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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner
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wahrscheinlich vorwiegend männliche Gäste zu erwarten?«
    »Sehr richtig!«
    »Dann wäre es sicher angebracht, wenn wir den größten Teil aus schärferen Getränken…«
    »Aber ja! Ich überlasse es voll und ganz Ihnen. Ich bin davon überzeugt, daß Sie mich zufriedenstellen werden.«
    »Darf ich dann um Ihre Adresse bitten, Sir?«
    »Da liegt die Schwierigkeit«, klagte ich. »Ich bin sehr in Zeitnot. In einer Stunde werden die ersten Gäste erscheinen. Ich bin gerade im Begriff, mein Hotel zu verlassen.«
    »Dann wird es allerdings sehr knapp, Sir!«
    »Vielleicht können wir uns auf halber Strecke treffen«, schlug ich vor.
    »Gut!« kam die Antwort. »Wo werden wir Sie antreffen?«
    »Ich werde vor Felix’ Drugstore in der Lomitas Avenue warten. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu dem Haus.«
    »Ist in Ordnung, Sir. Wir sehen uns in der Lomitas. Sie erkennen uns an dem Firmenwagen. Und vielen Dank für den Auftrag, Sir.«
    »Bitte, bitte! Ich habe für Ihre Gefälligkeit zu danken, Mister…?«
    »Toso ist mein Name, Sir!«
    »Vielen Dank, Mr. Toso!« Ich legte zufrieden den Hörer auf die Gabel zurück. Ich durfte mit Sicherheit annehmen, daß Sergeant Toso mich verstanden hatte. Er würde sich für einen Ausflug zum Strand fertigmachen. Ich hatte ihm begreiflich zu machen versucht, daß ich wegen der »Nachbarn« keinen Lärm wünschte, und hoffte, daß Toso seine Schlüsse daraus zog. Nach Lage der Dinge konnte ich also mit einer gewissen Berechtigung optimistisch in die nahe Zukunft sehen.
    Ich wollte ins Badezimmer, um mich ein wenig frisch zu machen, als mich ein kaum wahrnehmbares Geräusch an der Tür zusammenfahren ließ. Atemlos zog ich die Beretta und entsicherte sie. Leise schlich ich zur Tür und preßte mich neben sie gegen die Wand. Wieder war das eigenartige Geräusch zu hören. Ich hob langsam die Hand, zog sie jedoch blitzschnell zurück, als plötzlich an der Tür geklopft wurde.
    »Mr. Shibell!« rief jemand mit verhaltener Stimme. Und drängend: »Sind Sie nicht da, Mr. Shibell?« Dann klopfte es wieder. Diesmal energischer als zuvor.
    Ich stieß mitdem Lauf der Waffe gegen den birnenförmigen Schlüsselanhänger, daß es rasselte. Auf dem Flur entstand ein Geräusch, als wenn jemand in rasender Reihenfolge eine Batterie Sektflaschen öffnete. Plop — plop — plop — plop — plop — plop… Die Tür hatte sich in Sekundenschnelle in ein Teesieb verwandelt. Der Bursche auf dem Flur hatte es verdammt eilig, mich zum Hauptdarsteller einer Beerdigung zu machen.
    Ich angelte mit dem Fuß nach dem mir am nächsten stehenden Sessel und gab ihm einen Stoß. Er balancierte einen Moment auf zwei Beinen und stürzte dann mit einem dumpfen Laut zu Boden.
    Die Schießerei setzte aus. Ich stieß ein gurgelndes Röcheln aus.
    Der Vorrat meines Besuchers an Sektflaschen schien unerschöpflich. Sicherheitshalber konzentrierten sich jetzt seine Grüße auf die untere Hälfte der Tür. Dicht über dem Boden erschien eine perforierte Linie. Holzsplitter wirbelten über den Teppich. Dann war es ruhig. Unheimlich ruhig!
    Zehn Minuten blieb ich in unveränderter Stellung stehen, aber nicht das geringste Geräusch war zu hören.
    »Die ›Amsel‹ pfeift ihr Todeslied!« brummte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Vorsichtig zog ich mich ins Zimmer zurück, blieb für eine Weile unschlüssig stehen, ging dann ins Schlafzimmer hinüber und öffnete das Fenster. Mein Optimismus hatte einen deutlichen Knacks davongetragen, als ich das Majestic über die Feuerleiter verließ.
    Der Lieferwagen der Firma Brown and Son wartete bereits auf mich, als ich in der Lomitas Avenue eintraf. Ich hatte während der Fahrt mehrmals das Taxi gewechselt, war hundert Yard hinter Felix’ Drugstore ausgestiegen und zu Fuß zurückgegangen.
    Die Kollegen vom CIA sahen mich kommen. Toso hielt die Tür auf und ließ mich einsteigen.
    »Wo findet die Party statt?« fragte er mich mit ernstem Gesicht.
    »Pacific Palisades!«
    Ich hatte noch nicht ausgesprochen, als Wade schon anfuhr. Die Leute der Sektion IV verstanden sich auf ihr Handwerk.
    Ich erstattete Sergeant Toso einen ausführlichen Bericht. Er unterbrach mich mit keinem Wort. Nur einmal, als ich von dem Luftüberfall auf die Carbonado sprach, hatten sich seine Augenbrauen drohend zusammengezogen.
    »Glauben Sie«, fragte er, als ich meinen Bericht beendet hatte, »daß die Jacht noch in der Bucht liegen wird?«
    »Das nehme ich mit Bestimmtheit
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