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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben
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längere Leine?« fragte ich schnell.
    »Leine, ja, aber kein Rettungsgerät.«
    »Wie lang?«
    »30 Yard, aber…«
    »Binden Sie mich fest!«
    »Mr. Cotton, das ist…«
    »Bitte, binden Sie mich fest!«
    »Binde ihn fest!« sagte der Pilot.
    Sein zweiter Mann sprach nichts. Er arbeitete nur, so schnell es eben ging. »Beschweren Sie sich aber nicht, wenn Sie keine Luft mehr bekommen«, sagte er. »Das ist kein Rettungsgerät, sondern eine ganz einfache Perlonleine. Ich muß einen Knoten machen, und wenn Sie in der Luft hängen, wird der sich noch ein gehöriges Stück zusammenziehen.«
    »Macht nichts«, sagte ich, »unsere Hausapotheke hat Pillen gegen Magenschmerzen.«
    »Okay«, antwortete er. »Noch eine Kleinigkeit. Ich kann Sie zwar herunterlassen, aber zwei Mann hochhieven kann ich nicht. Sie müssen hängenbleiben, wenn alles gutgeht. Wir fliegen Sie an der langen Leine hinüber zum Polizeiboot.«
    »Fein«, sagte ich, »ich wollte schon immer einmal mit Phil eine Kahnpartie auf dem Hudson machen.«
    »So«, sagte er, »fertig!«
    Er machte die Luke auf. Ein wütender Wind traf uns. Ich setzte mich auf den Lukenrand.
    »Springen Sie!« sagte die Stimme hinter mir.
    Ich stieß mich ab.
    Eine Sekunde lang dachte ich, der Knoten sei aufgegangen. Doch dann kam der Ruck. Langsam schwebte ich tiefer.
    Phil kam mir immer näher.
    Er schaute mir entgegen und er winkte mir sogar zu.
    Noch acht Yard.
    Fünf.
    Drei.
    »Hallo, Jerry!« ächzte er. »Ist schon Weihnachten? Ich meine, weil du vom Himmel kommst!«
    »Sei still!« keuchte ich. Die Leine schnitt mir in den Leib wie tausend Messer. »Lerne lieber das Flaggen-Alphabet. Du heißt nämlich nicht Leckei, sondern Decker, und der Boß im Lagerhaus heißt nicht Aberez, sondern…«
    Den richtigen Namen konnte ich nicht mehr aussprechen. Phil hängte sich mit seinem ganzen Gewicht an mich, und es kostete eine unheimliche Anstrengung, sein Jackett nach oben aus dem Haken zu zerren.
    »Gib Zeichen!« keuchte ich.
    Er machte eine heftige Bewegung. Ich spürte wieder den Ruck. Das Dach blieb unter uns zurück.
    Wir schwebten hinüber zum Hudson.
    Gerade als wir die Uferlinie hinter uns ließen, sah ich, wie unten aüs allen Richtungen die Einsatzfahrzeuge auf das Lagerhaus zurollten, wie die Männer in Uniform und Zivil aus den Fahrzeugen sprangen.
    Und ich hörte die dröhnende Stimme von Captain Hywood. Aber das war wohl mehr Einbildung.
    Dann hörte ich noch eine dröhnende Stimme.
    »Jerry, Jerry!« brüllte sie.
    Und dann war ich schon bewußtlos.
    Zwanzig Minuten später wurde ich wieder wach. Ich lag in der Station der Hafenpolizei auf einem Feldbett und hörte gerade noch, wie ein Mann im weißen Kittel etwas von einem Zwerchfellkrampf erzählte.
    Phil aber stand am Telefon.
    »Alle gefaßt?« fragte er. »Da wird sich Jerry aber freuen, wenn er ausgeschlafen hat!«
    ENDE
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