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Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Titel: Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn
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irgendwo gestohlen worden. Ich wette, der oder die Gangster haben ihn bereits verlassen, um in ein anderes Fahrzeug umzusteigen.«
    »Soll das heißen, daß ich meine Million abbuchen kann?« fragte March. Ich merkte, daß er sich zur Ruhe zwang. »Zum Teufel mit dem Geld«, lenkte er plötzlich ein. »Es ist doch gar nicht von Bedeutung. Mir geht es doch nur um Jane.« Er legte plötzlich seine Hand auf Millers Arm. »Ich verstehe Sie, Joe. Sie konnten gar nicht anders handeln. An Ihrer Stelle hätte ich mich wahrscheinlich ebenso verhalten.«
    »Was wird denn mit meiner Tochter?« fragte der Milchmann ängstlich. »Was ist, wenn die Gangster ihr Wort nicht halten?«
    Ich stand auf. »Kommen Sie mit, bitte«, sagte ich. »Ich bringe Sie zum Distriktgebäude. Wir leiten alles Notwendige in die Wege.«
    »Ich habe noch ein paar Fragen, G-man«, sagte March und blickte Miller an. »Wo haben Sie die Pistole her, mit der Sie uns bedrohten?«
    »Sie lag in der Weste, Sir. Der Gangster gab mir telefonisch genaue Regieanweisungen. Aus Angst um das Leben meiner Tochter habe ich mich daran gehalten.«
    ***
    Phil fuhr mit Miller zurück zum Distriktgebäude.
    Ich telefonierte mit einigen Lokalbesitzern und Getränkegroßhändlern, weil ich mir ein genaueres Bild von Lionel Stark machen mußte. Meine Stimmung war nicht besonders gut. Ich konnte mir leicht ausrechnen, was die Presse schreiben würde. Unter den Augen des FBI waren einem prominenten Industriellen eine Million Dollar entwendet worden.
    Ich fand zwei Leute, die Stark flüchtig kannten, aber sie hatten keine engeren Beziehungen zu ihm unterhalten.
    Die Informationen, die sie mir geben konnten, waren ganz allgemeiner Natur und brachten mich nicht weiter.
    »Er hat, glaube ich«, sagte einer der Informanten, »vor vielen Jahren mal eine kurze Bühnenkarriere als Sänger oder so was Ähnliches gehabt. Mit dem verdienten Geld hat er sich die Lokalkette aufgebaut.«
    Meine nächsten Bemühungen konzentrierten sich auf den Besitzer der »Detonation«. Die Jacht gehörte einem alternden Millionär, der sich nachweisbar seit vier Monaten zu einer Kur in Europa aufhielt. Kein Zweifel, die Gangster hatten sich das Boot für ihr Unternehmen nur »ausgeliehen«.
    Der nächste Anruf informierte mich darüber, daß die Suche nach den Überlebenden der »Detonation« gegen neun Uhr abgebrochen worden war. Die Suchmannschaften hatten weder die beiden Männer noch das Girl gefunden. Es sah so aus, als wären sie ein Opfer der Katastrophe geworden.
    Dann erkundigte ich mich telefonisch nach Pryscilla Rayburns, Befinden. Sie war bei Bewußtsein, und die Ärzte beurteilten ihre Genesungsaussichten günstig. Eine Sprecherlaubnis hofften sie in frühestens drei Tagen geben zu können.
    Ich fühlte, daß ich irgendwo einen wichtigen Punkt übersehen hatte. Plötzlich wußte ich, was es war. Starks Bühnenkarriere! Ich rief Benny Bergstein an, einen Agenten, der so ungefähr alle Künstler kannte, die jemals in New York erfolgreich gewesen waren.
    »Lionel Stark«, sagte er, als ich den Namen genannt hatte. »Lebt die Wanze noch? Natürlich lebt er noch! Leute seines Schlages sind einfach nicht totzukriegen.«
    »Klingt nicht gerade freundlich, was Sie da über ihn sagen, Benny.«
    »Er ist eine Laus«, meinte Bergstein. »Ein Blutsauger. Ich habe ein Gespür für Leute, die immerzu nur Schwierigkeiten machen und mit ihren Intrigen die Atmosphäre vergiften. Stark war einer von diesen Burschen. Was treibt er denn jetzt?«
    »Er besitzt ein Dutzend Lokale in Frisco und New York.«
    »Und warum interessieren Sie sich für ihn, Jerry? Nicht, daß es mich überraschte! Stark ist ein Mann, der vermutlich nicht in seinem Bett sterben wird — es sei denn, es handelt sich um das Bett eines Gefängnisses.«
    »Er ist nicht vorbestraft«, warf ich ein. »Wir haben ihn nicht in unserer Kartei.«
    »Das überrascht mich nicht«, meinte Bergstein. »Er ist clever. Stark ist keiner von denen, die sich festnageln lassen. Ehe das geschieht, läßt er lieber ein paar andere über die Klinge springen.«
    »Sie kennen ihn offenbar recht gut. Benny.«
    »Das kann man nicht einmal sagen. Es gibt Menschen, die ich nicht mag und denen ich aus dem Weg gehe. Stark gehörte dazu.«
    »Worauf hatte er sich denn in seiner Glanzzeit spezialisiert?« wollte ich wissen
    »Er war Conférencier«, meinte Bergstein. »Er konnte so ziemlich alles, sogar bauchreden…«
    »Moment mal«, unterbrach ich ihn. »Trat er auch als
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