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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck
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reden begann. Ich habe ihn noch nie so leise, so bekümmert und so sorgenvoll sprechen hören.
    »Ich habe Sie beide von Ihrer Arbeit wegholen lassen«, begann er. Sein Blick schweifte abermals über das rote Telefon, das er soeben benutzt hatte. »Sie werden verstehen, warum, wenn ich Ihnen nachher Einzelheiten des anliegenden Falles gebe. Zunächst: Kann jemand Ihre Fälle im Augenblick weiterführen?«
    Phil nickte.
    »Meinen auf jeden Fall. Ein Kollege ist informiert. Ein Anruf genügt, und er macht an meiner Stelle weiter, Chef.« Mr. Highs Blick glitt zu mir herüber. Besorgt, drängend, fragend. Ich verstand.
    »Meine Ermittlungen über das Wettsyndikat, mit denen ich zu tun habe, sind auf Tonband festgehalten. Wenn Sie einen Vertreter für mich wollen, würde ich Steve Dillaggio vorschlagen. Er kennt meine Art zu arbeiten und kann anhand meiner Ergebnisse den Ring weiter verfolgen und — wie ich Steve kenne — auch sprengen. Ich nehme an, es liegt etwas Wichtigeres vor?« Mr. High stützte den Kopf auf. Diese Gebärde hatte ich bei ihm noch nie gesehen.
    »Der Fall kann vielleicht gar nicht so wichtig sein, wie wir ihn im Augenblick nehmen«, begann er. »Vielleicht bedroht er aber auch die ganze Nation.« Phils Hände umklammerten die Lehnen seines Sessels.
    »Sie bekommen die Fakten nachher geordnet. Ausgangspunkt: jemand scheint ein Kontaktgift erfunden zu haben, das in einer unheimlichen Konzentration vorhanden ist und dementsprechend wirkt. Wir haben die verschiedenen Berichte gesammelt, in Washington. Der oberste Chef ist vom Direktor der Bundesgesundheitsbehörde alarmiert worden. Verschiedene Todesfälle, die auf dieselbe Ursache zurückzuführen sind, haben sich seit gestern nachmittag ereignet und erfordern unser sofortiges Eingreifen. Noch ist das Gebiet begrenzt, in dem die Fälle bekannt geworden sind. Wenn sich die Sache ausweitet, steht eine Panik bevor. Eine Panik, die das ganze Land erfassen kann.«
    Mr. High wirkte in diesen Minuten um Jahre gealtert. Das war es wohl, was mich besorgt fragen ließ: »Ist das ein irgendwie kriegswirksames Gift, Chef?«
    Mr. High hob die Hände. »Ich wollte, ich wüßte mehr. Natürlich ist das ein kriegswirksames Gift, wenn es so angewandt wird, wie man es anwenden kann. Bisher scheint es nur durch Unglücksfälle wirksam geworden zu sein. Aber wir wissen nicht, was der Erfinder, der Besitzer, damit vorhat. Nach meinen Informationen genügen ein paar Pfund, um Amerika in einen Friedhof zu verwandeln.«
    »Eine teuflische Sache«, murmelte Phil. »Was wissen wir?«
    Mr. High wischte mit der Hand über den Tisch. »Ihr findet die Fakten geordnet auf eurem Schreibtisch. Ich habe wegen der Eile, die wirklich geboten scheint, nur eihe Akte mit Kopien anfertigen lassen, aber ihr könnt sie ja gemeinsam lesen. Sobald ihr eine Entscheidung über das weitere Vorgehen getroffen habt, erbitte ich Nachricht. Innerhalb von zehn Minuten, von eurem' Anruf an gerechnet, steht unten im Hof ein Hubschrauber bereit. Ich kann ihn nicht vorher bestellen, weil mir sonst die ganze Fahrbereitschaft ausfällt. Aber diese zehn Minuten werden wir opfern können. Ich verlasse mich in allem auf euch, und was ihr haben müßt, werde ich in diesem Fall beschaffen.« -Wir wollten aufstehen, aber Mr. High hob noch einmal die Hand. »Nochmals — und das wird euch auch beim Studium der Unterlagen aufgehen —, es kann sich um einen Fall handeln, der die Nation bedroht. Bedenkt bitte, daß es auch eine Kette unglückseliger Umstände sein kann. Wie der vermutliche Täter zu behandeln ist, liegt in eurem Ermessen. Falls Rückfragen entstehen — ich bin hier. Wenn nötig, bis der Fall gelöst ist. Also alles Gute!«
    ***
    Auf meinem Tisch lag die Akte bereit. Ich setzte mich, und Phil schwang sich auf meinen Tisch, um mitzulesen. Da waren die fernschriftlichen Protokolle der Feuerwehr von Farrington, der Untersuchungsbericht der staatlichen Gesundheitskommission. Da war das Protokoll der Mordkommission von Spring Falls, die von einem Forstbeamten alarmiert worden war.
    »Der Bursche hätte da ein paar Wochen liegen können, wenn der Waldläufer nicht zufällig vorbeigekommen wäre!« sagte Phil. Ich nickte.
    »Gut, daß der auch was von Reifen verstand. So haben wir den Wagentyp, mit dem Bedrich nach dem Umsteigen auf dem Kinoparkplatz weitergefahren ist. Aber…«
    »Bedrich selbst und sein Bild«, ergänzte Phil. »Ich bin auf denselben Gedanken gekommen. Wenn er vor fünfzehn Jahren in
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