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Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder
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»Jimmy Webster. Er leitete den Betrieb. War so eine Art Meister, wissen Sie. Miß Cullers ließ sich nur selten bei uns blicken. Ich habe mich immer gefragt, weshalb sie diese Bude gekauft hat. Die Chefin ist einfach nicht der Typ für diese Art von Geschäft.«
    »Wen hat sie außer Webster noch eingestellt und mitgebracht?« wollte ich wissen.
    »Buddy Kingston«, sagte Cork. »Und Lena.«
    Ich blickte Cork im Spiegel an. »Ist das das Mädchen, das im Trailer arbeitet?«
    »Ja. Niemand kann sie leiden. Das Geschäft leidet darunter. Seit Wochen wird minus gemacht, aber Miß Cullers scheint das nicht zu stören.«
    »Wo wohnen Webster, Lena und Kingston?«
    »Irgendwo in New York«, antwortete Webster. »Sie bilden ein verschworenes Trio, das morgens gemeinsam kommt und nach Feierabend zusammen verschwindet.«
    Ich sah jetzt klar. Gipsy Cullers hatte den Betrieb gekauft, weil er sich ideal als Kontaktstelle eignete. Webster, Kingston und die dünne Lena waren Gipsys zuverlässige Helfer gewesen. Jetzt waren sie mit ihrer Chefin längst über alle Berge. Ich war überzeugt, daß die Namen Cullers, Kingston und Webster frei erfunden waren.
    »Wie lief das Geschäft?« wollte ich wissen. »Gab es einen gewissen Auftrieb, nachdem Miß Cullers den Laden übernommen hatte? Kreuzten neue Kunden auf, neue Gesichter?«
    »Nur ein paar«, meinte Cork.
    »Kennen Sie sich hier im Office aus?« fragte ich. »Wo ist die Kundenkartei?«
    »Die hat Webster geführt. Da ließ er keinen ’ran.«
    Ich trocknete mich ab. »Sie haben ungefähr meine Figur«, stellte ich fest. »Können Sie mir ein paar Sachen borgen?«
    »Ich bin sofort zurück«, sagte er und ging hinaus. Sheriff May betrat das Büro. Er hatte einen hochroten Kopf bekommen und war sichtlich erregt.
    »Warum lassen Sie ihn laufen?« stieß er hervor.
    Ich rieb mir die Augen trocken. »Ames ist okay«, sagte ich. »Wohnt Clark Anthony, der frühere Besitzer der Werkstatt, in der Nähe?«
    Der Sheriff setzte sich. »Nein, er hat sich in Ridgefield Park einen Bungalow gekauft.«
    »Bitte, verbinden Sie mich mit ihm.« May suchte die Nummer heraus und stellte die Verbindung her. »Hallo, Clark«, sagte er. »Hier spricht Jacky May. Da ist jemand vom FBI, der ein paar Fragen an dich hat.« Er streckte mir den Hörer entgegen. Ich nannte meinen Namen. »Es geht um den Verkauf Ihres Betriebes an Miß Cullers«, fuhr ich fort. »Ist die Sache notariell beglaubigt worden?«
    »Notariell?« fragte er gedehnt und hörbar verblüfft. »Nee. Sie bot mir einen bestimmten Betrag und zahlte in bar. Dafür erhielt sie eine Quittung. Mit Stempel und allem Drum und Dran. Damit war für mich der Fall geritzt. Und für sie auch.«
    »Haben Sie sich den Ausweis der jungen Dame zeigen lassen?« fragte ich. Anthony lachte kurz. »Mir genügte das Geld, mit dem sie sich ausweisen konnte, Sir.«
    Ich legte auf. Es war wirklich nicht schwer, unter einem falschen Namen ins Geschäft zu kommen. Es genügte, daß man mit einem dicken Banknotenbündel Seriosität vortäuschte.
    Trotzdem war ich vorangekommen. Ich wußte jetzt, wo der Motor des Geschehens sein mußte: irgendwo im CIA-Büro, wo James Ridge gearbeitet hatte. Außerdem kannte ich einige Mitglieder von Gipsys Bande. Einen davon hatte ich sogar am Oberarm verwundet.
    Darüber hinaus war es mir gelungen, Licht in die Affäre zu bringen und den Mord an Arnold Wyler aufzuklären. Ich bedauerte nur, daß ich es nicht geschafft hatte, Fred Wylers Ermordung zu verhindern.
    »Sorgen Sie dafür, daß dieses Büro und Miß Cullers Zimmer im Ort versiegelt werden«, sagte ich. »Die Kundenkartei muß schnellstens nach New York gebracht werden.«
    Es war eine reine Routinemaßnahme. Ich konnte nicht erwarten, daß Gipsy die Namen von Kontaktpersonen in/der Kundenkartei festgehalten hatte.
    Ames Cork kehrte zurück. Ich benötigte mehr als zwanzig Minuten, um mich restlos zu säubern und umzuziehen. Sheriff May besorgte mir in der Zwischenzeit einen Leihwagen. Damit fuhr ich nach New York zurück.
    ***
    »James Ridge mußte sterben, weil er offenbar kurz davorstand, einen seiner Kollegen als Spion und Landesverräter zu entlarven«, sagte ich. »Aus dieser Situation entwickelten sich die nachfolgenden Verbrechen mit der teuflischen Konsequenz einer Kettenreaktion.«
    Mr. High blickte mich ruhig, aber mit einer Spur von Skepsis an: »Es fällt mir schwer zu glauben, daß ein geschulter CIA-Agent sein Wissen testamentarisch seiner Freundin
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