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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt
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haben wohl nie Sport getrieben, Holden«, sagte Paladino.
    »Nie, Mr. Paladino!«
    »Immer nur über den Büchern gesteckt und Gesetze studiert.«
    »Und vor allem die Lücken, wo keine Gesetze sind«, fügte Holden hinzu.
    »Hahaha — das ist gut formuliert«, sagte Paladino. »Vermutlich der einzige Weg, um ein gerissener Anwalt zu werden. Aber um ein erfolgreicher Unternehmer zu werden, muß man mehr können. Man muß Kondition haben, Holden.«
    Er nahm die Zigarre, die der Anwalt ihm reichte, und steckte sie paffend in Brand. Dann hüllte er sich in einen weißen Frotteemantel, ließ sich in einem Liegestuhl nieder und betätigte einen Schalter. Automatisch surrte das Glasdach der Schwimmhalle zurück und ließ die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne herein.
    Paladino verschränkte die Arme hinter dem Kopf und kaute auf seiner Zigarre.
    »Was ist los, Holden? Sie machen ein Gesicht, als wenn der Staat den Heroinverkauf für die Drogerien freigegeben hätte.«
    »Ich mache mir Sorgen wegen der Geschichte mit Marvin Steele«, sagte der Anwalt.
    Die Zigarre schnellte hoch.
    »Was meinen Sie mit ,Geschichte’?«
    »Nun, es gibt böse Gerüchte.«
    »Gerüchte gibt es immer«, konterte Paladino. »Es war ein Unfall — oder zweifeln Sie daran?«
    »Ich?« Holden grinste. »Ich ,bin Ihr Anwalt. Für mich zählt, was Sie mir sagen. Wenn Sie sagen, daß es ein Unfall war — okay, dann war es ein Unfall, und wer etwas anderes behauptet, kriegt eine Verleumdungsklage an den Hals.«
    »Also, was wollen Sie dann?«
    »Sie wissen ganz gut, was ich meine. Marvin Steele hatte vor, mit Ihnen zu fusionieren. Aber er stellte zu hohe Anforderungen, und die Verhandlungen platzten.«
    »Und?« Paladinos Stimme klang, als hätten die Stimmbänder plötzlich Rost angesetzt.
    »Marvin Steele hatte seinen eigenen Laden in New York. Ihm gehörten die Bezirke, die östlich an die von Ihnen angrenzen. Die fallen jetzt Ihnen zu.«
    »Na klar«, sagte Paladino. »Jemand muß sie ja übernehmen. Oder soll ich mich statt dessen in Trauerkleidung hüllen.«
    »Es gibt aber in seinem Laden ein paar Leute, die damit bestimmt nicht einverstanden sind. Es sind dieselben Leute, die glauben, daß es kein Unfall war.«
    »Weiter«, forderte Paladino gefährlich ruhig.
    »Es wird Ärger geben. Ich hajae mich ein wenig in New York umgehorcht. Es gibt Schwierigkeiten, Mr. Paladino.«
    »In Marvin Steeles Laden gibt es niemanden, der mir das Wasser reichen könnte.«
    »Habe ich auch nicht behauptet. Aber vielleicht gibt es jemanden, der das glaubt.«
    »Irrtümer werden in dieser Branche teuer bezahlt«, knurrte der Gangster und drehte seine Zigarre zwischen Daumen und Zeigefinger. »Warum lesen die Leute nicht den Polizeibericht? Da steht doch eindeutig drin, daß es ein Unfall war — und nichts sonst.«
    »Das steht in dem Bericht«, bestätigte Holden. »Aber die Polizei ist auch nicht dumm.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, daß ich über Informationen verfüge, nach denen sich das FBI in die Ermittlungen eingeschaltet hat.«
    »Ermittlungen«, schnaubte Paladino. »Ich habe doch Marvin Steele nicht umgebracht. Was die Leute sich nur einbilden.«
    »Well, mir ist das ganz egal«, bemerkte Holden. »Ich wollte Sie nur darauf hinweisen.«
    »Schön, das haben Sie getan!«
    »Was Sie damit anfangen, ist mir gleichgültig. Ich bin nur Ihr Anwalt.«
    »Ich weiß Ihre Bemühungen zu würdigen«, sagte der Gangster und grinste.
    »Das wäre wohl alles«, meinte Holden und nickte Paladino zu. Als er die Türklinke schon in der Hand hatte, sagte der Gangster: »Holden!«
    »Ja, Mr. Paladino?«
    »Glauben Sie, daß ich Marvin Steele umgebracht habe?«
    Ein paar Sekunden herrschte Schweigen. Irgendwo tropfte Wasser.
    »Wollen Sie eine ehrliche Antwort?« fragte Holden dann.
    »Was denn sonst?«
    »Ich glaube, daß Sie ihn umgebracht haben. Ich glaube auch, das Motiv zu kennen. Sie wollten Marvin Steele zum Juniorpartner machen und ihn zugleich mit Ihrer Tochter Nancy verheiraten. Er war dreißig Jahre jünger als Sie. Eines Tages sollte er das Ganze erben und Nancy auf diese Weise Ihren Anteil am Geschäft behalten. Denn Nancy, nicht wahr, weiß nichts davon, daß Sie ein…«
    »Ein was?«
    Holden fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Entschuldigen Sie, aber Sie wollten eine ehrliche Antwort. Nancy weiß nicht, womit Sie Ihr Geld Verdienen. In letzter Zeit hat sie allerdings einiges mitbekommen. Sie wollten sie mit Marvin Steele
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