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Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor
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lobte Matterns begeistert. »Auf diese Weise werde ich sogar noch diesen widerlichen Walkstream los.«
    »Na also«, sagte Hollister zufrieden. »Jetzt landen wir und schicken Croccer in den Sumpf. Das letzte Kapitel beginnt!«
    ***
    Ich holte tief Luft.
    An eines hatten unsere Gegner nicht gedacht. Das von ihnen entfachte Buschfeuer verbrauchte viel Sauerstoff. Dadurch entstand ein Luftsog, der auch die tränengasgeschwängerten Luftmassen anzog.
    Der stechende Geruch lag zwar noch über dem Gelände, aber wir konnten es einigermaßen aushalten. Wir lagen dicht an die feuchte Erde gedrückt. Der sogenannte Teufelsgraben lag etwa 100 Yard hinter uns.
    »Wie weit ist es ungefähr noch bis dahin, wo unsere Gegner stehen?« fragte ich Abi Bickingtone.
    »Etwa 600 Schritte«, gab er mir Bescheid. »Wir können aber höchstens noch 200 Schritte weiter Vordringen, solange es nicht dunkel ist. Sonst sehen uns die Scharfschützen. Das ist zu gefährlich!«
    »Ja«, sagte ich, »es ist zu gefährlich. Wir müssen hier herauskommen!«
    »Ja«, sagte auch er. Aber auf einmal klang es ziemlich mutlos. Offenbar wußte er jetzt selbst nicht, wie es weitergehen sollte.
    »Gibt es nur diesen einen Weg?« fragte ich.
    Er nickte. »Ja, der zweite Weg ist jetzt vom Feuer versperrt. Dann gibt es noch einen dritten Weg, aber den können wir nur erreichen, wenn wir bis fast an den Parkplatz am See zurückgehen. Das wissen sie auch, und sie werden uns dort erwarten.«
    Irgend etwas berührte mich leicht am Bein.
    Blitzschnell rollte ich mich zur Seite.
    Ich hörte ein scharfes Zischen. Dann fühlte ich mich hochgerissen und zur Seite geschleudert. Ehe ich wieder richtig zu mir kam, stand Bickingtone auf den Beinen. Ich sah, daß er ein wild um sich schlagendes Reptil in der Hand hielt.
    Schon wieder eine Schlange.
    In hohem Bogen schleuderte er sie weit weg von uns.
    »Wir müssen sehr aufpassen«, ermahnte er mich dann. »Die Schlangen haben Angst vor Feuer. Sie sind alle aufgeregt, und gleich werden sie in ganzen Rudeln kommen. Sie flüchten und sind sehr gereizt. Sehr aufpassen!«
    Schöne Aussichten, dachte ich.
    »Nicht liegenbleiben!« sagte mein neuer Freund.
    Ich war sicher, in ihm einen Freund gewonnen zu haben. Wir hatten uns gegenseitig das Leben gerettet. Das hatte nur eine Einschränkung. Bis jetzt wußten wir noch nicht, ob wir schon endgültig gerettet waren.
    Das Buschfeuer raste auf uns zu. Auf der anderen Seite lauerten kaltblütige Mörder.
    Dazwischen aber spielte sich jetzt etwas ab, was ich noch nie gesehen hatte und was ich mir auch in meinen phantastischsten Träumen nicht ausmalen konnte.
    Sie kamen in breiter Front. Wie eine Flutwelle. In allen Größen, in allen Farben. Buntschillernd und phantastisch.
    Schlangen.
    Hunderte, vielleicht auch Tausende.
    Die ganze Umgebung war von einem leisen Rascheln erfüllt. Unheimlich. Infernalisch.
    Sie glitten an uns vorbei.
    Abi Bickingtone hatte mich einen Schritt zurückgezogen. Wir standen jetzt so, daß neben uns ein Baumstumpf wie ein Wellenbrecher wirkte. Die Reptilien glitten an uns vorbei.
    »Ruhig!« flüsterte der Neger. »Nicht bewegen!«
    Wir standen wie die Salzsäulen. Das war das einzige, was wir tun konnten. Jeder Versuch, etwas gegen die Flut der Reptilien zu unternehmen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Selbst mit einem Maschinengewehr wäre nichts auszurichten gewesen.
    Und wenn eine der Schlangen zugebissen hätte, dann wäre es das Ende gewesen. Aber sie glitten vorbei.
    Und hinter ihnen folgte das Buschfeuer. Es jagte prasselnd heran. Der heiße Odem des Feuers berührte uns schon.
    »Wir müssen weg«, drängte ich.
    »200 Schritte!« sagte mein Begleiter.
    ***
    »Los!« drängte Matterns.
    Croccer zögerte. »Verdammt, der Sumpf brennt ja!«
    »Um so besser für dich. Dir kann nichts passieren. Sie werden blindlings vor dem Feuer herrennen. Zwei Schüsse — erledigt! In ein paar Minuten kannst du zurück sein. Dann beginnt das neue Leben für dich!« Matterns sprach väterlich auf den jungen Mann ein, den er als Werkzeug benutzen wollte, um ihn dann ermorden zu lassen.
    »Aber…«, zögerte Croccer immer noch.
    »Zehn Jahre!« flüsterte Matterns leise und heiser.
    Es gab den Ausschlag. Croccer wußte, daß es für ihn keine andere Möglichkeit gab. Jetzt, in dieser Minute, mußte er es tun. Die Sonne stand schon tief. Bei Nacht hatte er keine Chance, seinen Auftrag ausführen zu können.
    Mit langsamen Schritten ging er los.
    Als er
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