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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche
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Puste ausgeht!« brüllte der Gorilla an der Tür.
    Die Unruhe wurde leiser. Janos Pantern war stehengeblieben. Er sah sich schnell nach allen Seiten um. Da war Layton, der mit der einen Hand die Kellnerin und in der anderen das gefährliche Schnappmesser hielt. Dicht an der Wand stand der Kerl in dem kaffeebraunen Anzug und ließ aus einer Flasche glucksenden Rotwein über blütenweiße Tischtücher strömen. Auf der anderen Seite des Lokals schlurften die beiden Schwergewichtler von Tisch zu Tisch und kippten Aschenbecher und Speiseschüsseln über die vor Schreck und Entsetzen halbgelähmten Gäste aus. Und an der Tür stand wie ein Gebirge aus Knochen und Muskeln der Gorilla.
    Es war sinnlos. Janos allein konnte mit den Kerlen nicht fertig werden. Aber er war ja nicht allein. Es befanden sich wenigstens fünfzehn Männer im Lokal, die nicht zu den Gangstern gehörten. Fünfzehn, gegen fünf. Zusammen mußten sie etwas gegen die Burschen ausrichten können, bis der dabei entstehende Krach zwangsläufig die Polizei auf den Plan gerufen haben würde.
    »Hört zu, Männer!« rief Janos. »Sollen wir uns bieten…«
    Etwas Blitzendes wirbelte durch die Luft. Janos fuhr zusammen und brach mitten im Wort ab. Laytons Messer hatte sich in seinen Oberarm gebohrt.
    Eine Frau kreischte entsetzt und kippte mit verdrehten Augen vom Stuhl.
    »Ruhe, zum Teufel!« rief Layton. »Ihr verschwindet jetzt aus dieser Bruchbude. Dies ist eine Sache zwischen Pantern und uns. Aber die Kellnerin bleibt hier. Und das Mädchen da! Die Frau dort! Sollte einer von euch Neunmalschlauen auf den Einfall kommen, die Polizei herzuschicken, werden es die drei Weiber ausbaden. Aber so, daß sie bis ans Ende ihrer Tage aussehen wie Hackfleisch. Jetzt wißt ihr Bescheid! Haut ab! Vergnügten Heimweg, die Herrschaften!«
    ***
    Der Vorhang schloß sich zum letzten Male, nachdem der laute minutenlange Beifall endlich abgeklungen war. Den meisten Leuten taten wie uns die Hände weh vom Klatschen. Der Wuschelkopf von Barbra Streisand verschwand hinter dem Vorhang. Sie hatte die weibliche Hauptrolle in dem Musical gespielt, getanzt und gesungen. Es war ein Problem gewesen, Karten zu bekommen. Aber jetzt, nachdem wir die Streisand erlebt hatten, wußten wir, daß sie auch fünfzig Dollar für die Karte wert gewesen wäre.
    »Ich habe sie vom Fernsehen und von ihren Platten her schon immer für große Klasse gehalten«, sagte mein Freund und Berufskollege Phil Decker, »aber jetzt muß ich mich korrigieren. Sie ist nicht große Klasse, sie ist Spitzenklasse von Weltformat. Das ist nicht mehr zu überbieten.«
    Wir nickten zustimmend, während wir uns langsam durch die Sitzreihe zum Ausgang hinschoben. Wir waren zu viert, aber diesmal waren es nicht zwei hübsche Girls, die sich in unserer Begleitung befanden, sondern zwei G-men aus Los Angeles, die ihren Urlaub einmal in New York verbringen wollten und den ersten Abend hier waren. Phil und ich hatten sie bei einer dienstlichen Gelegenheit in Los Angeles kennengelernt und versprochen, ihnen New York zu zeigen, wenn sie einmal herüberkämen. Mit dem Musical und der Streisand hatten wir den Anfang gemacht, um unser Versprechen einzulösen.
    Als wir draußen auf dem Gehsteig vor dem Theater standen, blickte ich auf meine Uhr. Es war kurz vor halb zwölf Uhr. Für Urlauber in einer Stadt wie New York sicherlich noch zu früh, um schon schlafen zu gehen. Phil und ich hatten zwar am nächsten Tag Dienst, aber wir brauchten erst um neun Uhr im Office zu sein, und den Kollegen zuliebe konnten wir auch mit einer etwas verkürzten Bettruhe auskommen.
    »Greenwich Village oder Harlem«, schlug ich vor. »Die Künstler oder die Farbigen. Wo wollt ihr hin?«
    Die beiden Kollegen von der Westküste blickten uns unentschlossen an.
    »Ich möchte etwas essen«, sagte Robert S. Stevens, der schwarzhaarige G-man, der im vergangenen Jahr wegen außergewöhnlicher Tapferkeit vom Kongreß öffentlich belobigt worden war. »Lachen macht mich immer so hungrig.«
    »Essen kann man im Village genausogut wie in Harlem«, meinte Phil. »Damit ist die Frage nicht entschieden. Wir kennen die eine Gegend so gut wie die andere. Es ist eure Sache, wo ihr am liebsten hinmöchtet.«
    »Fangen wir mit Harlem an«, entschied Bill Holden, der schlaksige, hochaufgeschossene Kollege, der wie ein Junge von einem College aussah, aber bei den letzten Kämpfen die Karate-Meisterschaften des FBI gewonnen hatte.
    ***
    Es war fast Mitternacht, als Bob
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