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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck
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Kopf. Dann machte er eine katzenhafte Wende und barg sich an der Außenwand. Ich sah noch etwas Sprühendes herunterkommen und warf mich ebenfalls herum. Dann krachte die Explosion der Dynamitstange. Dicht neben mir wurde ein Stück Mauerwerk losgerissen und sauste davon wie eine Rakete. Mr. High rieb sich die staubigen Hände ab und winkte mich mit dem Kopf zur Seite. »Sagten Sie kampflustig, Jerry?«
    »Ja.«
    »Allerdings. Da drüben kommt etwas, das wie der Inspektor dieses Wasserturms aussieht. Vielleicht weiß der Herr einen Ausweg.«
    Wir trafen uns am Rand des Kraters, zusammen mit dem Professor und dem schweigsamen Herrn aus Washington. Der Inspektor war äußerst erregt und mußte erst von Phil mit ein paar Worten beruhigt werden.
    »Unglaublich«, japste er. »Tür herausgesprengt, sagen Sie?«
    »Ja. Und der Gangster sitzt drinnen und hat ein Gift bei sich, mit dem die gesamte Wasserversorgung Ihrer Stadt infiziert werden kann.«
    Der Inspektor fiel sichtlich in sich zusammen. Für den Fall hatte er keine Instruktionen und keine Lösung parat. Der Schweigsame aus Washington schob sich zwei Schritte vor.
    »Verfahrene Situation«, sagte er sehr knapp. »Muß mich auf Ihr Urteil verlassen. Wenn ich helfen kann…«
    »Sie?« fragte Phil ohne viel Respekt. »Wie denn?«
    Mr. High wollte einschreiten, aber der Mann aus Washington verzog den Mund.
    »Sie sind der Praktiker«, sagte er einfach. »Ich stelle nur die Mittel zur Verfügung. Abgesehen von einer taktischen Atombombe haben Sie in einer halben Stunde hier, was Sie brauchen.«
    Mr. High nickte.
    »Er hat recht, Phil. Aber ich fürchte, selbst mit einer Bombe können wir hier nicht viel anfangen.«
    »Augenblick mal«, sagte der Inspektor. Alle Augen richteten sich auf ihn. »Der Verbrecher sitzt oben im Turm?«
    »Ja.«
    »Und er hat ein Gift…?«
    »Er hat ein Gift zur Verfügung, das Ihre ganze Stadt in einen Totenhof verwandeln kann, und er hat anscheinend auch noch genug Dynamit, um sich den Eingang zu diesem Turm eine Weile frei halten zu können«, klärte ich den Inspektor geduldig auf. »Vielleicht haben Sie einen Ausweg?«
    Er sah mich ruhig an, und seine Augen prüften mich von oben bis unten. Dann nickte er.
    »Sieht so aus, als hätte ich vielleicht einen. Nur kann ich ihn nicht mehr gehen. Aber Sie — möglicherweise!«
    »Weiter!« sagte ich. Der kleine Mann flößte mir auf einmal Interesse ein, wenn nicht eine unbestimmte Neugier.
    »Als ich bei der U-Boot-Waffe war«, sagte er gemächlich, »da mußten wir das Aussteigen unter Wasser üben. Da war so ein Tank wie dieses Ding hier. Unten, wo der Wasserdruck am stärksten war, gab es eine Schleuse. Wir kriegten ein Atemgerät verpaßt und wurden in die Schleuse getrieben. Dann ging die andere Tür auf, der Druck kam, und wir trieben in dem Tank wie die Korken hoch.«
    »Kenn’ ich«, nickte ich. Er sah mir unbeirrt in die Augen.
    »Schön. So eine Art Schleuse kann ich Ihnen hier schaffen, wenn ich die Zufuhr aus der Hauptquelle absperre und Sie durch das Mannloch hineinlasse. Der Verbrecher wird anfangs nicht auf das Wasser im Tank achten, sondern unten auf die Tür. Sie könnten vielleicht im großen Tank sich hochtreiben lassen. Was Sie dann anstellen, ist Ihre Sache.«
    Mr. High sah zuerst den Inspektor an, dann richtete er zweifelnd seinen Blick auf mich. Ich versuchte, eine kleine Gänsehaut zu unterdrücken.
    »Klingt ganz gut. Aber was ist, wenn er mich doch sieht und seine Giftflasche ausleert, ehe ich etwas unternehmen kann?«
    »Unmöglich«, sagte der Mann aus Washington, »da sprenge ich lieber den ganzen Komplex in die Luft und sammle die Trümmer persönlich ein!«
    Aber Professor Bellinger schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht kann ich etwas zur Lösung des Problems beitragen?« fragte er und sah mich an wie jemanden, den man einem Tiger vorwirft, um auszuprobieren, ob der vielleicht über Nacht Vegetarier geworden sein könnte.
    ***
    Sie strichen an mir herum, als wäre ich die Freiheitsstatue und sie wollten mich vergolden. Außer einer kleinen Badehose hatte ich nichts mehr an, und durch die Ritzen des schnell errichteten Laborzelts des Professors pfiff der kalte Wind.
    »Die Sache ist so«, sagte Professor Bellinger, »was Sie da auf den Leib gestrichen bekommen, ist eine immunbiologische Lösung, die Ihren Körper ziemlich sicher vor allem schützt, was sonst in Ihre Poren eindringen würde. Ihre natürlichen Körperöffnungen werden zugeklebt, bis auf die Augen,
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