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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss
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bin schon ausgestiegen«, erklärte er.
    Rita Colby schluckte. Es fiel ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen. »Jetzt weiß ich, wo du den Nachmittag verbracht hast!« stieß sie hervor.
    Seine Mundwinkel zuckten. Er sah plötzlich grausam und faunisch aus. »Wirklich?« fragte er. Seine Stimme war voller Hohn. Die Arme hingen ihm lose an den Seiten hinab. Er schien ganz entspannt zu sein, aber Rita Colby fühlte, daß er gleichsam auf dem Sprung stand.
    »Du warst bei Porter!«
    »Ja.«
    »Verräter!« schleuderte sie ihm ins Gesicht.
    »Porter hatte recht. Ich saß im falschen Boot. Ich bin rechtzeitig umgestiegen.«
    »Er hat dich gekauft!«
    Sheppard grinste. »Im Leben ist alles eine Frage des Preises.«
    »Das bedeutet, daß ich dich zurückkaufen könnte. Aber ich will dich nicht haben. Du ekelst mich an!«
    »Nur immer weiter so!« höhnte er. Seine Finger krümmten und spannten sich. »Das wird alles viel leichter machen!«
    Rita Colby wurde ganz ruhig. »Du willst mich töten?«
    »Dein Exfreund besteht darauf.«
    »Was sollst du dafür bekommen?«
    »Die Anzahlung habe ich schon. Insgesamt verdiene ich daran sechstausend Bucks!«
    »Du Niete!« sagte Rita Colby verächtlich. »Schätzt du den Wert meines Lebens so gering ein?«
    »Ich muß nehmen, was sich mir bietet. Es ist ja nur der Anfang. Porter hat versprochen, mir einen ständigen Job zu verschaffen. Das hier ist nur der Beginn.«
    »Der Anfang vom Ende für dich!« nickte das Girl.
    Er grinste. »Moralpredigten aus deinem Munde klingen einfach lächerlich!«
    »Es ist keine Frage der Moral, Robby«, sagte Rita Colby beinahe traurig. »Es gibt Dinge, die einfach passieren. Man sieht sie auf sich zukommen wie eine Lawine, aber man kann ihnen nicht ausweichen.«
    »Geht es dir im Augenblick so?« fragte Sheppard spöttisch. »Denkst du an deinen Tod? Denkst du an das, was ich mit dir vorhabe?«
    Rita Colby erhob sich. Sie stand dem Mann so dicht gegenüber, daß sein warmer, nach Whisky riechender Atem ihre Wange streifte. Sie spuckte ihm plötzlich in das Gesicht. »Ich hasse dich!« sagte sie heftig.
    Sheppards Züge verzerrten sich. Mit dem Jackenärmel rieb er sich das Gesicht trocken. Dann packte er plötzlich mit beiden Händen fest zu.
    Rita Colby ließ es geschehen, daß er ihren Hals umspannte. Sie war wie betäubt. Erst als die kräftigen Finger zudrückten und Sheppards Drohung zur furchtbaren Wirklichkeit wurden, begann sie sich zu wehren.
    Sie erkannte, daß sie keine wirkliche Angst vor dem Tode hatte. Aber alles in ihr lehnte sich dagegen auf, das Opfer eines Mannes zu werden, den sie auf einmal haßte und verachtete.
    Sheppard lachte höhnisch.
    Rita Colby war ein großes, schlankes und sehr bewegliches Mädchen, aber gegen ihn hatte sie keine Chance. Er konnte sie zappeln lassen wi6 eine Puppe, und er hatte vor, sie wegzuwerfen wie eine Puppe: steif, starr und zerbrochen…
    Rita Colby riß die Hand hoch. Mit den gespreizten' Fingern und ihren langen, scharfen und spitzen Fingernägeln traf sie Sheppards Augen. Die Plötzlichkeit und der Schmerz des Angriffs brachten ihn dazu, sein Opfer loszulassen. Er taumelte zurück. Vor seinen Augen tanzten rote feurige Kreise.
    Rita Colby jagte auf die Tür zu.
    In ihrem Eifer, dem Mann und der tödlichen Gefahr zu entfliehen, rutschte sie auf einem Teppich aus.
    Sie stürzte zu Boden, kam aber sofort wieder auf die Beine.
    Sie hatte nur wenige Sekunden verloren, aber diese Zeitspanne genügte Sheppard, um ihr den Weg in die Diele und nach draußen zu versperren.
    Er baute sich vor der Tür auf, geduckt, noch immer blinzelnd und in drohender Haltung. »Du kleines Biest!« keuchte er. »Das machst du mit mir kein zweites Mal!«
    Ritas Blick huschte hilflos durch den Raum.
    Sie brauchte eine Waffe, aber sie entdeckte nichts, was sich für ihre Verteidigung geeignet hätte.
    »Du begehst einen Fehler!« stieß sie hervor. »Du vergißt, daß man das Haus beobachtet…«
    »Du spinnst!«
    »Gestern ist hier eine FBI-Agentin ermordet worden!« sagte Rita Colby heftig. »Die Bullen wissen oder ahnen, daß der Anschlag mir galt! Glaubst du wirklich, sie würden daraus kein Kapital zu schlagen versuchen? Ich wette, sie haben gesehen, daß du heraufgekommen bist!«
    Sheppards Blinzeln verstärkte sich, obwohl die roten Kreise verschwunden waren. »Du bluffst!« sagte er dann ärgerlich. Er schloß die Tür ab und steckte den Schlüssel in die Tasche. »So viele Leute haben die gar nicht, um jeder
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