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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner
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erwischten mein Handgelenk. Ich bäumte mich auf, als er die Waffe in meiner Hand auf mich zu richten versuchte. Er keuchte vor Anstrengung. Sein heißer Atem schlug mir ins Gesicht. Behan entwickelte eine unvorstellbare Kraft. Millimeter um Millimeter näherte sich die Mündung der Beretta meinem Kopf. Wie stählerne Klammern saßen seine Hände an meinem Handgelenk.
    Verzweifelt versuchte ich mich zur Seite zu wälzen. Der Körper über mir preßte mich mit aller Gewalt gegen die Erde.
    »Dich mach ich fertig, du verfluchter Bastard!« Behan bleckte die Zähne. Sein Atem ging stoßweise.
    Ich hatte meine linke Hand in die Aufschläge seiner Jacke gekrallt und drehte sie zu einem Knoten vor seiner Brust zusammen. Mein rechter Arm erlahmte und gab der unbändigen Kraft meines Gegners nach. Mit einem Ruck nagelte Behan meine Hand gegen den sandigen Boden. Er stieß einen triumphierenden Schrei aus und versuchte, mir die Waffe aus der Hand zu reißen. Dadurch verlagerte sich das Gewicht über mir. Es gelang mir, mich zur Seite zu schieben.
    Behan erkannte sofort die Gefahr. Er konnte jedoch meine Hand nicht loslassen. Er knirschte vor Wut mit den Zähnen. Ich spürte die Bewegung seiner Hüfte. Völlig unvorbereitet traf mich sein Knie.
    Ein spitzer Schrei entfloh meiner Kehle. Verzweifelt wehrte ich mich gegen die aufsteigende Ohnmacht. Wie durch einen Schleier sah ich das von Haß entstellte Gesicht vor mir. Schattenhaft tauchten die Umrisse der Beretta auf, die er plötzlich in seiner Hand hielt. Wie im Zeitlupentempo sah ich, wie er die Waffe auf meinen Kopf richtete. Ich ließ die Revers seines Jacketts fahren, riß die Hand hoch und stieß sie Behan in höchster Not ins Gesicht.
    Die Beretta entlud sich unmittelbar neben meinem Kopf, während der Lange ein bestialisches Gebrüll ausstieß.
    Ich wälzte mich betäubt herum, kam auf die Knie und taumelte benommen hoch. Vor mir am Boden blitzte es zweimal auf. Ich spürte den Luftzug an meiner Wange. An meinem Rockärmel zupfte eine unsichtbare Hand. Behan kniete am Boden und schwenkte die Beretta herum.
    »Zur Seite, Cotton!« peitschte die scharfe Stimme Sergeant Tosos hinter mir. Ich hörte den Verschluß der Maschinenpistole metallisch klirren.
    Mit einem wilden Hechtsprung warf ich mich aus der Schußlinie. Im Fallen sah ich, wie der Oberkörper Behans von den Einschüssen hin- und hergerissen wurde. Er bäumte sich auf. Die Beretta entfiel seiner leblosen Hand, dann sackte der tödlich getroffene Körper rücklings in den Staub, reckte sich und lag dann mit seltsam verrenkten Gliedern still und starr.
    Sergeant Toso stand mit gespreizten Beinen da. Auf seiner Wange zeichnete sich ein blutiger Streifen ab. Er strich sich mit einer hilflosen Gebärde über die Augen. »Verdammt, das war knapp!« murmelte er unterdrückt. Nur langsam lockerte sich seine angespannte Haltung.
    »Wollt ihr hier Wurzeln schlagen?« fragte Wade mit belegter Stimme.
    »Nehmen Sie ihm die Waffe ab, Cotton. Es ist nun nicht mehr zu ändern. Er hat gewußt, welches Risiko er einr ging, als er zum Verbrecher wurde.«
    Ich sah auf den toten Behan und versuchte, das beklemmende Gefühl abzuschütteln. Phil legte mir die Hand auf den Unterarm. »Komm!« sagte er ruhig. »Er hätte keine Sekunde gezögert, dir eine Kugel in den Kopf zu jagen, wenn Toso ihm nicht zuvorgekommen wäre.«
    Wir gingen zum Wagen.
    »Wie geht es dir, Phil?« fragte ich, als wir einstiegen.
    »Es war keine Sonntagsschule!« sagte Phil leise und sah zur Seite, daß ich sein Gesicht nicht sehen konnte.
    Ich wußte, daß es besser war, keine Fragen mehr an ihn zu richten.
    Wir fuhren schweigend nach Los Angeles zurück.
    ***
    Wir beschlossen, uns in der Lomitas Avenue zu trennen. Sergeant Toso und ich besprachen noch einmal alle Einzelheiten der nächsten Aktionen.
    »Also nochmals, Cotton«, schärfte mir Toso ein, »wenn Sie durch den Zimmerkellner die Flasche Bourbon bestellen, werden wir zur Stelle sein. Vergessen Sie es nicht!« setzte er mit freudlosem Lächeln hinzu. »Ich möchte mit Ihnen nach Abschluß der Aktion anstoßen können!«
    »Keine Vorschußlorbeeren, bitte!« antwortete ich einsilbig und stieg aus dem Wagen. »Mach’s gut, Alter!« wandte ich mich an meinen Freund, der dringend einen Arzt brauchte, und hob die Hand. »Morgen sitzen wir in New York bei einer Partie Schach.«
    Phil kniff ein Auge zu und neigte den Kopf zur Schulter. »Denk daran, daß ich nicht in der Lage bin, deine Krankenschwester
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