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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper
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ich jedoch nie. Denn mein Telefon klingelte wieder. »Cotton!« meldete ich mich.
    »Gut, daß du wieder am Apparat bist, Greifer!«
    »Wer sind Sie?« fragte ich nachdenklich.
    »Spielt keine Rolle, Cotton«, sagte er. »Ich habe keine Lust, mich lange mit dir zu unterhalten. Du hast heute einen Mann verhaftet!«
    »Nein«, sagte ich, »ich bin seit gestern abend zehn Uhr zu Hause, und jetzt ist es kurz nach halb drei morgens. Ich habe…«
    »Gut — meinetwegen hast du gestern einen Mann verhaftet, wenn du es so genau nimmst.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte ich. »Der Mann, den du verhaftet hast, ist ein Bekannter von mir. Ich lege Wert darauf, daß er wieder auf freien Fuß gesetzt wird!«
    »Sind Sie etwa Rechtsanwalt?«
    »Unsinn! Der Mann ist für mich wichtig und…«
    »Für uns ist er auch wichtig. Der Richter wird darüber entscheiden, ob der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Wenn Sie allerdings den Mann meinen, den ich meine, so gebe ich ihm verteufelt wenig Chancen, daß er bald freigelassen wird!«
    »Cotton«, sagte der Fremde jetzt mit einer Stimme, die nicht mehr gemütlich klang, »wenn der Mann, den wir beide meinen, nicht bis neun Uhr morgens auf freiem Fuß ist, dann werden Sie Ihr blaues Wunder erleben! Dann stirbt dafür ein Kind! Und Sie tragen die Verantwortung!«
    ***
    »Verdammte Schweine!« wimmerte Mike Lombard. Er betastete vorsichtig seine stark angeschwollene, in allen Farben schillernde und blutverschmierte rechte Gesichtshälfte. Harry Matthews, der Gorilla, hatte ihm den Lauf der Maschinenpistole brutal ins Gesicht gestoßen, als er Zweifel an der Ordnungsmäßigkeit des Befehls zum Aussteigen aus dem Kumble-Wagen geäußert hatte.
    »Du brauchst einen Arzt«, stellte Abraham Worm fest.
    »Meinst du, das hier wäre ein Sanatorium, und wir brauchten nur auf die Klingel zu drücken, um einen Arzt und ’ne hübsche Krankenschwester zu bekommen?« fragte Tommy Shut. Frederic Listerman ging schweigend auf und ab.
    Die vier Männer, die Harry Kumble zusammengetrommelt und mit seinem Wagen durch das nächtliche New York gefahren hatte, befanden sich in einem fensterlosen Raum im Keller des Thomason-Hauses. Der Raum enthielt keinerlei Einrichtungsgegenstände. Es gab überhaupt nur eine schwere eiserne Tür ohne Klinke und in einer Ecke dicht unter der Decke eine schmale Öffnung, die vermutlich mit einer Lüftungsanlage verbunden war. Außerdem gab es nur noch eine Deckenlampe.
    Die Tür war fest verschlossen, das hatten die vier Männer bereits festgestellt. Und sie wußten, daß draußen Gangster herumliefen. Mit Maschinenpistolen bewaffnet.
    »Lausige Sauerei!« schimpfte Frederic Listerman.
    »Ich möchte wissen, was sie mit Harry gemacht haben!« überlegte Tommy Shut laut.
    Abraham Worm lachte spöttisch. »Das habe ich mir gleich gedacht, daß an dieser Geschichte etwas faul ist! Ein Auftrag mitten in der Nacht! Ich sage euch, Harry steckt mit diesen Kerlen unter einer Decke!«
    »Quatsch!« meinte Listerman.
    »Wo sind wir denn überhaupt?« fragte Tommy Shut, der erst ein paar Monate in New York war und sich in der Stadt noch nicht auskannte.
    »Richmond«, sagte Listerman. »Wenn ich mich nicht irre, irgendwo zwischen Great Kills ünd Eltingville. Der Latourette Park kann nicht weit weg sein. Wir stecken gewissermaßen am Ende der Welt.«
    »Was sollen wir nur hier?« jammerte Listerman.
    »Glattes Kidnapping«, sagte der verletzte Mike Lombard dumpf.
    Tommy Shut schüttelte den Kopf. »Nein, wer sollte Leute wie uns entführen? Vielleicht deshalb, weil sie von uns einen Haufen Geld erpressen wollen? Ist doch Blödsinn. Ich sage euch, sie haben etwas vor mit uns. Irgendeine große Schweinerei!«
    »Ich mache nicht mit!« versicherte Abraham Worm.
    »Dann werden sie dich kaltmachen!« vermutete Tommy Shut. Er schaute wieder einmal auf die Uhr.
    »Schon drei Stunden sind wir jetzt hier«, sagte er wie in Gedanken.
    ***
    »Jerry, gib mir mal einen kräftigen Schlag ins Kreuz!« bat Kollege Steve Dillaggio mich.
    Ich bemühe mich, immer ein zuvorkommender Mensch zu sein und die Wünsche meiner Mitmenschen nach Möglichkeit zu erfüllen. Also schlug ich Steve kräftig ins Kreuz. »Besser?« fragte ich.
    »Was heißt besser? Jetzt weiß ich jedenfalls, daß ich wach bin und nicht träume!«
    »Und was hat das zu bedeuten?« forschte ich weiter.
    »Daß ich mich jetzt ernstlich auf regen kann«, gab er bekannt. »Du weißt ja, daß sich kein Mensch von uns darum reißt, als
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