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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete
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für einen solchen Aufzug. War es kälter, so trug sie Bluejeans und weite Pullover.
    Das alles aber hinderte Jane nicht, eine echte Frau zu sein. Sie vermochte bei einem Mann nahezu alles zu erreichen einfach dadurch, daß sie ihn ansah. Sie hatte verteufelt blaue Augen, die im Zorn tiefdunkel wurden. Wenn sie aus ihren Hosen und Pullovern in ein Cocktailkleid umstieg, verwandelte sie sich aus einem Girl, mit dem man Pferde stehlen konnte, in eine Frau, deren Anblick selbst dem hartgesottensten Junggesellen den Atem nahm.
    Von Zeit zu Zeit geriet ich mit Jane beruflich aneinander. Sicherlich hätte sie sich spielend einen Millionär angeln können, wenn sie es darauf angelegt hätte.
    Aber sie war zu sehr vom Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit besessen. Sie verzichtete auf Komfort und Luxus zog in den Staaten herum und schoß Fotoreportagen, mal für diese, mal für jene Zeitung. Sie besaß echtes Journalistenblut. Wo sie eine Sensation witterte, war sie schwer zu bremsen.
    Sie riskierte Kopf und Kragen. Zweimal hatte es mich verdammt harte Arbeit gekostet, sie aus der Tinte zu ziehen, in die sie hineingerutscht war.
    Die Kamera hing wie immer, schußbereit um ihren Hals. Lächelnd zeigte Jane ihr Prachtgebiß und reichte mir die Hand. »Wie haben Sie herausgeiunden, daß ich in dieser Wohnung steckte?«
    »Das einzige Fenster, vor dem die Rolläden heruntergelassen waren, allerdings so, daß man hindurch blicken konnte. Soll ich den Hausmeister fragen, welche Schauergeschichte Sie ihm erzählt haben, damit er Sie in die Wohnung ließ?«
    »Fragen Sie lieber nicht.«
    »Sie sagte, sie wäre eine Geheimpolizistin und müsse gefährliche Gangster beobachten«, meldete der Hausmeister. Jane faßte meinen Arm und zog mich zum Ausgang.
    »Tut mir leid«, sagte sie und tat schuldbewußt »Auf mein Lächeln allein sprang er nicht an. Ich mußte mehr bieten.«
    »Warum hängen Sie sich an meine Fersen, Jane?«
    »Ich kam vor einer Woche nach New York zurück. Ich habe einen Vertrag für ,Picture Ich brauche einen guten Start, Jerry, wenn ich eine kleine Honorarerhöhung ’rausholen will. Eine Reportage aus erster Hand über die Aufklärung des Mary-Hill-Mordes wäre genau das Richtige.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß ich an diesem Fall arbeite?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie zeigte ein kleines spitzbübisches Grinsen. »Ich halte es lediglich für möglich. Mrs. Hill war die Frau eines FBI-Beamten. Ich kenne Ihren Chef, Jerry, und ich kann mir leicht ausrechnen, daß er seinen besten Mann an die Aufklärung des Verbrechens setzt. Der beste Mann sind Sie!«
    »Unsinn! Es gibt drei Dutzend Männer beim FBI, die nicht schlechter sind.«
    »Arbeiten Sie an der Aufklärung des Hill-Mordes?« fragte sie.
    »Kein Kommentar!« knurrte ich. Ich fühlte mich nach Punkten geschlagen. Wir verließen zusammen das Haus. »Am besten klemmen Sie sich in Ihren Renault, verschwinden und warten die Mitteilungen der FBI-Pressestelle ab«, schlug ich vor.
    Phil und Hiram Brighten standen noch bei den Wagen.
    »Hat der Mann neben dem Mercedes etwas mit diesem Fall zu tun?« fragte Jane.
    Ich gab keine Antwort.
    Sie lachte. »Ich kann ihn auch selbst fragen.« Bevor ich sie daran hindern konnte, sauste sie über die Fahrbahn. Sie winkte Phil zu. »Hallo, Mr. Decker!« Dann wandte sie sich an Brighten. »Guten Abend, Mr. ...?« Sie hängte ein Fragezeichen an den Satz, und Brighten fiel prompt darauf herein, nahm seinen dunklen, sehr englischen Hut ab, verneigte sich und sagte: »Brighten, Hiram Brighten!«
    »Sie wurden von den G-men über den Mord an Mrs. Hill befragt?«
    Voller Verlegenheit blickte er von einem zum anderen. »Ich weiß nicht, aber ich glaube…« stammelte er.
    »Ich kann Ihnen nur einen Rat geben, Mr. Brighten«, mischte ich mich ein. »Sie sollten die Fragen dieser Lady nicht beantworten. Selbstverständlich kann ich Ihnen nichts verbieten. Sie sind ein freier Bürger.«
    »Vorläufig noch«, brummte Phil. »Stellen Sie mir keine Fragen, Miß«, sagte Brighten. »Ich werde nicht antworten.«
    »Ich bin schon zufrieden«, erklärte Jane mit einem strahlenden Lächeln. Sie nahm die Kamera hoch und schoß blitzschnell ein Foto von Hiram Brighten.
    »Wollen Sie mein Bild veröffentlichen?« fragte er entsetzt.
    »Das geschieht nur, falls Sie unter Anklage gestellt werden«, antwortete Jane fröhlich. Sie fabrizierte eine Art Hofknicks, was bei ihrem Aufzug verdammt komisch aussah.
    »Die Gentlemen sind entlassen.« Sie
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