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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete
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Zwischen den Zellen führten Gänge zu einem Zentralgang.
    »Haben Sie Angst, daß die Nerz-, Marder- und Ozelotfelle beißen könnten?« fragte Phil lachend und zeigte auf die Gitter.
    »Sicherungsmaßnahmen«, erklärte Brighten. »Wir wollen es Einbruchsinteressenten so schwer wie möglich machen. Falls es einer Bande gelänge, in die Halle einzudringen, müßte sie jeden Käfig einzeln auf brechen, und in jeder Zelle fände sie nur Pelze für höchstens hundertausend Dollar.«
    »Ich sehe überhaupt keine Felle!«
    »Nur wenn wir eine Schiffsladung übernommen haben, enthält das Lagerhaus für wenige Tage Pelze, bis die Auktion abgewickelt ist und die Aufkäufer ihre Ware abgeholt haben.«
    Er führte uns durch den Zentralgang, den eine Stahltür abschloß. Er öffnete die Tür. Danach passierten wir noch eine Stahltür, die aber offenstand. Wir gelangten in einen Raum, der eine gewöhnliche Büroeinrichtung enthielt.
    Nur zwei Dinge waren auffallend. Der Raum war fensterlos, und an der Stirnwand besaß er eine weitere Stahltür, die massiver aussah als alle anderen.
    »Dahinter befindet sich Miß Harlingtons Privatbüro«, erklärte Brighten.
    »Sieht aus, als hätte sich Ihre Chefin in einem Panzerschrank häuslich eingerichtet.«
    »Der Panzerschrank ist innerhalb des Privatbüros eingebaut«, antwortete Brighten so steif wie der Butler eines englischen Herzogs, der Witze über den Stammsitz der Herrschaft für unpassend hält. Er wies auf zwei harte Bürostühle. »Sie müssen sich einige Zeit gedulden.«
    Er machte sich an einem Büroschrank zu schaffen, blätterte eine Menge Abrechnungsunterlagen und Aktenordner durch und füllte einen Block mit Notizen. Schließlich entnahm er einem Ordner einen Briefbogen und eine Bankquittung.
    »Ich glaube, jetzt habe ich es. Vor knapp drei Monaten beschäftigten wir bei einer Auktion einen gewissen Camillo DeFlora als Transportarbeiter. Sein Verdienst betrug 504 Dollar. Damals gab er seine Adresse mit Norfolk-Street 23 an.«
    »Hat er später noch einmal für Sie gearbeitet?«
    »Seit damals führten wir zwei Auktionen durch, aber DeFlora bemühte sich nicht bei uns um Beschäftigung.«
    »Können Sie uns DeFlora beschreiben?«
    Brighten dachte eine Minute lang nach. »Wenn ich mich richtig erinnere, so war er ein knapp mittelgroßer Bursche von ausgeprägt südländischem Typ und nicht älter als dreißig Jahre.«
    »Danke für Ihre Informationen!«
    Er löschte das Licht im Büro. Wir gingen durch die Halle zurück.
    »Wann wird die nächste Auktion stattfinden?« fragte Phil.
    »In vierzehn Tagen. Wir erwarten eine Schiffsladung aus Nordeuropa. In Fachkreisen leckt man sich bereits die Lippen. Wir werden einige Partien russischer Edelpelze versteigern, die als große Rarität gelten.«
    Wir verabschiedeten uns vor der Halle. »Sehen wir uns noch in der Norfolk-Street nach Mr. DeFlora um?« fragte Phil, als wir in den Jaguar stiegen.
    »Selbstverständlich!«
    Eine Viertelstunde später standen wir im Hause mit der Nummer 23 in der Norfolk-Street einem gewissen Joe Snyder gegenüber, der ein Zimmer seiner Wohnung an Camillo DeFlora vermietet hatte.
    »Ich warf ihn ’raus, als er die Miete nicht mehr zahlte«, erklärte Joe Snyder. »Wann war das?«
    »Vor ungefähr zwei Monaten.«
    »Ist Ihnen irgend etwas Besonderes an DeFlora aufgefallen?«
    »Der Bursche war ein Großmaul, ein richtiger Angeber. Außerdem befand er sich ständig auf der Jagd.« Er zwinkerte mit den Augen. »Sie verstehen, was ich meine. Immer war er hinter Mädchen her.«
    »Können Sie uns die Leute beschreiben, mit denen DeFlora umging?«
    »Fünf oder sechs Namen kann ich Ihnen nennen. Die meisten Girls, die er für sich an Land zog, stammen aus unserem Viertel.«
    Phil notierte seine Angaben, von denen manche allerdings ungefähr so lauteten: »Dann sah ich ihn mit ’ner Rothaarigen, die in dem Drugstore an der Ecke arbeitet. Ich glaube, sie heißt Jenny. Die Freundschaft dauerte knapp vierzehn Tage, und die Leute erzählten, DeFlora wäre wegen der roten Jenny in eine Prügelei mit ’nem anderen Burschen geraten, der ältere Rechte beanspruchte.«
    Als Joe Snyder als Auskunftsquelle erschöpft schien, fuhren wir zum Hauptquartier der City Police.
    New Yorks City Police unterhält ein eigenes Archiv über Leute, die im Stadtgebiet bei irgendwelchen Verbrechen gefaßt worden sind. Auf Anhieb wurde uns die Karteikarte DeFloras ausgehändigt.
    Er war zweimal bei Einbrüchen gefaßt worden.
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