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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete
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an der Hofseite der Einfahrt vermerkt stand. »Sie fanden den Streifen nicht zwischen der Menge des Mülls«, stellte Phil fest. »Selbstverständlich möglich, daß ein leichter Papierfetzen fortgeweht wurde, aber ich glaube nicht, daß dieser Streifen aus dem Mülleimer stammt. Jemand der 504 Dollar kassiert hat, wird die Abrechnung darüber kaum einfach in den Müll werfen. Immerhin könnten die Nachbarn sie finden, und es gibt wenig Leute, die wünschen, daß ihre Nachbarn genau wissen, wieviel sie verdienen.«
    Er griff nach dem Telefon und wählte die Nummer der Abteilung C 3, deren Männer, meistens ältere Beamte, für Breitenuntersuchungen eingesetzt werden.
    »Ich brauche die vollständige Anschrift einer Firma, in deren Namen die Buchstaben Harl Vorkommen und deren Telefonnummer mit MO 5-43 beginnt. Wälzt New Yorks Telefonbücher, Freunde, und gebt Vollgas! Es hängt mit Stephen Hills Frau zusammen.«
    Eine halbe Stunde später rief C 3 zurück. »Harlington and Son, Agentur, College-Point, Tailman-Boulevard 28. Die vollständige Telefonnummer lautet: MO 5-4332.«
    Nach einem kurzen Blick auf die Armbanduhr wählte Phil die genannte Nummer. Ich nahm den zweiten Hörer.
    Eine Frauenstimme meldete sich. »FBI New York«, sagte Phil. »Wann kann ich den Inhaber Ihrer Firma sprechen?«
    »Telefonisch?«
    »Lieber persönlich.«
    »Wenn Sie sofort kommen wollen, würde es mir passen.«
    »Sind Sie der Firmeninhaber?«
    Die Frau lachte. »Richtig.«
    »Die Firma heißt Harlington and Son.«
    »Ich bin ,Son’. Mein Vater gründete die Firma, und als er mich als Teilhaberin aufnahm, ernannte er mich zum Sohn. Eine Tochter im Firmennamen hätte das Vertrauen der Kundschaft untergraben — glaubte mein Vater.«
    »Wir kommen in einer knappen halben Stunde!« Phil legte auf. Er nahm das Foto des Lohnstreifens aus dem Aktenordner. »Soll ich allein gehen?« fragte er. »Die Fährte ist nicht so heiß, daß sie von zwei Leuten aufgenommen werden muß.«
    »Ich komme mit.«
    Als wir das Hauptquartier verließen, rief mich der Posten an der Wagenausfahrt an- Der Mann gehörte nicht zum FBI, sondern zu einer privaten und zivilen Wach- und Schließgesellschaft, die ein wenig darauf aufpaßte, daß sich niemand an unsere Dienstautos heranmachte. Ich stoppte den Jaguar neben dem Posten, und er schob den Kopf durch das Seitenfenster.
    »Vorhin versuchte ein Girl, sich an mir vorbeizumogeln.« Er verdrehte die Augen, obwohl er die Sechzig überschritten hatte. »Das Mädchen sah aus wie eine Mischung aus der Monroe und Ursula Andress. Als ich das Kind stoppte, wurde ich angelächelt auf eine Art, die für meinen Kreislauf verdammt gefährlich war. Ich mußte mir die Dienstvorschrift wie eine Beschwörungsformel vormurmeln, um nicht weich zu werden. Das Mädchen sagte, es interessiere sich nur dafür, ob der Wagen eines Bekannten noch auf dem Hof stünde. Ich antwortete selbstverständlich, niemand dürfe den Hof betreten. Das Girl schoß eine Salve von Augenaufschlägen gegen mich ab und flüsterte, ich solle so freundlich sein und nachsehen. Es handele sich um einen roten Jaguar. Es gibt nur einen roten Jaguar beim New Yorker FBI, Mr. Cotton.«
    »Sie haben für das Mädchen nachgesehen?«
    Sein Gesicht lief rot an. »Ja, ich dachte, es wäre weiter nicht schlimm, wenn ich der Süßen den Gefallen täte.«
    »Warum nicht! Die Dienstvorschrift verbietet lediglich das Betreten des Hofes für fremde Personen, nicht jedoch das Erteilen von Auskünften. Wartete das Mädchen noch, als Sie zurückkamen?«
    »Nein. Es war verschwunden, und da dachte ich, ich sollte Ihnen lieber von der Begegnung erzählen.«
    »Vielen Dank! Öffnen Sie jetzt bitte die Schranke!« Der Wächter zog den Kopf zurück und hastete zum Pförtnerhaus. Ich gab Gas.
    »War das Jane?« fragte Phil.
    »Wer sonst?« fragte ich zurück. Phil grinste. »Immerhin gibt es da noch einige Möglichkeiten. Vor drei Wochen sah ich dich beim Wasserski in Atlantic-Beach mit einer glutäugigen Schwarzhaarigen.«
    »Das war eine entfernte Cousine«, knurrte ich.
    »Aus Connecticut, natürlich«, sagte Phil und nickte scheinheilig. »Sie sah auch genauso aus, als käme sie aus Harpers Village.«
    ***
    Das Haus Taliman-Boulevard 28 entpuppte sich als eine zweistöckige Villa. Als ich läutete, öffnete eine Frau von sieben- oder achtundzwanzig Jahren. Sie trug ein blaues Kleid mit großzügigem Ausschnitt. Am Hals schimmerten drei Reihen nußgroßer Perlen, die sicherlich
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