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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel
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man sah die Lichtpunkte der Autoscheinwerfer durch das Glas. Lichtpunkte, die sich wie zu zwei glitzernden Ketten zusammenfügten, die in entgegengesetzter Richtung aneinander vorbeigezogen wurden.
    Den riesigen Betonklotz des Hotels konnte man gar nicht übersehen. Er wirkte wie ein breitbeinig über den Highway gestellter, regloser Riese, an dem sich zahllose Glühwürmchen festgesetzt hatten. Der Highway führte unter ihm hindurch, in einer Breite von mehr als achtzig Yard. Wieder einmal eine jener kühnen Bauten, dachte Steve, bei deren Anblick einem so richtig klarwird, daß wir in einem technischen Zeitalter leben. Steve setzte das Glas ab und stellte es zurück in den Gewehrschrank, dessen massive Türen er sorgfältig abschloß. Gerade als er den Schlüssel in seine Hosentaschen gleiten ließ, klingelte das Telefon.
    »Jagdaufseher«, sagte Steve.
    Eine ihm fremde Männerstimme drang aus dem Hörer:
    »Guten Abend. Hier spricht Doktor Prabitt. Ich bin so eine Art Nachbar für Sie, Mister — eh…«
    »Dillaggio«, sagte Steve nach kurzem Zögern. »Steve Dillaggio.«
    »Sehr erfreut, Mr. Dillaggio. Wissen Sie, ich hatte so ein gutes nachbarliches Verhältnis mit Ihrem Vorgänger, daß ich mir dachte, rufst den Neuen mal an und fragst ihn, ob er Lust hat, auf einen guten Schluck bei mir vorbeizukommen. Sie brauchen nur die Schneise durch die Blautannen hinunterzufahren bis zum Waldrand. Da stoßen Sie auf einen Schotterweg. Folgen Sie dem nach Osten, und er bringt Sie direkt in mein Wohnzimmer. Alles in allem knapp drei Meüen, Mr. Dillaggio, also für hiesige Verhältnisse nicht mehr als ein Katzensprung.«
    »Herzlichen Dank für Ihre Einladung, Mr. Prabitt. Leider kann ich sie für heute abend nicht annehmen. Mein Jeep hat heute nachmittag sein Leben ausgehaucht. Ich muß mir morgen früh erst ein paar Ersatzteile für die Zündung herauf schicken lassen.«
    »Das ist aber schade. Ich wohne nämlich auch allein hier, und da dachte ich, wir hätten einander ein bißchen Gesellschaft leisten können. Meine Frau ist vor drei Jahren gestorben, und ich habe den Arztkittel im vergangenen Jahr endgültig an den Nagel gehängt. Jetzt merke ich erst, wie leer so ein Menschenleben ohne die tägliche Arbeit ist.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen, Mr. Prabitt. Aber was heute nicht geht, muß ja nicht ganz und gar vergessen werden. Und wenn Sie tagsüber mal in meine Gegend kommen, sind Sie selbstverständlich ebenso herzlich eingeladen. Ich suche Sie gern einmal auf, sobald ich meinen Jeep wieder zusammengebracht habe.«
    »Das würde mich freuen, Mr. Dillaggio. Also dann auf bald einmal!«
    »Ja, Mr. Prabitt! Auf Wiedersehen!« Steve legte den Hörer zurück und sah erneut auf die Uhr. Bis zehn fehlten immer noch ein paar Minuten. Er zündete sich eine neue Zigarette an und ging ruhelos in der Blockhütte auf und ab.
    Plötzlich fiel gleißender Lichtschein von draußen herein. Steve lief zur Tür. Das Licht draußen erlosch. Steve zog die schwere Bohlentür einen Spalt breit auf.
    Vor der Hütte hielt ein Streifenwagen der Highway-Patrol. Zwei kräftige uniformierte Männer kletterten heraus und stapften schwergewichtig auf die Hütte zu. An ihrer Hüfte baumelte der schwere 45er Revolver, der zu ihrer Ausrüstung gehört.
    Steve zog einladend die Tür auf. Sergeant Mac Danneway trat als erster ein, gefolgt von dem jungen Patrolman David Jackson. Alle beide waren reichlieh sechs Fuß groß, besaßen das Gewicht gutgenährter Männer ihrer Größe und brachten die Dielen der Blockhütte zum Ächzen. Sie hatten markante, sonnengebräunte Gesichter und Hände von beachtlichen Ausmaßen.
    »Hallo, G-man!« sagte der Sergeant und tippte mit dem Zeigefinger lässig an seinen Mützenrand. »Wie geht es, wie steht es?«
    »’n Abend, Danneway«, erwiderte Steve und nickte den beiden zu. »Hallo, Jackson. Wie soll es schon gehen? Ich setze Speck an vom Herumsitzen, ich langweile mich zu Tode, und ich versuche verzweifelt, wenigstens irgendein Waldtier so an mich zu gewöhnen, daß es sich ab und zu einmal hier sehen läßt. Aber ich weiß nicht einmal, ob das Eichhörnchen, das ich manchmal draußen herumhuschen sehe, stets dasselbe ist.«
    Die beiden Polizisten der Highway-Patrol hatten sich auf die grob gezimmerten Holzhocker neben dem Tisch niedergelassen. Jackson knöpfte die Brusttasche seines Uniformrockes auf und holte ein Päckchen Zigaretten heraus. Danneway reichte Feuer. Als der Sergeant den ersten Rauch
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