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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen
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Muschel.
    »Muß ich auch einen Vers aufsagen?« klang es zurück.
    »Nein«, sagte Slimpstake.
    »Also?« fragte Moulinaux kurz.
    Slimpstake zog seine Schreibtischschublade auf und nahm eine Kontenmappe heraus. Sein Blick glitt noch einmal darüber. Dann holte er tief Luft. »Ich habe es so gemacht, wie Sie es gesagt haben«, sprach er mit zitternder Stimme. »Das Konto lautet auf den Namen…«
    »Nicht nennen!« mahnte Moulinaux. »… auf den angegebenen Namen. Die Einzahlungsbelege der letzten zwei Jahre sind unverändert, Abhebungen sind nicht verbucht.«
    »Sehr schön«, brummte Moulinaux zufrieden. »Jetzt sollen Sie mal sehen, wie großzügig ich bin. Haben Sie die Auszahlungsquittung vorbereitet?«
    »Ja!«
    »Mit der betreffenden Unterschrift?«
    »Mein Gott, ja«, stöhnte Slimpstake. »Gut«, sagte Moulinaux. »Dann werden Sie jetzt die Quittung auf 300 000 Dollar ausfüllen.«
    »Nein!« stöhnte der Bankangestellte verzweifelt.
    »Was heißt nein?« fragte Moulinaux erstaunt. »Sie schädigen doch damit niemand! Es ist mein Geld, auf meinem Konto. Es braucht Sie doch nicht zu bedrücken, daß dieses Konto vorübergehend unter einem anderen Namen läuft. Es weist 310 000 Dollar auf. Davon heben Sie im Auftrag des Kontoinhabers gegen eine reguläre Quittung ganz ordnungsgemäß 300 000 Dollar ab. Was ist dabei?«
    »Mein Gott«, stöhnte Slimpstake wieder, »die Unterschrift ist doch gefälscht!«
    »Slimpstake«, sagte Moulinaux jetzt ungehalten, »ich weiß nicht, warum Sie sich so anstellen, der einzige, der durch die falsche Unterschrift geschädigt werden kann, ist der rechtmäßige Kontoinhaber. Das bin ich. Und von mir droht Ihnen keine Gefahr.«
    »Warum machen Sie denn das…« fragte Slimpstake bedrückt.
    »Das geht Sie nichts an, das ist meine Sache«, entgegnete Moulinaux scharf.
    »Vor ein paar Jahren waren Sie bei viel schlimmeren Dingen weitaus weniger von Ihrem kaufmännischen Gewissen geplagt!«
    Die Drohung war nicht zu überhören. »Schon gut«, sagte Slimpstake matt. »Endlich werden Sie wieder vernünftig«, freute' sich der Gesprächspartner. »Also, Sie heben 300 000 Dollar ab, verbuchen den Betrag anhand der Quittung auf dem Konto, stecken den Betrag in einen Umschlag und die Kopie der Auszahlungsquittung dazu. Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Mit beidem zusammen kommen Sie Punkt 18 Uhr in den Central Park zur Kreuzung zwischen der Transverse Road Nummer 3 und dem East Drive. Wissen Sie, wo das ist? Nein? Unmittelbar nördlich vom Metropolitan Museum of Art. Dort erwarte ich Sie. Sie übergeben mir den Umschlag und Sie erhalten Ihren Lohn.«
    »Ich verzichte darauf«, sagte Slimpstake entschlossen.
    »Seien Sie nicht voreilig«, warnte Moulinaux. »Außerdem verspreche ich Ihnen, daß mit diesem Auftrag unsere geschäftlichen Beziehungen zu Ende sind. Sie werden wieder ruhig schlafen können.«
    Slimpstake atmet tief.
    »Ich werde kommen«, sagte er.
    ***
    »Der Mann heißt Archibald, genannt Archie, Williams, 26 Jahre alt, zuletzt wohnhaft in einem Hotel in der Bleecker Street. Genaue Beschreibung liegt vor. Williams ist wegen eines bewaffneten Überfalls auf einen Taxifahrer im Jahre 1961 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt worden«, berichtete ich.
    »Ich nehme an, er ist auf Bewährung entlassen worden«, meinte Mr. High.
    »Ja«, bestätigte ich. »Zwei Jahre vor Ablauf.«
    »Die zwei Jahre wird er nicht mehr absitzen müssen«, sinnierte der Chef. »Ich habe während Ihrer Abwesenheit noch einmal mit Lieutenant Easton gesprochen. Seine jüngsten Ermittlungen und dazu die Untersuchungsergebnisse der Labors bei der City Police und bei uns beweisen eindeutig, daß Williams der Mörder des Tankwarts und des Billard-Unternehmers ist. Wie es zur Zeit aussieht, ist sein Geständnis allenfalls noch eine Formsache. Inzwischen ist sogar noch ein Zeuge auf ge taucht.«
    »Etwa dieser Mann mit den beiden Hunden?«
    »Nein«, sagte er. »Ein Taxifahrer hat sich gemeldet. Er las in der Zeitung einen Bericht über den Mord und erinnerte sich, zur fraglichen Zeit in der Nähe der Tankstelle einen Fahrgast abgesetzt zu haben. Er fuhr dann an der Tankstelle vorbei und sah aus einem älteren Buick einen jungen Mann in einem grauen Jackett aussteigen. Er erwähnte vor Easton Einzelheiten, die nicht in der Zeitung standen.«
    »Gut«, freute ich mich. Mit einem solchen Zeugen war die Beweiskette gegen Williams, den wir durch seine Fingerabdrücke auf dem Benzincoupon identifiziert hatten,
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