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Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Titel: Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe
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seiner wärmenden Handmulde. Er hatte die MP schon vorher aus der Hand gelegt — weit außerhalb meiner Reichweite.
    »Unterhalten wir uns ein wenig«, sagte er spöttisch und sah mir in die Augen. »Wie sind Sie hergekommen?«
    »Das geht Sie nichts an!« sagte ich.
    Er grinste. »Machen Sie es nicht so spannend. Sie sind Vicky gefolgt, stimmt’s?«
    »Was macht das schon aus?«
    »Nicht viel«, gab er zu. »Es zeigt jedoch, daß man Weibern nicht trauen darf. Sie sind entweder dumm oder gefährlich — meistens beides zusammen.«
    »Ich blute«, wimmerte Vicky. »Ich bin verletzt. Ich brauche einen Arzt!«
    »Einen Arzt!« höhnte Finnegan und blickte zu Touchy hinüber. »Hast du das gehört, alter Junge? Alles, was die braucht, ist ein Friedhofswärter!«
    »Ich würde sie gern verbinden«, meinte Touchy grinsend.
    Finnegan lachte spöttisch. »Das glaube ich dir aufs Wort. Aber du wirst die Finger davon lassen. Diese kleine Schlange brächte es glatt fertig, den Spieß umzukehren und dich krankenhausreif zu machen! Sieh ihr doch bloß mal in ihre glitzernden Augen! Sie überlegt krampfhaft, wie sie uns aufs Kreuz legen könnte!«
    »Warum sprechen wir der Abwechslung halber nicht einmal über Sie?« fragte ich. »Ich hätte gern gewußt, warum Berry sterben mußte und was Ferguson von Ramsgate wollte.«
    »Fragen Sie doch Vicky«, spottete der Gangsterboß.
    Vicky starrte ins Leere. »Paul sollte nach seiner Beförderung für das Syndikat arbeiten«, erklärte sie mit leiser Stimme. »Paul war von diesem Vorschlag so empört, daß er Ferguson angriff — und dabei passierte es.«
    »Wollen Sie behaupten, daß Ferguson einfach zu Ihnen ins Haus kam und Paul Ramsgate unverfroren diesen Vorschlag machte?« fragte ich.
    Vicky schüttelte den Kopf. »Nein. Er hatte einige Magazine bei sich, die Fotos von mir enthielten — Aktaufnahmen. Damit wollte er Paul erpressen.«
    »Sie kannten Ferguson?«
    »Flüchtig. Ich wußte von Berry, daß er der Kontaktmann zwischen den Billern und dem Syndikat war.«
    »Na bitte«, mischte sich Finnegan ein. »Da haben Sie die Story in einer Nußschale. Jesse drohte Vicky an, auch sie zu erledigen, wenn sie nicht den Mund hielte und auf unserer Linie bliebe — dafür tat er ihr den Gefallen, die Leiche aus dem Haus zu schaffen. Er brachte Ramsgate zu Berry, und dort ergab es sich, daß Sie auf kreuzten. Was, zum Teufel, wollten Sie von Berry?«
    »Ein paar Auskünfte. Im Grunde ging es gar nicht um Berry, sondern um das Geschäft mit dem Schmutz, das er gegen seinen Willen für Sie erledigen mußte.«
    »Ja, klar! Der brave, unschuldige Berry!« höhnte Finnegan. »Er hat es genossen, die scharfen Sachen zu drucken. Das lag auf seiner Linie. Er hat nicht ein einziges Mal gegen unsere Druckvorschläge aufgemuckt.«
    »Das kann ich verstehen. Sie werden ihm klargemacht haben, was ihm im Falle einer Weigerung blühen würde.« Finnegan grinste. »Das gehört zum Geschäft. Es ist Berry unter unserer Regie nicht schlechtgegangen. Daß er sterben mußte, war nicht mal meine Idee. Jesse wollte es so. Jesse hatte Angst, daß die Bullen Berry schnappen und zum Singen bringen würden.«
    »Wie ist es zu dem Mord gekommen?«
    »Berry brauchte Geld zur Flucht. An wen hätte er sich denn wenden sollen? Für ihn kam nur Jesse in Frage. Jesse bat ihn ins Rice-Stadion; dort kannte er sich aus, weil er mal dem Verein angehört hat. Jesse bestellte für später noch ein paar andere Leute hin. Vicky wollte er zeigen, wie das Syndikat mit unsicheren Kantonisten vorgeht, und Sylvia sollte die Bullen auf eine falsche Fährte locken. Ich kann Ihnen versichern, daß mir das Ganze keineswegs schmeckte. Ich bin nicht für komplizierte Sachen. Sie gehen meistens schief, und die Erfahrung gibt mir recht.«
    »Ist Ihr Swimming-pool wirklich mit einem Stromkabel verbunden?« wollte ich wissen.
    Er grinste. »Ich zeige es Ihnen morgen, Cotton. Für Sie gebe ich eine Extravorstellung!«
    ***
    Sie sperrten. Vicky und mich in getrennte Kellerräume. Die Räume hatten keine Fenster und waren durch solide Eisentüren abgesichert. Da sich die Scharniere auf der Außenseite befanden, hatte ich keine Chance, die Tür meines Gefängnisses auszuheben.
    Der Raum war nicht möbliert. Nicht einmal ein Stuhl stand darin. Ich zog mein Oberhemd aus und riß es in Fetzen. Damit verband ich meinen Fuß. Dann rollte ich das Jackett zusammen und benutzte es als Kopfkissen. Einige Minuten später schlief ich auf dem blanken
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