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Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Titel: Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik
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sollte, die Stadt zu verlassen.
    Wir erfuhren, daß der verhaftete Jenkins jede Aussage verweigerte und daß der inzwischen eingelieferte Raoul Legrelle gleichfalls kein sehr ergiebiger Gesprächspartner war. Das überraschte uns nicht. Wir hatten gegen beide Männer genügend Indizienmaterial vorliegen. Sie hatten keine Chance, ihre Lage zu verbessern.
    Wir waren zu viert, als wir losfuhren. Phil, Steve Dillaggio, ein neuer junger Kollege namens Henk Burton und ich. Außerdem begleitete uns ein Patrolcar der City Police. Als wir vor Ganzettis Haus stoppten und aus den Wagen kletterten, wußte jeder, was er zu tun hatte. Phil und ich fuhren mit dem Lift nach oben und klingelten an Ganzettis Wohnung.
    Bunny Kirk öffnete uns. »Hallo«, sagte sie. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Uns einlassen«, sagte Phil. »FBI!« Bunny Kirk trat zur Seite. Wir marschierten geradewegs ins Wohnzimmer. Dort saß Rex Fitter in einem Sessel und polierte sich die Nägel. Er unterbrach seine Tätigkeit, als er uns sah. »Später Besuch!« sagte er. »Sind Sie schon wieder hinter dem Mundharmonikaspieler her? Hier werden Sie ihn nicht finden, Gentlemen!«
    »Wir haben ihn schon«, sagte ich und zählte rasch die Gläser im Raum. Eines stand halbgefüllt auf dem Tresen der kleinen Hausbar, zwei weitere standen auf dem Klubtisch vor der Couch. Fitters spöttisches Grinsen gefiel mir nicht, aber wenn Fitter hier war, konnte sein Boß nicht weit weg sein.
    »Wo ist Ganzetti?« fragte Phil barsch. Fitter schob die Nagelfeile in seine Brusttasche.
    »Ganzetti?« echote er. »Mr. Ganzetti meinen Sie wohl, was? Er ist weggefahren.«
    »Wohin?«
    »Das hat er uns nicht gesagt.«
    »Ganzetti fährt niemals ohne Sie los!« meinte Phil.
    Fitter mimte Erstaunen. »Wieso denn nicht? Wir sind doch keine siamesischen Zwillinge!«
    »Sagen Sie uns, wo er sich auf hält«, wandte sich Phil an das Girl.
    Bunny Kirk hatte sich auf die Couch gesetzt. Sie griff nach ihrem Glas und hielt es kurz und prüfend gegen das Licht. »Ich kann mich nicht genau daran erinnern«, sagte sie. »Ich habe kein Zeitgedächtnis.«
    »Ich sehe mich mal in der Wohnung um«, erklärte Phil und ging zur Tür.
    »Haben Sie das dafür notwendige Legitimationsmaterial?« fragte Fitter. »Ich könnte mir denken, daß Mr. Ganzetti von dieser Schnüffelei nicht viel hält. Sie werden Ärger mit seinem Anwalt bekommen!«
    »Er wird seinen Anwalt für wichtigere Dinge brauchen«, meinte Phil und verließ das Zimmer. Ich blieb bei Fitter und dem Girl zurück. »Wann ist Ganzetti weggefahren?« erkundigte ich mich bei dem Gorilla des Syndikatsbosses.
    »Am Nachmittag.«
    »Welche Uhrzeit?«
    »Es dürfte so gegen fünf Uhr gewesen sein.«
    »Seitdem steht sein halbvolles Glas hier?«
    Fitter zuckte mit den Schultern. »Wir waren nicht verpflichtet, es wegzuräumen.«
    Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich rittlings darauf. Ich hatte das Girl und den Gangster im Blickfeld. »Ich habe für Sie ein paar interessante Neuigkeiten«, sagte ich. »Jenkins, Legrelle und Griffith sind verhaftet… und McNeal befindet sich auf dem Wege der Besserung. Ich wette, dieses pechschwarze Kleeblatt wird uns einen Haufen Informationen liefern, gewollte und ungewollte!«
    »Warum erzählen Sie mir das?« fragte Fitter stirnrunzelnd. »Was habe ich damit zu tun?«
    »Eine ganze Menge, Fitter, und das wissen Sie verdammt genau!«
    »Die alte Masche!« meinte er und machte eine verächtliche Handbewegung. »Sie bluffen, indem Sie Ihren vermeintlichen Gegnern Angst ein jagen. Dabei bin ich gar nicht Ihr Gegner! Ich habe nichts gegen Sie! Ich bewundere das FBI und seine Männer. Es sind tüchtige Leute in einer tüchtigen Organisation. Aber warum, zum Teufel, reiten Sie immer wieder auf Mr. Ganzetti herum? Er ist kein Verbrecher. Er mag früher einmal mit harten Bandagen gekämpft haben, aber jetzt ist er oben, jetzt hat er es nicht mehr nötig, krumme Geschäfte zu machen!«
    »Hat er Sie zurückgelassen, damit Sie hier als Märchenerzähler auftreten können?«
    »Sie sind unfair!« meinte Fitter und zog ein beleidigtes Gesicht.
    Phil kam zurück. »Er ist nicht in der Wohnung. In seinem Kleiderschrank sind einige Lücken. Es sieht fast so aus, als wäre er mit einem Teil seiner Garderobe verschwunden. Das läßt auf eine längere Reise schließen.«
    »Gib ein Rundtelegramm durch, bitte«, sagte ich. »Wir müssen alle Häfen und Flugplätze verständigen. Außerdem empfiehlt es sich, Interpol
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