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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen
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38er klicken. Es war nicht zu hören.
    »FBI?« fragte der Fremde. Seine Stimme klang erleichtert. »FBI!« Ein tiefer Seufzer folgte diesen Worten.
    »Können Sie Licht machen, Miller?«
    Der dünne Strahl einer Handlampe mit einer zu schwachen Batterie flammte auf. Das gelbliche Licht zitterte einen Moment über den schmutzigen Kellerboden, ehe es mich erreichte. Die Lampe schien mir direkt ins Gesicht, aber sie blendete nicht.
    »FBI!« sagte der Mann noch einmal, und es klang so, als hätte ich ihm verkündet, ich sei Frank Sinatra.
    »Ja, Cotton, vom FBI. Wollen Sie meine Dienstmarke sehen?« fragte ich vorsichtshalber. Ich wollte ihn nicht mit einem unvermuteten Griff zu meiner Innentasche erschrecken. Vielleicht hatte er eine Axt oder sonst eine Waffe in der Hahd.
    »Nein, Mister«, sagte er, »ich sehe es an Ihrem Gesicht, daß Sie nicht zu diesen Kerlen gehören.«
    »Welchen Kerlen?«
    »Diesen Gangstern von Shlitz, diesem verdammten Wirt!« klärte er mich auf. »Wie eine wilde Horde sind sie durch den Keller gerast.«
    »Wo sind sie hin?« unterbrach ich seinen Bericht.
    »’raus! Ich dachte, Sie wären noch einer von der Sorte. Machen Sie den Laden dicht, G-man, diesen verdammten…«
    »Wo ist der Kellerausgang?« fragte ich hastig.
    »Überall«, sagte er trocken. »Die Kerle haben die Mauern durchbrochen. Vor ein paar Wochen schon. Sie können durch sämtliche Nachbarhäuser auf die Straße. Ich habe mir gleich gedacht…«
    »Gibt es hier Lichtschalter?« unterbrach ich ihn erneut.
    Er lachte. »Schalter? Ja. Aber kein Licht. Seitdem diese Kerle bei Shlitz ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben, sind hier alle Glühbirnen zerschlagen. Die Fassungen stecken noch im Gewinde. Alles Absicht, sage ich Ihnen!«
    »Phil!« rief ich durch den Keller. Zuerst halblaut. Als es nichts nutzte, noch einmal. Diesmal mit voller Lautstärke.
    »Ja!«
    »Komm’ her! Sie sind weg! Bring ein paar Beamte mit!«
    »Okay, Jerry!« antwortete mein Freund.
    »Wer ist denn das?« fragte der alte Miller mißtrauisch.
    »Kollege vom FBI«, beruhigte ich ihn. »Die Straße steht voller Polizei. Der ›Bellende Hund‹ wird Ihnen keinen Kummer mehr machen.«
    »Hoffentlich«, brummte er.
    Jetzt erst knipste ich meine Handlampe an. Im Vergleich zu Millers Funzel gab es eine strahlende Helligkeit. Ich schaute mir Miller an. Er war ein altes zerbrechliches Männchen. Er hatte mit Sicherheit nichts mit einer Gang zu tun.
    »Wieviel Männer waren es?« fragte ich ihn.
    »Zehn«, sagte er, »oder zwölf. Der ganze Keller war voll. Es wird Zeit, daß Sie aufräumen, Mister!«
    Phil kam mit vier Policemen. Ich beauftragte sie, den Keller zu durchsuchen, obwohl ich dem alten Mann glaubte. Sicher war keiner der Gangster mehr hier unten. Mein Auftauchen in der Kneipe war wohl das Signal zur Flucht gewesen. Die beiden Männer am Parfümzerstäuber hatten offenbar die Aufgabe gehabt, mich aufzuhalten.
    Ich schickte Miller nach Hause und riet ihm, sich in seiner Wohnung einzuschließen.
    »Es wird kalt«, sagte er, »deshalb habe ich Holz holen wollen. Aber jetzt ist mir heiß«. Er schlurfte davon und schimpfte leise vor sich hin.
    Mit entsicherten Pistolen gingen Phil und ich in die Richtung, in die nach Millers Darstellung die Gangster gelaufen waren. Niemand hielt uns auf.
    Nach wenigen Augenblicken kamen wir an eine Treppe. Wir eilten hinauf, öffneten eine Holztür und standen in einem dunklen Hinterhof. Fünf Yard vor uns lag eine Hauseinfahrt.
    Vorsichtig näherten wir uns dem dunklen Loch.
    »Halt!« brüllte eine Stimme. »Stehenbleiben! Polizei!«
    »FBI!« rief ich zurück. »Cotton und Decker!«
    Ein Lichtstrahl aus einer Polizeilampe tastete über unsere Gesichter.
    »Sorry!« entschuldigte sich der Polizist.
    »Gut so!« rief ich ihm zu. Dann gingen wir weiter. Den Hausflur kannte ich schon. Es war derselbe, in dem ich neben dem verletzten Karatemädchen gekniet hatte.
    Zehn Minuten später wußten wir endgültig, daß im Keller niemand mehr gefunden worden war. Die beiden Gangster, die am Parfümzerstäuber gestanden hatten, waren Sieger. Sie hatten ihre Aufgabe vorbildlich erfüllt, und mich gründlich an der Nase herumgeführt.
    Die erste Runde war an die Gangster gegangen. Mehr wollte ich ihnen nicht überlassen.
    »Was tun wir?« fragte Phil. Seinem Gesicht sah ich an, daß auch er mit dem bisherigen Verlauf der Aktion nicht zufrieden war. »Was wird hier überhaupt gespielt?«
    »Ich gäbe was drum, wenn ich das
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