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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner
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an!«
    »Dann werden wir Ihren Kollegen unbemerkt aus der Hütte holen müssen«, sagte er mit grimmigem Lächeln. »Die Carbonado kassieren wir erst, wenn Capucine Ihnen die Pläne übergeben hat. Wir werden das Hotel umstellen und auf Ihr verabredetes Zeichen warten, dann schlagen wir zu und holen Sie da ’raus. Unsere zweite Gruppe wird sich derweil mit unserem Freund Hancover beschäftigen.«
    Wade bewältigte die Strecke in der Rekordzeit von achtunddreißig Minuten.
    Am Rande des Zedernhaines gingen wir in Deckung.
    »Wir müssen damit rechnen, daß wir nicht nur auf die beiden Gorillas treffen,« sagte ich unruhig.
    Sergeant Toso setzte das Fernglas ab. »Auf der Carbonado scheint alles ruhig zu sein. Sie lecken sich die Wunden, die Freund Hancover ihnen beigebracht hat.« Er nahm die Maschinenpistole mit dem Schalldämpfer auf, wandte sich an mich und sagte mit dem Anflug eines Lächelns: »Sie werden zu der Party nicht eingeladen, Cotton. Wenn Sie auch glauben, der Gastgeber zu sein.«
    Ich wollte aufbegehren.
    »Sie bleiben hier!« erklärte er kategorisch. »Wenn etwas schiefgeht, darf man Sie nicht gesehen haben. Wir haben dann wenigstens noch die Chance, daß man uns für Hancovers Männer hält. Wenn wir in dreißig Minuten noch nicht zurück sind, gibt es für Sie nur eins: ab durch die Mitte! Kümmern Sie sich nicht um uns. Ihrem Kollegen werden wir einen Gruß ausrichten.« Erreichte mir grinsend das Fernglas. »Sie müssen sich damit begnügen, den Zaungast zu spielen. Sichern Sie sich einen guten Tribünenplatz.«
    Sie gingen los, als wollten sie tatsächlich zu einer Party. Selbstsicher und kühl. Mit dem unerschrockenen Mut der Männer, die täglich ihr Leben für eine gerechte Sache einsetzen.
    Ich beobachtete sie durch das Glas, bis sie hinter den Stämmen der Zedern verschwunden waren. Es wurde für mich eine harte Geduldsprobe. Der Sekundenzeiger meiner Uhr schlich wie eine Schnecke über das Zifferblatt. Angespannt lauschte ich- in Richtung der Hütte. Nur das ferne Rauschen der Brandung war zu hören. Die Spannung wuchs von Minute zu Minute.
    Es mochten vielleicht fünfzehn Minuten vergangen sein, als ein einzelner Schuß fiel. Wie elektrisiert fuhr ich hoch. Ich riß das Glas vor die Augen, aber auf der Carbonado schien man den Schuß nicht gehört zu haben.
    Seitlich vor mir war plötzlich ein Geräusch. Ich vernahm die stampfenden flüchtenden Schritte hinter dem Buschhügel und richtete mich gespannt auf. Zweige brachen, dann kam, wie von einem Katapult geschnellt, eine Gestalt durch das Gebüsch gebrochen, sah sich gehetzt um und jagte mit langen Sätzen auf unseren Wagen zu.
    »Hierher!« gellte meine Stimme.
    Johnny Behan warf sich herum, erkannte mich, ruderte wild mit den Armen und schrie: »Schnell weg hier, Shibell!« Schwer atmend hielt er an. »Hancover ist hinter mir her!« Sein Atem ging pfeifend. »Zwei von uns hat es erwischt. Sie kamen wie der Satan über uns.« Er riß den Wagenschlag auf, um sich in den Wagen zu schwingen.
    »Endstation, Behan!« sagte ich kalt in seinem Rücken.
    Er wandte den Kopf und sah verständnislos auf die Beretta in meiner Hand. Dann erstarrte er zu Eis. Langsam kroch das Verstehen in seine Augen. Sein Gesicht wurde zur Maske.
    »So ist das also!« preßte er durch die Zähne. »Darum wußte Hancover immer über alles Bescheid, aber das bricht Ihnen das Genick, Shibell! Sie haben in diesem Augenblick Ihr eigenes Todesurteil unterzeichnet!« Er drehte sich ganz zu mir herum.
    »Sie irren sich, Behan!« sagte ich.- »Ich gehöre nicht zu Hancovers Leuten. Machen Sie keine Dummheiten, Behan!« fuhr ich fort, als er den Fuß nach vorn setzen wollte. Ich hob warnend die Beretta.
    »Sie sind ein dreckiger Bastard, Shibell!« zischte er böse.
    Ich hob gleichmütig die Schultern. »Genug geredet, Behan! Drehen Sie sich um. Die Hände gegen den Wagen, wenn ich bitten darf!« befahl ich.
    Der lange Behan hob die Arme, wandte sich folgsam um und wirbelte, wie von der Feder geschnellt, zurück. Seine Faust traf mich mit der ganzen Wucht der Drehung in den Unterleib. Ich knickte zusammen und stieß einen wilden Schrei aus. Ein rasender Schmerz flutete durch meinen Körper. Behan hatte gleichzeitig das Bein hochgerissen und schmetterte mir das Knie voll ins Gesicht. Der Kopf flog mir in den Nacken, daß ich glaubte, mir würde das Genick gebrochen.
    »Du Schweinehund!« brach es haßerfüllt über Behans Lippen, als er sich über mich warf. Seine Hände
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