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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen
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ist passiert?«
    »Die ›Costa Ora‹ — dieser Tanker, die haben mir doch die Position durchgegeben, auf der sie angeblich die ,Star of Yucatan' passiert haben…«
    »Und?« fragte ich scharf.
    »Ich habe nachgesehen — die Position kann nicht stimmen. Unmöglich. Auf der genannten Position liegt Nantucket Island, und auf der Insel kann ein Schiff nicht herumfahren, meine ich. Ich habe es noch einmal versucht, die ›Costa Ora‹ zu erreichen, aber die geben keine Antwort mehr.«
    ***
    Ferry Dick war Radio- und TV-Techniker gewesen. Bis zu jenem Tag, da er sich dazu verleiten ließ, gegen ein beachtliches Honorar in eine Bank einzusteigen und die dort eingebaute, automatisch arbeitende Fernsehkamera außer Betrieb zu setzen.
    Daraufhin hatte eine in Amthors Syndikat arbeitende Gangsterbande ziemlich gefahrlos und in aller Ruhe den Tresor der betreffenden Bank aufschweißen und ausrauben können. Der Gangsterboß hatte an alles gedacht, nur nicht daran, daß man die Fingerabdrücke des Fernsehtechnikers identifizieren würde.
    Daraufhin war Ferry Dick zu drei Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden. Nach der Strafverbüßung hatte Amthor sich den »tüchtigen« Techniker geholt und ihn seinen Spezialkenntnissen entsprechend eingesetzt.
    Trotzdem war Ferry Dick kein typischer, eingefleischter Verbrecher.
    Im Gegenteil. Im Grunde seines Herzens sehnte er sich immer nach seiner bürgerlichen Existenz zurück, die er durch eine Dummheit verloren hatte. Und immer suchte er, nach Möglichkeiten, das rettende Ufer wieder zu erreichen. Jetzt war es in Sichtweite. Dick schaute auf seine Uhr. 1.28 Uhr nachts. Noch zwei Minuten, dachte er.
    Er stützte seinen Kopf in beide Hände und dachte nach. Stundenlang machte er das jetzt schon, aber nun stand sein Entschluß fest.
    Er hatte die Funkfrequenz der »Star of Yucatan« gefunden, und er hatte sie überwacht. Schon längst wußte er, daß sich inzwischen das FBI eingeschaltet hatte. Er hatte die vergeblichen Anrufe der FBI-Zentrale bei der »Star of Yucatan« gehört. Auch wußte er, daß das FBI das Schiff nicht erreicht hatte.
    Aber es reichte ihm auch so.
    FBI, dachte er. Das genügt. Sie sind schon am Drücker. Sie wissen, daß auf dem Dampfer etwas nicht stimmt. Und sie werden nicht mehr lockerlassen. Es kann nur Stunden dauern, bis sie auf irgendeine Weise eingreifen. Dann aber werden sie möglicherweise auf Amthors Leute stoßen. Auf Amthor selbst. Und auch auf mich. Dann werde ich wieder… Nein, dachte er entschlossen.
    Er beobachtete den Sekundenzeiger:
    1.29 Uhr. Und 30 Sekunden. 45. Voll.
    Nein, lieber noch eine Minute warten. Dann Amthor anrufen. Und dann fortgehen. Zu der Adresse, die im Telefonbuch steht. FBI-Distrikt New York. 201 East 69th Street, New York 10 021. Telefon LE 5-7700. Hingehen und auspacken. Erzählen, daß Amthor, der angeblich so korrekte Geschäftsmann, in geheimer Funkverbindung zu einem Funker und einem Privatdetektiv auf der »Star of Yucatan« steht. Daß er einen Hubschrauber bereit hat, der die Beute von dem Schiff abholen soll. Ich werde gestehen, daß ich für Amthor gearbeitet habe. Wenn schon. Wird nicht gerade angenehm werden, aber dann habe ich einen Schlußstrich gezogen.
    Genauso werde ich es tun!
    Ferry Dick schaute wieder auf die Uhr. Ein Uhr einunddreißig. Er griff zum Telefon, wählte die ihm wohlbekannte Nummer.
    »Endlich!« fauchte er. »Das du elender Kerl dich endlich mal wieder meldest!«
    »1.30 Uhr«, sagte Ferry Dick ungerührt. »Alles klar. Position bekannt!«
    »Was heißt ›alles klar‹?« fauchte Amthor. »Soll das etwa heißen, daß du ihn wieder erreicht hast? Los, rede!«
    »Er hat mich erreicht. Irgend etwas mit der Batterie von seinem Gerät hat nicht gestimmt«, schwindelte Ferry Dick. »Unter einem Vorwand hat er sich irgendwo eine neue Batterie beschafft. Aber mghr konnte er nicht sagen. Der erste Funker suchte ihn schon wieder. Sein nächster Ruf kommt um zwei.«
    Ferry Dick hörte, wie Amthor erleichtert aufatmete.
    »Okay«, sagte der Syndikatsboß, als ob nie etwas gewesen wäre.
    »Okay«, sagte auch Ferry Dick. Es war sein Abschiedsgruß an seinen bisherigen Boß.
    Der Syndikatsfunker schaltete sorgfältig alle Geräte aus und nahm seinen Hut. Er stand schon fast an der Tür, als er zögerte und sich noch einmal umwandte. Er ging zu einer eisernen Klappe, öffnete sie, nahm einen Hammer und schlug fast zärtlich gegen eine Röhre.
    Mit einem leisen Knall zerbarst sie. Irgendwo knallte eine
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