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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen
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meldete sich sofort. Phil ließ sich mit der Telefonüberwachung verbinden.
    »Habt Ihr von Cotton schon den Auftrag, den Anschluß von der Gaststätte ›Bellender Hund‹ zu überwachen?« fragte er hastig.
    »Ja, Phil«, klang es zurück. »Der Auftrag liegt vor, aber die Fangschaltung ist noch nicht hergestellt…«
    »Verbinde mich mal mit unserem Office!«
    »Wird gemacht!«
    Es dauerte für Phils Gefühl eine kleine Ewigkeit. Dann meldete sich der Kollege wieder: »Sorry, bei euch gibt niemand Antwort. Ich verbinde zur Zentrale.«
    Myrna kam wieder. »Ja, Phil? Was kann ich tun?« fragte sie.
    »Wo ist Jerry zu erreichen?«
    »Keine Ahnung. Ich verbinde mit der Einsatzleitung«, sagte Myrna schnell.
    Phil seufzte tief.
    Probster hatte Dienst. Wieder stellte Phil seine Frage.
    »Jerry hat sich abgemeldet. Er ist zu einer dringenden Vernehmung zum New York Cornell Hospital gefahren. Ist es eilig?«
    »Ja«, sagte Phil. Er berichtete von dem Anruf und gab dessen Inhalt kurz wieder. »Sagen Sie Jerry sofort Bescheid, wenn er sich meldet. Der Anrufer hat irgendeine Schweinerei mit ihm vor!«
    ***
    Die Nurse hinter dem Glasschalter lächelte süßsauer. »Cotton vom FBI, ich weiß schon«, bemerkte sie spitz. Dabei hatte ich ihr nichts getan und noch nicht einmal ein Wort geredet. Vielleicht gefiel ihr meine Nase nicht.
    »Würden Sie mich bitte dem diensthabenden Arzt melden? Chirurgische Abieilung«, sagte ich freundlich. Nach der Zimmernummer eines Mädchens mit einem Messer im Rücken fragte ich gar nicht erst. Sie hätte es mir doch nicht gesagt.
    Sie gab keine Antwort, griff aber wenigstens zum Telefon.
    »Jemand von der Polizei«, hörte ich sagen. »Ein gewisser Mr. Cotton vom FBI. Sicher hat er es sehr eilig.«
    Sie legte den Hörer zurück. Jetzt wußte ich, woher ich sie kannte. Vor einigen Monaten habe ich ihr gegenüber einmal sehr dienstlich werden müssen. Sie hatte sich damals glatt geweigert, einen Arzt zu rufen, den wir wegen einer wichtigen Auskunft brauchten.
    »Dr. Hearn kommt so bald als möglich«, sagte sie jetzt kurz und vertiefte sich dann in eine lange Liste.
    Eine Minute später war der Arzt schon da. Mit wehendem Kittel eilte er auf mich zu. »Hallo«, begrüßte er mich. »Sie kommen sicher wegen dieser Lady mit dem Messerchen?«
    »Messerchen ist gut«, antwortete ich im gleichen Ton. »Ist sie schon operiert?«
    Er nickte. »Soweit man sowas überhaupt als Operation bezeichnen kann. Kleine Sache…«
    »Kleine Sache?« wunderte ich mich. Er nickte beharrlich. »Ja! Der Schock war vermutlich das Schlimmste dabei. Sind Sie Mediziner?«
    »Nein.«
    »Dann will ich sie nicht mit zuviel Details langweilen. Also, das Messer war tatsächlich nur ein Messerchen. Vermutlich diente es als Schnitzmesser. Es hatte jedenfalls eine sehr kurze Klinge. Die Stelle, auf die es traf, war für die Verletzte günstig. In ein paar Tagen kann Miß Kings wieder schön wie zuvor herumlaufen. Es wird kaum eine Narbe bleiben.«
    »Miß Kings? Haben Sie Ihre Personalien feststellen können?« Ich wunderte mich, denn das Karatemädchen hatte keinen Ausweis in der Tasche, und als ich sie fand, war sie auch zu keiner Aussage fähig.
    »Sie hat uns Namen und Adresse auf Befragen sofort gesagt«, berichtete Dr. Hearn. Er machte eine einladende Handbewegung. »Sie wollen sicher mit ihr sprechen. Ich habe keinerlei Bedenken.«
    Wir fuhren hinauf in den zwölften Stock.
    »Zimmer 1232«, erklärte er mir und eilte voraus. Seine Gummisohlen quietschten bei jedem Schritt auf dem Kunststoff-Fußboden.
    Vor einer der weißlackierten Türen blieb er stehen und klopfte leise.
    Er mußte ein zweites Mal klopfen.
    »Sie scheint zu schlafen«, flüsterte er mir zu. »Ist es sehr wichtig?«
    »Ja«, gab ich zu.
    Entschlossen öffnete der Arzt die Tür.
    Das Zimmer war dunkel.
    Dr. Hearns knipste das blaue Nachtlicht an. »Miß Kings!«
    Er wartete einen Moment und blickte dabei in die Dunkelheit des Krankenhauszimmers.'
    »Miß Kings!«
    »Sie hat einen gesunden Schlaf«, sagte ich.
    Mein Begleiter gab keine Antwort, sondern knipste plötzlich das Hauptlicht des Zimmers 1232 an.
    Das Bett war leer!
    ***
    »… und Sie rufen mich morgen um zwölf Uhr an«, schloß Roger Slimpstake.
    Er saß auf der hinteren Sitzbank eines Ford Fairlane neben einem massigen Mann. Die Fenster des Wagens waren weit geöffnet. Vom Hudson herüber fauchte ein kalter Wind über den Parkplatz am Riverside Drive. Trotzdem schwitzte Slimpstake.
    »Gut«,
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