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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar
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dementsprechende Antwort geben, als meine Besucherin schon den Flur entlang eilte. Sie war fest entschlossen, mich zu ihrem Wagen zu bringen.
    Es blieb mir gar nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Dabei kreisten natürlich die seltsamsten Gedanken durch meinen Kopf. Vielleicht war das Girl von der Gangsterbande geschickt worden, um mich aus dem Haus zu locken. Schließlich hatte Phil ja einen der jugendlichen Gangster verhaftet, und die Bande suchte jetzt nach einem Druckmittel gegen uns.
    Vielleicht war es aber auch tatsächlich so, dass mir das Mädchen Unterlagen geben wollte.
    Wie dem auch war, ich musste ganz einfach hinter dem Girl herlaufen. Sekunden später traten wir durch die Haustür ins Freie. Noch war ich mir nicht darüber klar, von welcher Seite und ob überhaupt mir Gefahr drohte.
    Sorgfältig überzeugte ich mich davon, dass die Straße leer war. Keine Passanten, nichts, nur der Wagen des Girls. Und in dem saß auch niemand, das sah ich sofort.
    An der nächsten Straßenecke stand allerdings ein schwarzer DeSoto. Das war aber in einer Entfernung von mehr als vierhundert Yards. Von dort aus konnte mir keine Gefahr drohen. Kein Mensch kann mit einer Pistole auf eine solche Distanz einen gezielten Schuss abgeben.
    Die Lady aus der Rauschgift-Bar hatte jetzt ihren Wagen erreicht. Es war ein kanariengelber Buick mit mindestens zweieinhalb Zentnern Chrom.
    Der Schlitten hatte bestimmt seine sechstausend Bucks gekostet.
    Die Frau öffnete die Tür ihres Wagens, kramte augenscheinlich im Handschuhfach herum und…
    Ich weiß wirklich nicht mehr, was mich dazu veranlasste, so übervorsichtig zu sein. Jedenfalls war in diesem Augenblick die Distanz zwischen der Frau und mir noch ganz beachtlich.
    Plötzlich zuckte ein hellgelber Blitz aus dem Buick. Dann ertönte eine ohrenbetäubende, schrill scheppernde Detonation, die fast wie zwei wirkte.
    Splitter, Blechfetzen, Glasstücke und vieles mehr segelten durch die Luft.
    Ich wurde von einer Riesenfaust gepackt und in die nahe Gosse geschleudert. Hart krachte ich auf den Asphalt. Mit eingezogenem Kopf blieb ich sekundenlang liegen. Dann riskierte ich endlich einen Blick zum Wagen.
    Der Buick war zu einem bizarr geformten Trümmerhaufen verarbeitet worden. Aus dem Innern züngelten bläuliche Flammen.
    Neben dem Autowrack lag das Mädchen. Es war tot. Daran gab es nicht den geringsten Zweifel.
    Ich kam auf die Beine, stolperte, so schnell es ging, zum Hauseingang zurück und riss den nächsten Feuerlöscher aus der Halterung.
    Damit eilte ich zum Wagen zurück. Aber selbst mit dem Feuerlöscher konnte ich nicht mehr viel ausrichten. Nur noch eine Handtasche rettete ich aus dem Wagen. Dann musste ich mich zurückziehen. Die Gefahr einer Explosion war zu groß.
    Knapp drei Minuten später war der erste Streifenwagen der City Police an Ort und Stelle. Die Explosion hatte meine Kollegen von der Stadtpolizei auf den Plan gerufen.
    Die Cops riegelten den Tatort sorgfältig von den vielen Schaulustigen ab, die jetzt aus den Häusern strömten, es gelang ihnen auch, den Brand zu löschen. Derweil gab ich meiner Dienststelle und Phil den notwendigen Bericht durch.
    ***
    »Wie ist die Sache gelaufen?«, kam eine metallene Stimme durchs Telefon.
    »Einwandfrei. Es hat großartig geklappt. Wir brauchen uns darüber bestimmt keine Gedanken mehr zu machen.«
    »Okay, dein Honorar liegt postlagernd Delany Street. Du kannst es dir jetzt abholen. Für heute ist Feierabend. Wir unternehmen nichts mehr. Ich möchte nicht, dass die Polizei nervös wird.«
    »Ganz wie du willst«, sagte Bill Dempsey, der Killer, zu seinem Boss. Er dachte bereits an die zweitausend Dollar, die er sich abholen konnte. Zweifelsohne waren seine Verbrechen raffiniert und von technischer Vollkommenheit. Aber Dempsey hatte den gleichen Fehler wie alle anderen Gangster auch. Er hielt sich für schlauer als das FBI.
    In diesem Falle sollte er sogar lange recht behalten. Aber dann…?
    ***
    Knapp zehn Minuten, nachdem ich Phil verständigt hatte, hielt mein Freund mit einem Taxi vor meinem Haus. Mittlerweile war auch die Mordkommission schon eingetroffen und hatte ihre Arbeit aufgenommen.
    Verständlich, dass uns nach diesem Vorfall jegliche Lust auf einen Theaterbesuch vergangen war. Wir hatten beide das ermordete Mädchen gesehen oder, besser gesagt, was nach der Explosion überhaupt noch zu sehen gewesen war.
    Phil hatte die Sprengstoffexperten des FBI angefordert. Sie waren ebenfalls bereits an der
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