Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor
Autoren:
Vom Netzwerk:
zehn Schritte von seinem Auftraggeber entfernt war, drehte er sich noch einmal um.
    Matterns nickte ihm zu.
    Croccer entschloß sich endgültig. Er ging weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Matterns blickte ihm noch eine halbe Minute nach. Dann ging er quer über den freien Platz auf seinen Dienstwagen zu.
    Seine Freunde saßen dort. Sie waren, mit Ausnahme der beiden Scharfschützen auf den Bäumen, die letzten Menschenjäger auf diesem Platz. Hollister und Matterns hatten die anderen Bandenmitglieder auf eine weite Strecke am Seeufer verteilt.
    »Wie sieht es aus?« fragte Hollister.
    »Gut«, grinste Matterns. »Niemand weiß, was jetzt geschieht. Niemand hat Croccer gesehen. Es kann sich nur noch um Minuten handeln. Dann ist alles erledigt. Dann sind wir den dreckigen Nigger los, es gibt kein Urteil gegen Croccer, der widerliche und aufsässige Walkstream wird strafversetzt, und dieser verdammte G-man aus New York kann mir kein Verfahren anhängen!«
    »Fein«, sagte der Tankstellenbesitzer. »Vier Tote an einem Nachmittag! Das hat hier noch niemand fertiggebracht.«
    »Shut up!« brummte Hollister unwillig.
    Hollister stierte merkwürdig vor sich hin. »Verdammt«, sagte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn, »wenn ich es mir überlege, dann war es vielleicht doch etwas viel. Vor allem dieser G-man macht mir Sorgen. Mit dem FBI kann man solche Dinge nicht machen. Ich meine…«
    »Was meinst du?« fragte Matterns herausfordernd.
    »Vielleicht sollte man Croccer zurückrufen!« schlug Hollister vor.
    »Unsinn!« wehrte Matterns ab. »Außerdem sind die beiden wahrscheinlich schon nicht mehr am Leben. Der Sumpf brennt, und dann…«
    »Nein«, sagte Hollister und riß entsetzt die Augen auf. »Verdammt, der Sumpf brennt — weißt du, was das bedeutet? Die Schlangen werden kommen! Ja! Die Schlangen!«
    ***
    Die Flamme fuhr zischend an der ausgetrockneten Dachpappe hoch.
    »Bist du verrückt?« brüllte Mich Bunny. Er wollte sich auf das Feuer stürzen, aber es war schon zu spät. Er war gegen die Flammen bereits machtlos.
    »Jetzt sollen sie kommen!« lachte Shimmy. »Und wenn ganz New York abbrennt — mir ist es gleich! Sie wollen mich haben, also sollen sie kommen!«
    »Du…« Bunny stand geduckt vor seinem Boß. Dann flog er vorwärts. Er erwischte Shimmy, der sein Gewehr zur Seite gelegt hatte, mit einem brutalen, furchtbaren Haken.
    Shimmy verdrehte die Augen, dann kam er ins Straucheln. Er taumelte rückwärts. Bunny stand wie angewurzelt und sah seinem Boß zu. Er schaute auch noch, als Shimmy mit dem linken Fuß ins Leere trat und mit einem schrecklichen Schrei beide Arme hochwarf. Dann verschwand der Verbrecher in der Tiefe.
    Jetzt erst kam wieder Leben in Bunny. Er begriff, daß er sich soeben mit eiriem vierten Mord belastet hatte. Amerikanische Gerichte machen keine Unterschiede, wer das Opfer ist. Der Mord an einem Verbrecher wiegt ebenso schwer wie der Mord an einem braven Bürger.
    Bunny begriff aber auch, daß für ihn das Ende gekommen war. Vor ihm rasten die Flammen. Irgendwo unter ihm lauerte die Polizei. Es gab keinen Ausweg mehr.
    Der Verbrecher ergriff das Gewehr, das Shimmy achtlos auf die Seite gelegt hatte. Es war das Schnellfeuergewehr. Bunny riß es hoch und feuerte wahllos in die Gegend.
    Unten ertönten Signalpfeifen. Sirenen von Polizeifahrzeugen wurden laut. Die Straßenschlucht verwandelte sich in einen Hexenkessel. Bunny wußte nicht, was sonst noch alles geschah. Er ahnte nichts von den Funkmeldungen, die jetzt durch den Äther schwirrten. Er konnte nichts davon wissen, daß Mr. High, der ihm unbekannte Distriktchef des FBI, in diesem Moment auf einen Alarmknopf drückte und daß ein bis in die letzte Einzelheit vorbereiteter Einsatz begann — knapp 30 Minuten vor der Zeit, die vom FBI als Einsatzzeit vorgesehen war.
    Auch die übrigen Gangster auf den anderen Dächern ahnten nichts davon. Sie starrten auf die lodernden Flammen und waren noch betroffen von dem, was zwischen Bunny und Shimmy geschehen war.
    Und so merkten sie es nicht, daß plötzlich zwei Hubschrauber über dem East River herangeorgelt kamen. Sie konnten auch nicht wissen, daß diese Hubschrauber über ein Funksprechgerät millimetergenau dirigiert wurden.
    Als sie es merkten, war es zu spät.
    »Hubschrauber!« brüllte einer von ihnen. Er brachte es sogar fertig, noch sein Gewehr hochzureißen.
    Zum Schuß kam er nicht mehr.
    Berstend schlugen die Tränengaspatronen zwischen ihnen ein, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher