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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels
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und rannte los.
    »Kommen Sie!«, rief ich dem Hausmeister zu.
    Widerspruchslos stampfte er hinter mir her. Ich rannte durch die dunkle Einfahrt hinaus auf die Straße. Es dauerte ein paar Sekunden, ehe der dicke Hausmeister herangekommen war.
    »Sie«, sagte er, »ich habe nur ein Unterhemd und die Hose an, ich kann bei dieser Kälte…«
    »Der Mann ist in Lebensgefahr, und mein Wagen ist geheizt. Kommen Sie!«
    »Lebensgefahr?«, fragte der Hausmeister verdattert.
    »Ja«, sagte ich hastig. Dann erschrak ich. Vorhin hatte ich die Schlüssel meines roten Flitzers in die rechte Manteltasche gesteckt. In den Mantel aber hatte ich den Mann eingewickelt, und ich musste ihn fest verpackt halten, damit möglichst wenig Luft an ihn kam. Ersticken würde er so nicht, aber er würde wieder brennen, falls noch Phosphor an ihm war.
    Ich schaute schnell hin.
    »Hier - das ist die Manteltasche«, sagte ich dem Hausmeister. »Greifen Sie hinein. Die Autoschlüssel.«
    Wir hatten Glück. Es war die rechte Manteltasche, und der Dicke fand die Schlüssel sofort. Wahrscheinlich wusste er jetzt, was ich vorhatte, denn er schloss meinen Jaguar auf.
    »Einsteigen!«, befahl ich.
    »Jawohl, Sir«, gab er zurück und schob sich mühsam in den engen Wagen.
    Vorsichtig schob ich den Schwerverletzten zu ihm hinein.
    »Pressen Sie den Mantel so fest an seinen Körper, wie es nur geht. Es darf keine Luft an ihn kommen.«
    »Was?«, zuckte er zusammen. »Phosphor?«
    »Ja.« Ich schlug die Tür zu und rannte um den Wagen herum.
    Während ich mich hinter das Steuer klemmte, fragte ich schnell: »Woher wissen Sie das?«
    »Ich kenne das verdammt gut«, knurrte er zurück, »im Krieg war ich bei der Air Force, Feuerwehr. Wir hatten einmal…«
    »Später« bat ich ihn und war erst einmal beruhigt. Wenn er Erfahrung mit diesem Teufelszeug hatte, konnte er mir jetzt viel helfen. Dass er nicht der Mann war, der dieses verhängnisvolle Wurfgeschoss geschleudert hatte, war mir klar. Er wäre nicht freiwillig gekommen.
    Der Motor heulte auf, das Rotlicht zuckte, und die Sirene heulte los. Vielleicht würde Phil es bemerken. Ich hoffte es, obwohl ich jetzt nicht auf ihn warten konnte.
    Ich ließ den Wagen vorwärtsschießen, steuerte ihn mit einer Hand und stellte mit der anderen Hand die Sprechfunkverbindung mit der City Police her. Schnell gab ich deren Zentrale die notwendigen Anweisungen durch. Während ich nordwärts fuhr, rief ich unser Districtgebäude an, forderte zwei Mann und einen Experten an, und noch ehe ich die Delancey Street erreicht hatte, wusste ich, dass der Kollege in unserer Zentrale das Bellevue Hospital verständigen würde.
    Am Eingang des Bellevue Hospitals standen zwei Träger und zwei Ärzte bereit. Einer der Ärzte hielt ein großes Glasgefäß mit einer wasserhellen Flüssigkeit in der Hand. Die Träger hoben vorsichtig den in meinen Mantel eingewickelten Mann heraus und legten ihn auf eine Trage. Der Arzt brauchte die wasserhelle Flüssigkeit nicht. Das Feuer war erloschen.
    Beide Ärzte beugten sich über den Mann.
    Auch ich sah ihn jetzt zum ersten Mal im Licht. Mir lief es kalt über den Rücken.
    »Operationssaal! Serum!«, rief der Arzt mit dem Glasgefäß.
    Der andere Doc drehte sich zu mir um. Sein Blick genügte schon, aber er sagte es auch noch. »Seine Chance, diese Verbrennungen zu überleben, steht eins zu einer Million.«
    ***
    »Stopp!«, brüllte Sergeant Houstard.
    Mit aufkreischenden Reifen und leicht schleudernd kam der Streifenwagen der City Police zum Stehen. Auch Sergeant Growman, der am Steuer saß, hatte das dunkle Bündel am Rand der Fahrbahn gesehen.
    Die beiden Cops sprangen aus dem Wagen und liefen im Scheinwerferkegel auf die Gestalt zu.
    Sekundenlang schauten sie hin.
    »Mein Gott«, stammelte Growman.
    Houstard wandte seinen Blick einen Moment zur Seite und schluckte. »Entsetzlich«, sagte er dann. »Absperrung.«
    Growman eilte an die Kofferraumklappe des Streifenwagens, holte das Absperrgerät heraus und baute es in der von den Straßenlampen, den grellen Scheinwerfern und dem zull ckenden Rotlicht des Streifenwagens sowie von der Blitzlichtbefeuerung der Landebahn des unmittelbar neben dem Highway liegenden Kennedy-Flughafens unwirklich beleuchteten Szenerie auf.
    Houstard nahm das Mikrofon seines Funksprechgerätes und gab die erforderlichen Meldungen durch.
    »… ist zweifellos tot. Wir sind am Fundort etwa 300 Yard westlich der Auffahrt Nummer 24 und haben abgesperrt. Veranlassen Sie
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