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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper
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vollendete seinen Satz nicht, aber Kumble hörte den Unterton.
    »Was will ich?« fragte er deshalb scharf.
    »Mensch, wenn einer für uns einen eiligen Auftrag hat, wenn das nachts erledigt werden muß und dann pro Mann hundert Dollar extra bringt, dann ist das doch keine einwandfreie Sache«, brummte Worm unsicher.
    »Willst du damit behaupten, daß ich mich auf krumme Dinge einlassen würde?«
    »Abraham!« unterbrach eine schrille Stimme den Dialog.
    »Bleib im Bett, Mary!« zischte Worm durch den Flur.
    »Was ist los? Was rennst du mitten in der Nacht durch die Wohnung, und mit wem unterhältst du dich zur Schlafenszeit?« fragte Mrs. Worm ungehalten.
    »Es ist Harry Kumble«, klärte Worm seine bessere Hälfte auf. »Er ist gekommen, weil er einen Job hat, wie er sagt. Jetzt, mitten in der Nacht!«
    »He«, sagte Mrs. Worm verwundert und schob ihren mit bunten Lockenwicklern garnierten Kopf durch den Türspalt. »Was ist los, Harry? Seit wann arbeitet ihr nachts?«
    Kumble war dieses Gespräch zu nachtschlafender Zeit zwischen Tür und Angel unangenehm, aber er wußte, daß er es zu einem erfolgreichen Ende bringen mußte. Slim Thomason hatte ihm klipp und klar gesagt, was er wünschte. Und Kumble hatte kein Interesse daran, mit dem Gangsterboß neue Schwierigkeiten zu bekommen. Er war bedingungslos zu allem bereit. Deshalb zog er jetzt alle Register. »Es geht um hundert Bucks für Abraham, Mary. Ich habe einen eiligen Auftrag bekommen, und der Kunde bezahlt jedem, der mithilft, 100 Dollar. Außer dem normalen Lohn!«
    Mary Worm staunte. »Hundert Dollar extra?«
    »Ja, hundert!« versicherte Kumble mit Nachdruck.
    »Hundert Dollar außer dem normalen Lohn!« sagte Mary Worm. »Und er soll sofort arbeiten?«
    »Ja, ja!« bestätigte Harry Kumble ungeduldig.
    »Dann bekommt er doch auch den Lohn für Nachtarbeit? Ich meine, mit Nachtzuschlag?« forschte die Frau weiter.
    »Natürlich, mit Nachtzuschlag! Und die 100 Bucks extra!« sagte Kumble eilig. Er merkte, daß er in der Frau eine Bundesgenossin gefunden hatte.
    »Abraham, du wirst dich sofort anziehen und mit Harry zur Arbeit gehen!« forderte Mrs. Worm ihren Mann auf. »Wenn Harry einen Job für dich hat, bei dem du fast soviel verdienen kannst wie sonst in einer Woche, dann wirst du schon einmal auf deinen Schlaf verzichten können. Kommen Sie für ein paar Minuten herein, Harry!«
    Harry Kumble wehrte ab. Er wollte sich nicht in eine neue Diskussion verwickeln lassen. »Die anderen sind schon alle unten in meinem Wagen; ich will sie nicht so lange warten lassen.«
    »Okay«, entschied die resolute Mrs. Worm. »In fünf Minuten ist Abraham unten!«
    »Danke, Mary!« sagte Kumble kurz. Als er die Treppe hinunterging, hörte er noch einen Wortwechsel zwischen den Eheleuten. Er lächelte, denn er hatte von vornherein damit gerechnet, daß Worm die größten Schwierigkeiten machen würde, und hatte das auch Thomason gesagt. Nicht umsonst warteten drei Männer aus Thomasons Stab in einem zweiten Fahrzeug unweit des Wagens von Kumble. Aber nur Harry Kumble wußte davon. Ein vorher vereinbartes Zeichen würde genügen.
    »Was sagt denn Abraham? Er bleibt wohl lieber im warmen Bett, was?« fragte Mike Lombard. Die drei anderen Männer in Kumbles Wagen lachten.
    »Er kommt gleich«, gab Kumble Antwort. »Mary treibt ihm gerade die Müdigkeit aus!«'
    Die resolute Mary Worm war für die nächsten Minuten der Gesprächsstoff für die vier Männer. Dann aber öffnete sich die Haustür, und Abraham Worm kam mit verdrießlichem Gesicht zum Fahrzeug. Sekunden später fuhr Harry Kumble los. Er schlug die Richtung zur Verrazano-Brücke ein, über die er am frühen Abend schon einmal gefahren war. Keiner der vier Männer neben und hinter Harry Kumble wäre wohl mitgefahren, wenn Kumble schon den Namen des Auftraggebers genannt hätte.
    Nur Harry Kumble wußte, daß seinem Wagen mit den vier Männern ein zweites Fahrzeug folgte. Er beobachtete die Verfolger im Rückspiegel, während er quer durch Staten Island fuhr. Was die Verfolger am Ziel vorhatten, wußte er selbst nicht.
    »Verdammt vornehme Gegend«, meinte Mike Lombard nach einer Weile.
    »Leute mit viel Geld«, ergänzte Frederic Listerman.
    »Zu viel Geld«, knurrte Abraham Worm unwillig. »Sonst kämen sie nicht auf die idiotische Idee, derartige Arbeiten mitten in der Nacht machen zu lassen!«
    Harry Kumble beteiligte sich nicht an dem Gespräch. Er lenkte das Fahrzeug um die letzte Ecke vor dem Ziel. Die
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