Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper
Autoren:
Vom Netzwerk:
nennen. Und ich habe ihm gesagt, daß er den Mann, den er gestern verhaftet hat, heute laufenlassen soll.«
    Lincoln grinste. »Wie ich die G-men kenne, hat dieser Cotton vor lauter Rührung über soviel Freundschaft ergriffen geheult und dir dann versprochen…«
    Mit einer entschiedenen Handbewegung riß Fithmaron das Gespräch wieder an sich. »Ich habe ihm gesagt, daß ein Kind krepieren wird, wenn er nicht bis spätestens neun Uhr getan hat, was ich will!«
    Einen Moment herrschte betroffenes Schweigen. Trotz des dicken blauen Nebels, der bereits über der Spielhölle hing, steckten sich die Gangster neue Zigaretten an. Es war wie eine Kettenreaktion.
    »Verdammt hoher Einsatz, Boß — das ist Erpressung, was du da gemacht hast«, bemerkte Lincoln nach ein paar hastigen Zügen. »Du hast versucht, das FBI zu erpressen!«
    »Ja«, sagte Fithmaron stolz, »das habe ich getan.«
    »Mensch, ausgerechnet das FBI!« jammerte das Fuchsgesicht.
    Lincoln aber holte tief Luft. »Okay, Boß, etwas anderes konntest du nicht tun. Wenn die Tecks Brigg Coleman zum Reden bringen, sind wir ohnehin beim Teufel.«
    »Meinst du etwa, sie lassen ihn jetzt laufen?« zweifelte das Fuchsgesicht.
    »Wie ich das FBI kenne, ja. Die werden alle möglichen Tricks versuchen, aber ich bin sicher, daß sie nichts riskieren!« Bei dieser Feststellung schlug Lincoln seinem Boß anerkennend auf die Schulter.
    Der fühlte sich geschmeichelt.
    »Daß die Bullen mit ihren Tricks nichts erreichen, kann ich euch versprechen! Komm, Dale«, sagte Sammy Fithmaron.
    Die beiden Gangster verschwanden in dem Office, in dem sich das Telefon befand.
    ***
    Sekundenlang schaute Harry Kumble in die Ecke, in der sein Telefon stand. Ein Anruf genügt, dachte er, dann habe ich alles hinter mir. Meine Leute kommen wieder heraus, und ich mache mich nicht schuldig.
    »Worauf wartest du?« dröhnte eine tiefe Stimme in seinem Rücken.
    Kumble schrak zusammen. Langsam drehte er sich um. Neben der Tür stand die massige Gestalt eines Gangsters, dessen rechte Hand tief in der ausgebeulten Manteltasche steckte.
    Harry Kumble sah deutlich die Umrisse des Revolverlaufs. Zwecklos, dachte er, noch bevor ich die erste Zahl gewählt habe, macht mich dieser Gorilla mit dem Glasauge fertig. Ich habe keine Chance.
    »Ich überlege, ob ich jetzt alles habe«, sagte Harry Kumble zu Glasauge, einem der Thomason-Gangster.
    »Du überlegst lange, Freund!« sagte Glasauge. »Außerdem siehst du verdammt schief auf dein Telefon. Ich warne dich! Du hast nur das zu tun, was der Boß dir gesagt hat. Falls du das vergessen solltest, werden deine vier Leute es ausbaden müssen!«
    »Was habt ihr mit ihnen vor?« fragte Kumble erneut. Die gleiche Frage hatte er schon mehrmals gestellt.
    »Quatsch nicht — ich bin nicht der Boß. Bist du jetzt endlich fertig?«
    »Ja, ich bin fertig«, sagte Kumble. Er nahm einen dünnen Packen Papier von seinem Schreibtisch. Dann deutete er auf eine schmale Tür. »Wir können gleich hier durch!«
    Glasauge löste sich von dem Türpfosten. Achtlos ließ er die gerade angerauchte Zigarette auf den Boden fallen und trat im Weitergehen darauf.
    Die schmale Tür führte in eine mittelgroße Halle, die voll von Arbeitsgeräten eines Anstreichers war. Vor einem breiten Tor stand ein buntschillernder Lieferwagen, dessen Aufschrift bekanntgab, daß Harry Kumble zur Ausführung aller Maler,- Anstreicher- und Tapezierarbeiten zu niedrigsten Preisen bereit war.
    »Bist du verrückt?« fragte Glasauge verblüfft. Er musterte den bunten Lieferwagen und schüttelte entgeistert den Kopf.
    »Warum soll ich verrückt sein?« wunderte sich Kumble.
    »Mit dem Auto fällst du doch auf wie ein bunter Hund«, erklärte Glasauge.
    »Natürlich. Will ich ja auch. Als Anstreicher kann ich doch nicht mit einem Leichenwagen durch die Stadt fahren!« Glasauge brummte etwas vor sich hin, während Kumble das breite Tor öffnete. Gleich darauf heulte der Motor des Lieferwagens auf. Kumble steuerte den Wagen in den Hof. »Mach mal das Tor zu!« rief er hinaus. Glasauge kam langsam herangeschlendert und blieb dicht vor Kumble stehen. »Hör mal zu, du Pinselartist! Ich habe meinen Job. Und davon verstehe ich etwas. Du hast deinen Job. Wenn wir etwas zusammen machen, dann sagt das mein Boß, der neuerdings auch dein Boß ist. Jetzt hat der Boß gesagt, daß ich mit dir fahre und auf dich aufpasse. Er hat nichts davon gesagt, daß ich für dich arbeite. Also machst du dein dreckiges Tor allein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher