sollst einrücken«, sagte Phil schnell. »Pech, daß es dich zuletzt noch so erwischt hat. Vielleicht wäre es nicht passiert, wenn Bedell und Howard nicht von einem betrunkenen Autofahrer aufgehalten worden wären. Sie waren bereits unterwegs zu dir.«
    »Wie spät ist es?« fragte ich und hielt meinen Kopf fest. Ich hatte das Gefühl, daß er auseinanderspringen wollte.
    »3.50 Uhr«, sagte Phil. »Wir suchen dich ja schon 20 Minuten, nachdem wir an deinem Wagen vergeblich gewartet haben.«
    Es dauerte eine kurze Weile, bis ich begriff, was das bedeutete. Jetzt erst wurde ich richtig wach. Als ich zuletzt, unmittelbar vor der Begegnung mit dem Fremden, auf die Uhr geschaut hatte, war es 2.31 Uhr. Über
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