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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben
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Elektrokocher.
    Syndikatschefs pflegen anders zu residieren.
    ***
    Diesmal knirschte der Haken nicht. Er löste sich lautlos aus seiner Verankerung. .
    Phils Hände fuhren verzweifelt nach oben, zum nächsten Haken. Doch es war zu spät. Phil merkte, wie er mit zunehmender Geschwindigkeit über die steile Schräge des Daches glitt.
    Aus, dachte Phil. Endgültig.
    Instinktiv warf qr seinen Körper herum, als wolle er im allerletzten Moment noch versuchen, wenigstens sein Gesicht in Sicherheit zu bringen.
    Ein brennender Schmerz durchfuhr seinen Rücken.
    Aus, dachte Phil noch einmal.
    Nach ein paar Sekunden wagte er es, die Augen zu öffnen.
    Tief unter ihm lag der Hudson. Und weit drüben lag New Jersey. Die Welt lag still. Sie kam ihm nicht entgegen.
    Nur das Jackett war Phil jetzt etwas zu eng. Es zwickte unter den Armen. Einen Moment wunderte sich Phil über diese Erscheinung. Dann atmete er befreit auf. Er begriff, was ihm passiert war. Er hatte sich an einem der Leiterhaken aufgehängt. Der haken hatte ihn unter dem Jackett erfaßt, hatte das ganze Jackett nach oben geschoben, so daß es jetzt wie ein dicker Wulst um den Haken lag.
    Der Haken hatte dem gewaltigen Ruck standgehalten.
    »Bleibe stabil!« flüsterte Phil.
    Und er sah, wie ein Polizeiboot den Hudson hinaufrauschte.
    Irgendwann, vor vielen Jahren, hatte Phil — wie jeder andere FBI-Agent — auf der FBI-Akademie die internationalen Flaggenwinkzeichen der christlichen Seefahrt lernen müssen.
    Keiner der Kollegen war damals davon erbaut gewesen. Phil auch nicht.
    An diesem Frühwintermorgen war er froh.
    Phil spielte Hampelmann.
    »SOS«, winkte er zum Hudson hinunter. »SOS — FBI — SOS — FBI!«
    Das Polizeiboot zog seine Bahn.
    Hafenpolizisten pflegen die Wasserfläche und die darauf verkehrenden Fahrzeuge zu beachten. Für Dächer interessieren sie sich kaum.
    ***
    Um 7.42 kam der Anruf aus der Kapitänskajüte des britischen Frachters »Loch Ness« bei der Hafenpolizei an.
    Um 7.43 rauschte das Polizeiboot auf den Hudson hinaus.
    Um 7.48 Uhr setzte sich der Streifenführer der Hafenpolizei über Funk mit uns in Verbindung: »… gegenüber dieses Piers hängt auf dem Dach eines Lagerhauses ein Mann und gibt uns Winkzeichen. Wir verstanden ,SOS — FBI — hier Leckei — Aberez im Lagerhaus — SOS — FBI’. Anfrage, was sollen wir unternehmen?«
    Um 7.50 lag diese Mitteilung auf meinem Schreibtisch.
    Ich übermittelte die Antwort: »Nichts unternehmen. Mann auf dem Dach unter Beobachtung halten. Feuerschutz für ihn, falls er angegriffen wird!«
    Und wieder ein paar Sekunden danach heulten die Alarmsirenen durch das Distriktgebäude. Zur gleichen Zeit heulten auch die Alarmsirenen bei der City Police.
    Unser Freund Hywood hatte in der Center Street die Einsatzleitung. Ich gab ihm schnell Bescheid: Lagerhaus hermetisch abriegeln, aber in Wartestellung bleiben. Ich wollte erst Phil in Sicherheit bringen. Nach der Schilderung der Hafenpolizei mußte er hilflos auf dem Dach hängen.
    Wie eine Zielscheibe.
    ***
    Mr. High sorgte für alles, als ich bereits mit dem Jaguar durch den dichten Rush-Hour-Verkehr brauste. Vor mir und hinter mir fuhren je zwei Fahrzeuge der City Police mit Rotlicht und Sirenen. Meistens kommt es uns auf Minuten an. Diesmal waren es Sekunden, wenn nicht sogar Sekundenbruchteile, die wir sparen mußten.
    Der Hubschrauber wartete auf einer Grünfläche im Centralpark auf mich. Ich fuhr bis unmittelbar an ihn heran, sprang hinaus, wurde von den zwei Mann der Besatzung hochgezogen.
    Es ging aufwärts, noch bevor die Einstiegluke eingerastet war.
    Wir schwebten quer über Manhattan, und in weniger als zwei Minuten erreichten wir die Südspitze.
    Das Polizeiboot auf dem Hudson wies uns über Funk ein.
    »Da — dort unten, das ist er!« rief der Pilot.
    Ich blickte hinunter.
    Phil wuchs uns geradezu entgegen, als sich der Hubschrauber schnell über dem Dach absinken ließ. Es war Maßarbeit, wie er es machte.
    Und dann schien doch alles aus zu sein.
    »Sorry, Mr. Cotton — es geht nicht. Das Dach ist so steil, daß wir mit unserem Rettungsgerät nicht nahe genug herankommen können. Unsere Rettungsleine ist zehn Yard lang. Ich muß mindestens 20 Yard über dem Dach bleiben, sonst kommen wir nicht senkrecht über ihn…«, sagte der Pilot.
    Ich schaute hinunter. Und ich sah es ein. Der Hubschrauber konnte einfach nicht mehr tiefer sinken, wenn er nicht mit seinen Rotorflügeln das Dach streifen sollte.
    »Haben Sie eine
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