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Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0567 - Auf Bestellung eine Leiche
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gegenseitig Konkurrenz machen.« Er winkte seinem Kumpan, sich zu ihm zu beugen. »Die Süße wartet auf dich in einem Zimmer der ersten Etage.«
    »Auf mich?«
    »Klar, Jerome! Sie wollte es dir nicht selbst sagen, da habe ich ihr versprochen, dich hochzuschicken.«
    »Kein Spaß, Herbie?«
    Chilton unterdrückte das hochsteigende Lachen. »Ehrenwort, Jerome. Du findest sie hinter der ersten Tür auf der linken Seite. Laß sie nicht unnötig lange warten.«
    Weed zog die Platte zu sich heran. »Nur noch ein Steak!« Chilton schlug ihm auf die Hand. »Ein Gentleman denkt nicht ans Essen, wenn eine Lady auf ihn wartet.«
    Weed stand auf. Er grinste Chilton an. »Du nimmst mich hoch, Herbie, aber ich bin kein Spielverderber. Verwahr mir auf alle Fälle ein Steak. Wenn ich die Treppe ’rauf- und ’runtergelaufen bin, bin ich wieder hungrig.«
    Die Treppe zur ersten Etage führte hinter der kleinen Bühne nach oben. Mit breitem. Grinsen sah Chilton seinem Kumpan nach. »Wohin geht er?« erkundigte sich die Schwarzhaarige.
    »Ich vertraue dir ein Geheimnis an: Die Blonde und ich haben eine Verabredung getroffen, aber ich schicke Jerome hin.« Er blickte auf seine Armbanduhr. »Ich lasse ihm zehn Minuten Vorsprung. Dann gehen wir alle hinauf und bringen den beiden ein Ständchen. Sag den anderen Bescheid!« Chiltons Plan fand den Beifall der Runde. »Wenn wir ’raufgehen, müssen wir leise sein!« Er übernahm das Kommando. »Los, jetzt starten wir. Nehmt ein paar Flaschen mit.«
    »Welches Lied sollen wir singen?« schrie Carroco, der Besitzer der Kneipe.
    »Irgendein Lied, in dem besonders viel von Liebe und Glück die Rede ist. Wer hat einen Vorschlag?«
    »Deine Liebe macht mich glücklich wie noch nie!« rief ein Mädchen. Die anderen stimmten zu. »Ich gebe das Zeichen!« schrie Chilton. »Vorher darf keiner einen Laut von sich geben.«
    Alle, die an dem runden Tisch gesessen hatten, schlossen sich dem Zug an. Obwohl Chilton sie wieder und wieder zur Ruhe aufforderte, kicherten die Mädchen, und die Männer rissen ziemlich laut Witze. Andere Gäste im »Teufelsnest« sammelten sich in Erwartung eines besonderen Spaßes am Fuße der Treppe.
    Die Stufen ächzten unter den Tritten. Der Flur, in den die Treppe mündete, war eng. Chilton dirigierte mit heftigen Armbewegungen. Er selbst wandte der Tür auf der linken Seite den Rücken zu. »Jetzt!« befahl er.
    »Deine Liebe macht mich glücklich wie noch nie!« Der Chor brachte die erste Zeile des Schlagers nicht zu Ende, denn die Mädchen brachen in Gelächter aus, die Männer schlugen sich grölend auf die Schenkel. »Weiter!« schrie Chilton. »Singt weiter!«
    »Heute, morgen, immerdar…« Nur noch die wenigsten sangen. Chilton drehte sich zur Tür hin. »Jetzt ein Cheerio für unseren lieben Jerome Weed!« brüllte er. »Eins, zwei, drei!«
    »Herbie, die Tür steht offen!« rief irgendein Mädchen.
    »Ah, ja! Dann ist er es selbst schuld!« Chilton trat gegen die Türfüllung. »Cheerio!« schrie er, während die Tür weit aufschwang. »Chee…« Das zweite Cheerio erstarb ihm auf den Lippen.
    In dem Zimmer brannte die Deckenbeleuchtung. Genau unter der Lampe in der Zimmermitte lag Jerome Weed auf dem Rücken. Seine Arme waren nach links und rechts auseinandergefallen. Der Mund stand offen. Die Augen waren blicklos gegen die Decke gerichtet. Über der Nasenwurzel befand sich ein daumennagelgroßes Loch. Jerome Weed war eine Kugel in die Stirn gejagt worden.
    ***
    Minutenlang starrte Chilton auf den Toten. Nick Rivera schob sich an seine Seite. Charly Carroco, der Besitzer der Kaschemme, löste sich aus den Armen des Mädchens, das sich an ihn geklammert hatte. Er tat einige Schritte in den Raum. »Verdammt«, knurrte er. »Das bedeutet ’ne Menge Ärger für uns alle.«
    Als hätte er ein Stichwort geliefert, begann auf dem Flur ein Gedränge und Geschiebe. Chiltons Gäste beeilten sich, das Weite zu suchen.
    »Wer war das Girl?« fragte er. »Welches Girl?«
    »Die Blonde, mit der ich getanzt habe und die hier auf mich warten wollte?« Carroco zuckte die Achseln. »Ich kann nicht alle Mädchen kennen, die mit ihren Freunden hier auf kreuzen.«
    Chilton drehte sich um, brach sich Bahn durch die Menschen, die die Treppe hinunterdrängten, erreichte die Kneipe und sah sich um.
    Der Mann, den das Mädchen ihm als seinen Freund gezeigt hatte, lehnte noch an der Bartheke. Als Chilton an ihn herantrat, lächelte der Mann ihn töricht und betrunken an. Das Lächeln
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