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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck
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Gringo nicht wieder seine Experimente macht? Bei dem raucht es doch alle Tage!«
    »Nein, Sam! Es sieht verdammt ernst aus. Wenn einer noch in der Baracke ist, experimentiert er jedenfalls nicht mehr. Komm ’raus!«
    Sanderson legte den Hörer auf und drückte auf den breiten roten Alarmknopf. Im Gebäude begannen die Klingeln zu schrillen. Die Tore öffneten sich automatisch, und als der Kommandant der Feuerwehr die Wagenhalle erreichte, konnte er gerade noch auf einen der startenden Wagen auf springen.
    »Zu dem Laborschuppen am Highway!« schrie er dem Fahrer ins Ohr, und der kurbelte nickend das Steuer herum. Die Ampeln sprangen auf Gelb, als sie den Zubringer zum Highway verließen und Richtung nahmen auf die schlanke Rauchsäule, die sich vor ihnen erhob. Sanderson wandte sich nach hinten: »Wenn da etwas brennt, müßt ihr vorsichtig sein, Leute!« sagte er. »Chemie kann man meistens nicht mit Wasser löschen. Ist Barney dabei?«
    »Aye, Sir«, kam eine Stimme von hinten.
    »Also geht Barney erst mal ’rein und sieht, was die da angestellt haben. Klar?«
    »Aye, Sir«, sagte Barney wieder. Die Wagen bogen auf das kurze Stück Feldweg ein, die Sirenen verstummten jaulend, und die Männer sprangen von den Fahrzeugen. Dichte schwarze Rauchschwaden drangen aus den zersplitterten Fenstern der Wellblechbaracke, und drinnen gloste Feuerschein.
    »Barney, alles klar?« fragte Sanderson. Sie standen etwa zwanzig Meter von der Baracke entfernt. Barney nickte unter seiner schweren Rauchmaske und bewegte sich auf das Gebäude zu. Die anderen hatten inzwischen einen Schlauch an den Tankwagen angeschlossen, das Wasser sprühte in dichten Schleiern auf die schon dunkel angelaufene Außenwand der Baracke und wurde dort sofort zu weißem Wasserdampf, der in Wolken nach oben stob.
    Sanderson sah, wie Barney mit seiner behandschuhten Hand die Tür aufstieß und im Inneren verschwand.
    »Wasserstrahl hinein!« befahl er. Die Schleier verdichteten sich zu einer gleißenden Lanze aus Wasser, die in das Dunkel der Türöffnung vorstieß.
    Am offenen Fenster erschien inmitten der schwarzen Rauchschwaden die Silhouette Barneys. Seine Bewegungen, durch den Asbestanzug behindert, waren merkwürdig langsam, wie die eines Tauchers unter Wasser. Aber Sanderson verstand. Er winkte zurück.
    »Wasser auf die Außenwände«, befahl er. »Kohlensäurelöscher mit mir vor!«
    »Noch jemand drinnen?« schrie der Fahrer eines Wagens, der einen weißen Kittel trug und als Sanitäter ausgebildet war. Barney nickte und wischte zugleich mit der Hand durch die Luft. Aus, schien diese Bewegung zu sagen.
    Sanderson ging mit den beiden Männern, die das Kohlensäuregerät trugen, bis zu dem Fenster vor. Die Hitze strahlte, und Sanderson fühlte seine Stirn heiß und trocken werden. Barney erschien in der Tür und klappte sein Visier hoch.
    »Da brennt irgendein chemisches Zeug«, sagte er mühsam. »Vielleicht schaffen wir es mit Luftentzug. Spritzt mal Eure Gasflaschen hinein.«
    »Brennt die Einrichtung?« fragte Sanderson. Barney schüttelte den Kopf.
    »Davon kann nicht viel brennen. Aber am Fenster liegt einer. Tot. Könnte mir denken, daß der Doc den gern mal auf dem Tisch haben würde.«
    Während aus dem Strahlrohr der Kohlensäurebatterie das Gas schoß, fragte Sanderson: »Brandherd, Barney?«
    »Chemie.« Barney schob sich den Helm ins Genick. »Auf dem Steinboden brennt eine komische, zusammengeschmolzene Masse. Qualmt entsetzlich und stinkt wie Napalm.«
    Der rote Schein im Inneren der Baracke sank in sich zusammen.
    »Der Bursche, der da liegt, Chef…«
    »Ja?«
    »Hab’ schon allerhand Leute gesehen, die im Feuer waren«, sagte Barney kopfschüttelnd. »Aber so zusammengezogen, so… verkrampft — ich möchte wetten, daß das nicht vom Feuer gekommen ist. Außerdem war er gar nicht so nahe dran!«
    Sanderson sah ihn prüfend an.
    »Muß ich mir ansehen«, nickte er. »Was ist mit dem Feuer?«
    »Beinahe aus«, antwortete einer der Männer an dem Löschgerät. Sanderson nickte.
    »Gib mir mal deine Maske!«
    Er zog sich das unförmige Ding über, befestigte die Schläuche der Atemmaske und schwang sich kurzerhand durch die gähnende Fensterhöhle. Beinahe wäre er auf dem Körper des Toten gelandet, aber er bekam die Tischkante zu fassen und konnte sich aufrecht halten.
    Der Raum war glühend heiß. Die Flammen hatten einen Teil der hölzernen Regale verzehrt; Flaschen waren zu Boden gestürzt und hatten sich zwischen den Trümmern
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