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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen
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herauf. Wir konnten kein Licht gebrauchen. Ungesehen mußten wir an Bord kommen. Unbemerkt würde kaum möglich sein, denn der Hubschrauber war nicht zu überhören.
    Der Marinepilot hatte sich vor dem Abflug alle erreichbaren Unterlagen über die »Star of Yucatan« beschafft. Er hatte festgestellt, daß er über dem Heck des Schiffes so weit heruntergehen konnte, daß er fast auf dem Deck des Schiffes auf setzte. Drei, vier Yard Zwir schenraum mußten allerdings bleiben. Und diesen Zwischenraum sollten wir springend überwinden.
    Wenn tatsächlich Gangster an Bord waren, riskierten wir mit diesem Manöver alles.
    Und wenn es schiefging, blieb uns nur ein Trost. Mr. High hatte mir zugesagt, daß er über Washington die Navy bitten würde, mit einem angemessenen Verband von Kriegsschiffen auszulaufen und etwaigen Widerstand auf der »Star of Yucatan« durch militärischen Einsatz zu brechen.
    Man konnte es auch anders sagen: Wenn die Gangster Phil, Steve und mich in ihre Gewalt brachten, sollte die Navy versuchen, uns wieder herauszuholen. Versuchen…
    Nein, mit diesem Gedanken wollte ich mich nicht beschäftigen, obwohl wir immer damit rechnen müssen, daß wir aus einem Kampf nicht als Sieger, sondern als Unterlegene hervorgehen.
    In diesem Fall würde man uns an Bord eines Zerstörers nach New York zurückfahren, zugedeckt mit einer Flagge.
    »Noch acht Minuten«, sagte der Pilot.
    ***
    Drückendes Schweigen lag über dem Salon der »Star of Yucatan«.
    Die Gäste des Ölmillionärs Urban saßen betroffen an den weißgedeckten, blumengeschmückten Tischen und brüteten vor sich hin.
    Nur wenige machten von der Erlaubnis der Gangsterchefin Gebrauch, sich von den Stewards Getränke nach Wahl bringen zu lassen.
    Die meisten hüteten sich, Alkohol zu sich zu nehmen. Aus Angst, unter dem Alkoholeinfluß unbedacht zu werden.
    Das Beispiel von Mrs. Further, die das Girl auf der Bühne als Verbrecherin bezeichnet hatte, wirkte noch. Zwei andere' Girls hatten Mrs. Further auf die Bühne geschleppt. Und dort war die Frau des Ackergerätefabrikanten James Further von der Verbrecherin geohrfeigt worden. Keine Hand hatte sich für sie gerührt. Auch dann nicht, als Mrs. Further gezwungen worden war, das — wie die Verbrecher in gesagt hatte — unterbrochene Showprogramm auf der Bühne fortzusetzen.
    Es war ein makabrer Tanz gewesen. Den Gästen hatte er gereicht. Seitdem gehorchten sie widerstandslos. Ein Gast nach dem anderen wurde von jeweils zwei Girls aus dem Salon geführt.
    Die Abgeführten wurden in ihre Kabine gebracht. Dort mußten sie Schmuck, Wertgegenstände und Bargeld herausgeben, Schecks ausstellen und sich eine abschließende Untersuchung gefallen lassen.
    Danach ging es zurück in den Salon.
    Die nächsten bitte!
    Es funktionierte reibungslos.
    Die Cosa Nostra hatte die aus aller Welt zusammengeholten Girls hervorragend geschult. Es waren Barmädchen aus Syndikatsbetrieben, Girls aus Freudenhäusern der Cosa Nostra, Verbrecherinnen aus verschiedenen Gefängnissen, Gangsterbräute.
    Niemand im Saal wußte, daß die Syndikatsgruppe unter Charles Toll dieses Unternehmen seit Jahren vorbereitet hatte. Eine ähnliche Schiffsparty an der französischen Riviera hatte seinerzeit den Anstoß dazu gegeben. Damals hatte das Syndikat die Gangstergirls rekrutiert, in einer Villa bei Chicago ausgebildet. Toll hatte alles geplant und vorbereitet und dann auf die Party gewartet, die zu seinen Vorbereitungen paßte. Es war gar nicht so schwer, die Übereinstimmung herbeizuführen. Keine Party ohne Girls — dieser Punkt war nie zweifelhaft gewesen. Auch Toll hatte gewußt, daß die echten »Beachgirls« sehr oft zu derartigen Anlässen engagiert wurden. Die echten »Beachgirls« hatten deshalb von Anfang an unter der Beobachtung der Cosa Nostra gestanden. Und ihr Manager war ein Mann dieser Organisation.
    Tolls Rechnung war aufgegangen.
    »Wieviel noch?« fragte in die Stille hinein die Stimme der Anführerin der falschen »Beachgirls«.
    »In 20 Minuten haben wir es«, antwortete die Stimme des Gangstergirls, das für das Sammeln der Beute verantwortlich war.
    In diesem Moment drang ein gellender Schrei durch den Salon.
    ***
    »Schnell!« sagte der Pilot.
    Phil zwängte sich als erster durch die Luke.
    Gute vier Yard unter uns lagen die hellen Planken des Sonnendecks der »Star of Yucatan«.
    Ganz schöne Höhe, dachte ich.
    Doch der Pilot hatte nicht weiter heruntergehen können. Er besaß zwar als Navy-Flieger Erfahrung
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