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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt
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schaltete die Scheinwerfer genau in dem Augenblick ein, als Steele mit seinem Fernlicht hier über die Kante leuchtete. Well, für Steele sah das so aus, als seien es seine eigenen Scheinwerfer, die so weit leuchteten. Sie schnitten eine schöne gerade Linie aus der Dunkelheit heraus — eine Fläche, die genauso aussah wie die Straße. In jener Nacht regnete es, genau wie heute. Dazu stürmte es. Das Licht wurde von den Regentropfen reflektiert, und für Steele ergab sich die optische Täuschung einer geradeaus verlaufenden Straße.«
    Phil sog hörbar die Luft ein.
    »Das ist ja ein Ding«, stieß er hervor. »Sie haben es selber erlebt«, erwiderte der Lieutenant. »Um ein Haar wären Sie darauf hereingefallen, obwohl Sie fast Schritt gefahren sind. Marvin Steele ist statt dessen gerast — und er war betrunken. Ich dachte mir, ich demonstriere Ihnen das, bevor ich Ihnen das lang erzähle.«
    »Woher haben Sie die Scheinwerfer?« fragte ich.'
    »Die fand ich ein paar hundert Yard von hier entfernt in einem Streusandbehälter. Der Mörder hat sie offenbar dort versteckt.«
    »Warum hat er sie nicht mitgenommen?« murmelte Phil.
    »Ich weiß es nicht, Mr. Decker. Warum sollen Verbrecher keine Fehler machen?«
    Ich sah den Lieutenant an. In der Dunkelheit konnte ich sein Gesicht nur undeutlich erkennen.
    »Wie kamen Sie auf die Idee, hier zu suchen, Lieutenant? Der Unfall schien doch eine völlig klare Sache zu sein. Ihr Unfallbericht, Lieutenant, läßt auch keinen Zweifel offen. Danach hat der Sturm das Warnschild weggerissen…«
    »Hat er nicht«, sagte Lawlor. »Es stimmt, wir fanden das Schild unten auf dem Hang, und die beiden Pfosten, an denen es befestigt gewesen war, waren zersplittert. Der Sturm hat in jener Nacht ziemlich gewütet. Daß er das Schild weggerissen hat, schien eine klare Sache zu sein. Wir nahmen das Schild mit auf die Polizeistation. Aber als ich es mir am nächsten Tag noch einmal ansah, kamen mir Bedenken.«
    »Wieso?«
    »Mir gefielen die zersplitterten Pfosten nicht. Ich sägte sie ab und schickte sie nach New York, wo sie im Labor der City Police untersucht wurden.«
    »Und?«
    »Der Prüfbericht liegt in meinem Büro«, erwiderte er. »Danach steht einwandfrei, fest, daß die Pfosten nicht von allein zersplittert sind. Man hat sie vorher mit einem scharfen Gegenstand bearbeitet. Vermutlich mit einem Beil.«
    Ich stieß einen Pfiff aus.
    »Jetzt wird mir einiges klar.«
    »Daraufhin«, fuhr Lawlor fort, »kehrte ich noch .einmal hierher zurück und suchte die Gegend gründlich ab. Nicht, daß ich etwas Bestimmtes im Auge gehabt hätte. Ich wollte nur sichergehen, nichts übersehen zu haben. Durch Zufall kam ich auf jenen Streusandbehälter. Ich öffnete ihn und fand die Scheinwerfer. Well, und dann habe ich einige Zeit nachgedacht und kam auf die Lösung. Um ganz sicherzugehen, probierte ich die Wirkung in der letzten Nacht aus. Das Ergebnis bestätigte meine Theorie.«
    »Und daraufhin verständigten Sie das FBI.«
    »Ja. Da noch niemand von meinen Ermittlungen wußte, schlug ich vor, die Sache so unauffällig wie möglich zu behandeln. Bislang wiegt Paladino sich in Sicherheit. Er denkt, daß wir an einen Unfall glauben. Das verschafft uns einen großen Vorsprung.«
    Phil räusperte sich.
    »Ich gebe ja zu, daß Paladino ein großer Gangster ist. Aber sind Sie unbedingt sicher, daß er es ist, der hinter diesem Mord steckt?«
    »Nun — Marvin Steele war sein zukünftiger Schwiegersohn. In der letzten Zeit soll es zwischen ihm und Paladinos Tochter zu Streitigkeiten gekommen sein. Das wäre das Motiv. Und dann gibt es einen Anhaltspunkt.«
    »Und das wäre?«
    »Wenn Steele nach Massany kam, wohnte er in Paladinos Haus. In jener Nacht verließ er das Haus ungewöhnlich spät und raste in Richtung New York. Er hatte getrunken. Das Wetter war miserabel. Trotzdem wählte er den Bad Way. Also muß er es eilig gehabt haben. Die Vermutung liegt nahe, daß Paladino ihn irgendwie zu dieser überstürzten Fahrt gebracht hat -— nachdem er zuvor sein Mordkommando an die Strecke geschickt hatte.«
    Ich sah ihn an.
    »Sie haben sich den Fall gut überlegt, Lieutenant.«
    »Das habe ich, Mr. Cotton.«
    »Sie wissen nur nicht, wie oft wir bei Paladino schon vor der gleichen Situation gestanden haben. Und nie gab es Beweise«, sagte Phil und schüttelte das Wasser von seinem Mantel. »Sehen wir zu, daß wir nach Massany zurückkommen. Diese nasse Kälte kriecht durch die Schuhsohlen. Morgen früh
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