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Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Titel: Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn
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dem, was wir noch einnehmen werden.«
    »Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Du bist kein Mann, der teilen kann! Mir hast du vorgemacht, ich sollte Lou und Ken beseitigen, um das große Geschäft mit dir allein schaukeln zu können. Noch während ich deinen Vorschlag in die Tat umsetzen wollte, ging ich durch eine von dir gelegte Bombe mitsamt den anderen in die Luft. Soweit ich zurückdenken kann, hast du nichts anderes getan, als deine Partner zu betrügen.«
    »Ich schwöre dir…« begann er, aber das Girl unterbrach ihn sofort wieder.
    »Mit Pryscilla Rayburn ging es los«, fuhr sie fort. »Du hast sie vor der mexikanischen Küste aus dem Wasser gefischt. Dir kam sofort die Idee, die einzige Überlebende des Unterganges der ›Diana Mortimer‹ zur Grundlage eines großen Bluffs zu machen. Ich gebe zu, daß du dabei eine phantastische Idee hattest. Du versprachst Pryscilla goldene Berge, wenn sie mitmachte. Das unbedarfte Girl ließ sich einwickeln. Kein Wunder! Sie war nur eine kleine Verkäuferin. Die Aussicht auf Millionengewinne verblendete sie. Pryscilla spielte ihre Rolle gut — aber sie sollte sterben, weil du nicht mir ihr teilen wolltest!«
    »Das ist doch Unsinn! Pryscilla war unbedarft. Das hast du selber gesagt. Sie mußte sterben, weil sie früher oder später die Nerven verloren und die Wahrheit ausgepackt hätte.«
    »Noch lebt sie.«
    »Sie wird nicht durchkommen — und falls sie den Anschlag wider Erwarten doch überstehen sollte, können wir sie noch rechtzeitig zum Schweigen bringen.«
    »Wir?« höhnte Verushka Emerson.
    »Ich bin nach wie vor überzeugt davon, daß du zur Vernunft kommst. Eine halbe Million Dollar sind ein gutes Argument dafür«, meinte Stark.
    »Wenn Wellington die Million hat, knöpfe ich sie ihm ab. Ich verschwinde damit«, sagte Verushka Emerson. »Ir-Kendwohin. Für soviel Geld bekommt man ausgezeichnete Papiere. Man kann, wenn man will, sogar von den Kapital-Zinsen leben.«
    »Sie würden dich finden«, stieß Stark hervor. In seiner Stimme bebte ein Unterton plötzlicher Furcht.
    »Wer sollte mich denn suchen?« fragte das Girl. »Ich bin doch tot!«
    »Du brauchst mich«, sagte Stark. »Du kannst gar nicht ohne mich sein. Ich bin der Kopf der Aktion!«
    »Ich möchte keine Minute länger mit dir zusammen leben«, meinte Verushka Emerson. »Es wäre eine beständige Furcht vor dem Ende. Jeder Drink, den du mir mixtest, könnte Gift enthalten, jeder Wagen, der auf mich zufährt, könnte von einem gekauften Mörder gesteuert werden…«
    »Du spinnst.«
    »Nein, Lionel. Du bist skrupellos und habgierig. Du wolltest mit keinem teilen, jetzt mußt du es. Dein Partner wartet schon auf dich. Es ist der Tod.«
    ***
    Verushka Emerson hob die Waffe.
    »Nein!« schrie der Mann. »Nein!«
    Seine Stimme überschlug sich. Sie übertönte das Geräusch, das ich verursachte, als ich mich nach vorn warf und das Girl zu Boden riß.
    Der Schuß, der loskrachte, war wie eine Befreiung. Die Kugel peitschte in die Zimmerdecke.
    Ich riß Verushka Emerson die Pistole aus der Hand und war sofort wieder auf den Beinen. Trotzdem kam ich zu spät. Lionel Stark schoß mit eingezogenem Kopf wie ein Rammbock auf mich zu. Ich drehte mich ab, um ihn leerlaufen zu lassen, aber er warf mich zu Boden.
    Ich ließ das Knie hochzucken. Stark wälzte sich stöhnend zur Seite. Ich sprang auf. Die Waffe war noch immer in meiner Hand.
    Verushka saß noch auf dem Boden. Sie war leichenblaß. »Sie haben alles mitgehört«, sagte sie mit flacher Stimme.
    ».Ja«, nickte ich. »Viel Neues gab es freilich nicht zu hören — den Hinweis auf Wellington einmal ausgenommen.«
    »Sie wissen noch nicht einmal die Hälfte von dem, was wirklich geschehen ist«, sagte Verushka Emerson und stand auf.
    »Halt deinen Mund«, keuchte Stark. »Willst du uns ruinieren?«
    »Ich will, daß du stirbst«, erklärte das Girl. In ihren Augen blitzte tödlicher Haß. »Wenn ich dich nicht töten kann, wird der Henker den Job übernehmen.«
    Stark zwang sich zu einem Grinsen. Es reichte nur zu eioer Grimasse.
    »Im Staat New York ist die Todesstrafe abgeschafft worden«, stellte er fest.
    »Man kann auch sterben, indem man weiter atmet, schläft, ißt und trinkt«, sagte Verushka Emerson. »Ich meine das langsame Sterben im Gefängnis, das'Isoliertsein von allem, was das Leben lebenswert macht…«
    Stark verursachte mit seinem Mund einen dünnen, schnarrenden Laut. Er hätte ebensogut von einem Tier stammen können. Im
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