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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar
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ist Cloud?«, fragte ich, während ich ihn sanft herumdrehte und mit ihm wieder das Treppenhaus hinabstieg.
    »Er ist so alt wie ich. Mein Name ist Ben. Ben Matson. Ich kenne Michèle Isola schon seit zwei Jahren. Seit ich von der Highschool kam.«
    »Und?«, fragte ich, während ich den Jungen die Treppe hinunterschob.
    »Michèle arbeitete in der Rauschgift-Bar. Dort verkehrten auch Cloud und Berrings.«
    »Wer ist Berrings?«
    »Ein alter Klassenkamerad. Er verrichtet die Dreckarbeit für Cloud.«
    »Wenn du das wusstest, warum hast du es nicht deinem Vater gesagt?«
    Für einen Augenblick sah er mich traurig an. »Und Michèle?«, sagte er leise. »Ich liebte Michèle. Weil wir kein Geld hatten, arbeitete sie in der Bar. Im nächsten Jahr wollten wir heiraten. Dann bin ich mit der Ausbildung fertig, und Michèle hat ihre Aussteuer zusammen.«
    In dem Augenblick, als wir wieder auf die Straße traten, gellte irgendwo in der Dunkelheit der gegenüberliegenden Straße ein schriller Piff. Instinktiv zog ich den Kopf ein.
    Etwas Schwarzes flog durch die Nacht. Ich gab Ben einen Stoß, dass er fast auf die Straße flog. Krachend polterte ein faustgroßer Stein gegen die Haustür und fiel auf die Stufen davor.
    Ich hetzte quer über die Straße. Dunkle Schatten verschwanden aus der Nähe meines Jaguars.
    Schnell knipste ich meine Taschenlampe an. Verdammt, irgendjemand hatte sämtliche Reifen meines Wagens zerschnitten!
    Ich stieg in den Jaguar, nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes und drückte die Ruftaste.
    »Leitstelle«, sagte eine ruhige und sachliche Stimme am anderen Ende der Leitung. Es war mein Kollege Ben Harper, ich erkannte es am Tonfall.
    »Jerry Cotton«, meldete ich mich. »Ich befinde mich in der 26. Straße vor der Wohnung von Michèle Isola. Augenscheinlich wurde in die Räume der Ermordeten eingebrochen. Bitte schickt die zuständige Kommission.«
    Ben wiederholte mit knappen Worten meine Durchsage. Ich bestätigte und legte den Hörer auf.
    Dann stieg ich wieder aus und wollte zu Ben zurück.
    Ich ging quer über die Straße. Ein etwa achtzehnjähriger Kerl stellte sich mir plötzlich in den Weg. Er hatte die Daumen in seine Gürtelschnalle gehakt.
    »Suchen Sie hier was, Mister?«
    Ich sagte nichts. Ich trat nur zwei Schritte nach links, um an ihm vorbeizugehen. Bestimmt gehörte er zu den Burschen, die mir die Reifen zerschnitten hatten. Aber das konnte ich natürlich nicht beweisen, und deswegen sagte ich auch nichts.
    Er trat genau die zwei Schritte zur Seite, die ich vorher getan hatte, und stand damit wieder direkt vor mir.
    Im gleichen Augenblick hörte ich von der Haustür den halblauten Ruf: »Los, nehmt ihn doch mit!«
    Und dazwischen waren Geräusche, die ich nur allzu genau kannte. Geräusche eines erbitterten Kampfes.
    »Geh beiseite«, sagte ich zu dem Jüngling.
    »Suchen Sie etwas, Mister?«, wiederholte er.
    Ich konnte sein Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen, aber ich spürte irgendwie, dass er unverschämt grinste.
    Ein unterdrücktes Stöhnen kam von der Haustür her. Ich sprang blitzschnell nach rechts und wollte an ihm vorbei.
    Er packte mich am Jackett und schrie mich an: »Ich habe dich etwas gefragt, Schnüffler!«
    Mit einer Handbewegung fegte ich ihn zur Seite. Ich hörte, wie er irgendwo in der Dunkelheit aufschlug, und hastete weiter auf die Haustür zu.
    Vier oder fünf Gestalten schlugen auf ein Bündel Mensch ein, das sich nur noch schwach bewegte und hilflos am Boden lag.
    Ich ergriff zwei der Strolche im Genick und schleuderte sie zurück. Als ich mir die nächsten beiden Burschen greifen wollte, schrie eine gellende Stimme im Hintergrund: »Rückzug! Sofort weg!«
    Die beiden Burschen verschwanden wie Schatten. Ebenso ihre Komplizen. Ich konnte jetzt nicht die Verfolgung der jugendlichen Gangster aufnehmen.
    Ich musste mich um Ben Matson kümmern.
    Regungslos lag er auf dem Pflaster. Als ich mich über ihn beugte, keuchte er: »Mister, das waren Berrings und seine Boys. Er wird auch bei Michèle…«
    Ben stockte plötzlich. Und mit einem Male wusste ich auch, warum. Ich sah das Messer in seiner Brust.
    »Wer ist Berrings?«, fragte ich schnell.
    »Zwei Häuser weiter. So alt wie ich«, keuchte Ben.
    Ich fragte nicht weiter. Ich hastete zu meinem Jaguar und rief die Unfallstation an. Das Messer war Ben in den rechten Lungenflügel gedrungen. Hier konnte nur noch sehr schnelle ärztliche Hilfe etwas retten.
    ***
    Phil war gekommen, und die Ärzte hatten Ben
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