Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche
Autoren:
Vom Netzwerk:
das an ihm zu kleben schien. Neben ihm galoppierte Jerome Weed gleich einem schwitzenden Nilpferd über das Parkett. »Nicht zu heftig, Jerome!« brüllte Chilton. »Denk an dein schwaches Herz!«
    »Ich verschaffe mir nur Appetit!« schnaufte Weed. »Ich habe Steaks für uns alle bestellt.«
    Chilton fiel das Mädchen auf, das von Weed über das Tanzparkett' geschleift wurde. »Tauschen!« schrie er. »Jerome, wir tauschen unsere Mädchen!« Er stieß die anhängliche Schwarzhaarige von sich, obwohl sie heftig protestierte, schleuderte sie dem dicken Weed in die Arme und riß gleichzeitig Weeds Mädchen an sich.
    »Ich glaube, die prächtigste Puppe in diesem Laden bist du.«
    Das Mädchen lächelte zu ihm hoch. »Ich bin nur ein Gast.«
    »Mit wem bist du hier?«
    Sie blickte sich um und zeigte auf einen Mann, der an der Theke lehnte. »Mit ihm! Darry ist grausam eifersüchtig.«
    Chilton musterte den mageren schwarzhaarigen Mann, der gleichgültig den Inhalt eines Whiskyglases in sich hineinrinnen ließ — offenbar voller Verachtung für seine Umgebung. »Er trinkt meinen Whisky, ich tanze mit seinem Mädchen. Die Rechnung geht auf.« Chilton strich dem Girl über das Haar. »Ich habe ’ne Schwäche für Blonde.«
    Das Mädchen kicherte. »Blond, braun oder rot, der Friseur liefert die Farbe nach Wahl.«
    »Dein Blond ist echt, Süße! Darauf verwette ich tausend Dollar.«
    Sie schmiegte sich enger an ihn. »Du läufst Gefahr, die Wette zu verlieren, Herbie Chilton.«
    »Du kennst meinen Namen.«
    Für einen Augenblick schien sie verwirrt. »Deine Gäste brüllen ihn laut genug durch die Gegend.«
    »Laß uns etwas trinken!« Er zog sie zu dem großen runden Tisch am Rande der Tanzfläche, der sein und seiner Freunde Stammplatz war. Nick Rivera, Charly Carroco, der Chef des Lokals, zwei andere Männer und eine Handvoll Girls saßen an dem Tisch, den vollen Sektkühler daneben. Chilton ließ sich in einen Sessel fallen, zog das Mädchen auf seinen Schoß und hielt ihm ein Glas Champagner an den Mund. »Wie heißt du?«
    »Sue!«
    »Sue — und wie weiter?«
    »Gib mir noch Champagner, Herbie! Für meine Freunde genügt Sue.« Sie wand sich aus seinen Händen und glitt von seinem Schoß.
    »He, was soll das?«
    Sie beugte sich so nahe zu ihm, daß ihr Haar sein Gesicht berührte und er ihren warmen Atem spürte. »Ich will keinen Ärger mit Darry«, flüsterte sie. »Ich gehe jetzt, aber du kannst mich in einer halben Stunde treffen.«
    »Wo?« fragte er rauh.
    »In der ersten Etage unterhält Charly Carroco ein paar separate Zimmer für seine Freunde. Ich warte im ersten Zimmer auf der linken Seite auf dich.« Sie kicherte. »Du kannst dich dann von der Echtheit meiner Haarfarbe überzeugen.«
    Das Girl wartete Chiltons Antwort nicht ab. Der Gangster sah sie noch einmal in der Nähe der Theke, wie sie nach einem Pelzmantel griff und sich ihn über die Schultern warf. Dann stürzte sich das schwarzhaarige Mädchen, das er an Weed abgegeben hatte, auf ihn und nahm den Platz der verschwundenen Konkurrentin ein.
    »Der Henker mag wissen, was du an dieser fahlen grünäugigen Hexe findest, Herbie! Obendrein ist sie dünn wie eine Bohnenstange. Herbie, ich bin schöner. Los, sag, daß ich dir besser gefalle.«
    Chilton brüllte vor Lachen. »Das schönste Girl ist immer das Girl, das ich gerade im Arm halte. Trink!« Das Mädchen öffnete den Mund. Chilton flößte ihr Champagner aus einer Flasche ein. Sie kreischte, als die eisgekühlte Flüssigkeit ihr über Kinn und Hals in den Ausschnitt rann. Die Tischrunde johlte.
    Zehn Minuten später wurden aus der Küche auf großen Platten die Steaks gebracht, die Jerome Weed bestellt hatte. Wieder stieg beifälliges Gebrüll bis an die Decke. Männer und Girls stürzten sich auf die Platten. Niemand dachte daran, Messer und Gabel zu benutzen.
    Chilton ließ sich von der Schwarzhaarigen füttern. Er schnappte nach dem Steak, das sie ihm hinhielt, und knurrte wie ein Raubtier. »Meine Finger!« schrie das Mädchen. »Beiß mir nicht die Finger ab, Herbie!«
    Chiltons Blick fiel auf Jerome Weed, der bereits an seinem dritten Steak kaute. Der Fleischsaft rann über Weeds Doppelkinn. Von Zeit zu Zeit spülte Weed die Bissen mit einem kräftigen Schluck Whisky hinunter.
    Chilton beugte sich zu ihm hinüber. »He, Jerome. Es tut mir leid, daß ich dir dein Girl abgejagt habe.«
    Weed nickte. »Schon gut, Herbie. Dir gönne ich sie.«
    »Hör zu, Jerome! Wir wollen uns nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher