Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels
Autoren:
Vom Netzwerk:
Vorraum machte er es ebenso.
    »He! Lass doch das Haus stehen!«, murrte unwillig ein Mann, der über einem schmuddeligen Unterhemd nur eine schmierige Hose trug, die von museumsreifen Hosenträgern gehalten wurde. Es war Lincoln Emeran, dem nach außen hin dieser Billardsalon gehörte.
    Wer der wirkliche Inhaber war, wurde sofort klar. »Halt das Maul, Schmierbock«, zischte Bill Steinberg. »Los, geh in dein Office.«
    Mürrisch wollte Emeran gehorchen, aber der jugendliche Gangsterboss hielt ihn noch einmal fest. Mit einem schnellen Griff nahm er ihm das Hörgerät ab, das der schmuddelige Mann im Hosenbund stecken hatte.
    Der Salonbesitzer muckte auf. »Was soll ich denn tun, wenn jemand anruft?«
    »Sag ihm, deine Batterie wäre leer«, antwortete Steinberg.
    Natürlich verstand Emeran diesen Rat falsch. »Warum soll ich denn ins Bett gehen?«, fragte er deshalb.
    Widmark schob seinen Kaugummi in einen Kieferwinkel und lachte lauthals los.
    Steinberg beendete das Intermezzo, indem er den Schmuddeligen einfach durch die Officetür abschob.
    »Erledigt?«, fragte er dann den bulligen Mann, der sich gerade aus seinem Mantel geschält hatte und nun prüfend einen Billardstock betrachtete.
    Widmark legte die Kugeln auf dem grünen Filz bereit. Er führte damit einen stets gültigen Befehl aus. Steinberg hatte angeordnet, dass einige der Gangmitglieder ständig spielen mussten, um ihre Anwesenheit in diesem als Billardsalon getarnten Gangsterhauptquartier für fremde Besucher motiviert erscheinen zu lassen. Nur bei besonderen Gelegenheiten wurde die Tür abgesperrt, nachdem das Schild »Geschlossene Gesellschaft« hingehängt worden war.
    Jimmy Norbershift, der Büffel, stieß die erste Kugel. »Ja, erledigt«, sagte er erst dann.
    »Gut«, lobte Steinberg und betrachtete sich die Situation auf dem Spieltisch.
    »Das heißt…«, murmelte Norbershift.
    Steinberg zuckte zusammen und wandte sich vom Spieltisch ab. »Was?«
    »Dieser G-man - er muss vorher etwas gemerkt haben. Als das Ding hochging, sah ich ihn ein ganzes Stück von dem Alten entfernt auf dem Boden liegen.«
    »Was?«, fragte Steinberg noch einmal. »Heißt das, dass der G-man nicht erwischt wurde?«
    »Glaube ich nicht«, sagte Norbershift ruhig und gelassen. »Sonst hätte er ja den Alten nicht mehr ins Hospital bringen können.«
    »Ins Hospital?« Steinberg fühlte die Wut in sich auf steigen. Norbershift gegenüber konnte er sich jedoch die Methoden nicht erlauben, die ihm bei Ransom und Shild richtig erschienen waren. Norbershift war ihm nicht nur körperlich überlegen, sondern war auch einer seiner wichtigsten Leute. Der junge Boss wusste, dass er vielen erfahrenen Gangstern zu jung erschien und dass es ihm schwerfallen würde, für den Büffel unter Umständen einen gleichwertigen Ersatzmann zu finden.
    »Ja, ins Bellevue«, antwortete der Büffel einsilbig.
    »Verdammt, dann lebt er noch?«, erregte sich Steinberg.
    »No«, brummte Norbershift. »Er ist abgekratzt.«
    »Woher weißt du das? Lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Rede endlich. Du weißt, was davon abhängt.«
    Mit einer gebieterischen Bewegung unterbrach der Büffel die-Tirade seines Bosses. »Der Alte war ja so schlau, diesen G-man in einen Hof zu bestellen, neben dem eine Bierbar liegt. Guter Laden übrigens, müssen wir uns einmal merken. Liegt verdammt günstig. Nachdem das Ding hochgegangen war, bin ich wieder zu meinem Bier. Nach einiger Zeit kamen ein paar Greifer und Bullen, aber ich habe den Besoffenen gespielt. Eine Weile später kam einer, der alles genau gewusst hat: der Hausmeister von dem Haus, zu dem der Hof gehört. Der G-man, dieser Cotton, hat sich von dem Hausmeister helfen lassen. Er ist mitgefahren zum Bellevue Hospital. Er hat auch gehört, was die Ärzte dort gesagt haben. Keine Hoffnung, haben sie gesagt«, schloss Norbershift.
    »Wir müssen es genau wissen.«
    »Wir wissen es genau«, behauptete der Büffel.
    »Wieso?«
    »Ich habe im Bellevue angerufen«, grinste der Gefragte.
    »Du hast angerufen?« Steinberg schaute seinen Partner mit offenem Mund an.
    »Klar«, sagte Norbershift. »Ich habe gesagt, dass ich der Hausmeister bin, der dem G-man geholfen hat, und ob ich den armen Verletzten einmal besuchen kann. Nein, hat der Doc gesagt, leider nicht, weil er tot ist.«
    Widmark wollte sich ausschütten vor Lachen.
    »Hihihi«, äffte der junge Boss ihn nach. Dann wandte er sich wieder an Norbershift. »Der G-man - wie sieht der aus?«
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher