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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper
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Jerry. Für uns vor allem. Die Drohung, die man Ihnen durch das Telefon durchgegeben hat, muß sehr ernst genommen werden. Ich schlage vor, daß Sie sofort Brigg Coleman vorführen lassen. Bis zu dem Termin, den Ihnen der unbekannte Anrufer genannt hat, bleiben knapp fünf Stunden!«
    ***
    Die trübe Funzel über dem Spieltisch der geheimen Spielhölle konnte sich kaum noch gegen den blauen Nebel behaupten. »Qualmt nicht soviel! Wir können kein Fenster aufmachen!« mahnte Sammy Fithmaron, der Inhaber des Etablissements.
    Sal Bakker, ein kleiner Gangster mit einem Fuchsgesicht und dazu passenden feuerroten Haaren, warf wütend seine Zigarette auf den schon eher mitgenommenen Teppich. »Lausiger Mist!« schimpfte er. »Wir hätten unsere Finger von diesem Geschäft lassen sollen. Ich habe es immer gesagt. Hier, in diesem Lande, können wir unsere Kunden nach allen Regeln der Kunst ausnehmen. Ohne großes Risiko. Bis jetzt haben wir noch nie hungern müssen.«
    »Wenn es dir nur ums Fressen geht, kannst du ja arbeiten gehen«, schlug Dale Lincoln vor, ein kleiderschrankbreiter Gangster mit einem brutalen, fast viereckigen Gesicht. »Im Hafen zum Beispiel, wenn du da nicht zusammenbrichst. 90 Dollar kannst du da in der Woche machen. Wenn du schön sparst, kannst du dir sogar einmal im Jahr ’ne 100-Dollar-Mieze leisten.«
    Sammy Fithmaron beendete mit einer Handbewegung den Vortrag des Mannes mit dem berühmten Namen.
    »Wir haben das Ding gedreht, daran ist nichts mehr zu ändern«, gab der Boß bekannt. »Außerdem finde ich, daß das Ding gar nicht so schlecht war. Mit dem Stoff können wir Millionen machen. Ihr wißt ja, zu welchen Preisen das Zeug verkauft wird.«
    Elmer Fiddonk, von seinen Komplicen wegen seiner dicken Hornbrille der »Wissenschaftler« genannt, räusperte sich. »Wir haben den Stoff, aber daraus muß erst noch das Mistzeug gemixt werden. Das kostet auch wieder Geld, und wer weiß…«
    »Das ist meine Sache, dafür einen Mann zu finden«, unterbrach Fithmaron den »Wissenschaftler«.
    »Und wer verkauft das Zeug?« rief eine Stimme aus dem Hintergrund. Dort hatte sich Walt Hershey schlaksig in einen uralten Plüschsessel geworfen und wippte mit den hochgelegten Beinen.
    »Verdammt — reden wir jetzt über das Geschäft, mit dem wir noch viel Zeit haben, oder reden wir über Brigg Coleman, der bei den Bullen sitzt und uns ’reinreißen kann?« brüllte Sammy Fithmaron.
    »Vielleicht hat er schon gesungen«, gab das Fuchsgesicht zu bedenken.
    Dale Lincoln schob den Rothaarigen unsanft zur Seite. »Er hat noch nicht gesungen, das sage ich euch. Ich kenne Brigg Coleman lange genug!«
    »Dann ist es ja gut. Vergessen wir ihn vorerst«, knurrte Walt Hershey aus seinem Plüschsessel.
    »Idiot!« fauchte Lincoln, der eben noch den unfreiwillig abwesenden Coleman in Schutz genommen hatte. »Er wird aber singen. Brigg hat zwar ein verdammt dickes Fell, und so schnell macht er sein Maul nicht auf, aber er sitzt beim FBI. Dort kann er zwei Tage das Maul halten. Oder drei. Aber sie machen ihn fertig; sie kochen ihn weich. Ich kenne diese Bande von Tecks.«
    »Ich auch«, gab der Boß zu. »In zwei Tagen bringen sie ihn dahin, daß er erzählt, was er weiß.«
    »Dann stehen wir ja alle schon mit einem Bein im Knast«, gab der »Wissenschaftler« zu bedenken.
    »Genau«, bestätigte Fithmaron, »und deshalb darf Brigg Coleman nicht sinnen.«
    »Willst du ihm einen Brief in den Bau schicken, daß er das Maul halten soll?« erkundigte sich der »Wissenschaftler« ironisch.
    »Nein«, sagte der Boß ruhig. »Ich will nur, daß das FBI unseren Kollegen laufenläßt. Ich habe auch schon angerufen!«
    Die Stimmen der anderen Gangster schwirrten durcheinander. Lincoln mit seinem gewaltigen Organ konnte sich schließlich durchsetzen. »Höre ich recht, Boß? Du hast beim FBI angerufen?«
    »Nein, nicht beim FBI direkt, sondern bei diesem Cotton. Das ist der G-man, der Brigg aus Miezes Bar herausgeholt hat. Mit dem habe ich geredet. Ein guter Freund hat mir die Telefonnummer gegeben. Diesem Cotton habe ich gesagt, daß ich Brigg Coleman wiederhaben will!«
    Hershey zog ungläubig die Nase kraus. »Was hast du gemacht? Einen G-man angerufen? Einfach so? Hallo, hier ist Sammy Fithmaron, Inhaber eines verbotenen Spielklubs, und ich will meinen Freund Brigg Coleman wiederhaben!«
    Fithmaron machte eine bezeichnende Bewegung zur Stirn. »Ich bin doch nicht doof! Natürlich habe ich angerufen, ohne meinen Namen zu
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