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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown
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fragte ich.
    »Eben gekommen, Jerry, ich verbinde.«
    »Hallo, Phil«, sagte ich, als er den Hörer abhob. »Mit Budding sieht es verdammt mulmig aus. Klingle den District-Attorney heraus und besorge dir einen Haussuchungsbefehl. Einen für das Büro und für Buddings Privatwohnung.«
    »Hat er etwas erzählt?«
    »Nein, ich fürchte, daß er nie mehr etwas erzählen kann. Er liegt gerade unter dem Messer.«
    »Aber die Verletzung war doch ganz unbedeutend!«
    »Reden wir jetzt nicht um Wenn und Aber. Es ist wichtig, daß du sofort zwei Leute in sein Büro schickst. Die Privatwohnung nimm dir selbst vor. Ich komme hin, sobald ich hier Bescheid weiß. Und noch eines, Phil, lege den vierten Gang ein. Es darf uns niemand zuvorkommen!«
    Ich legte den Hörer auf und öffnete die Tür. Gerade wollte ich auf den Korridor hinaustreten, als ich an der gegenüberliegenden Wand einen Schatten bemerkte.
    Es war ein Mann, aber er ging nicht wie ein Arzt oder einer vom Pflegepersonal. An der Haltung erkannte ich, daß er nicht ins Krankenhaus gehören konnte.
    Ich zog die Tür zurück und ließ sie nur einen Spalt breit offen. Die Schritte kamen näher, gingen vorbei.
    In diesem kurzen Augenblick erkannte ich ihn. Es war Jimmy Brown. Mir war klar, daß er Ike Budding keine Blumen mit einem Glückwunsch für baldige Genesung bringen wollte.
    Ich riß die Tür auf.
    »Bleiben Sie stehen, Brown!« rief ich.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde zuckte er bei meinem Anruf zusammen. Dann rannte er los.
    Ich startete ebenfalls. Aber gerade in diesem Augenblick gingen die Flügeltüren des Operationssaals auf, und eine Bahre wurde herausgeschoben.
    Ich sah gerade noch, wie Brown mit ein paar Sprüngen die breite Treppe nahm. Dann fiel unten die Tür ins Schloß.
    Ich konnte nicht vorbei, wenn ich den Patienten nicht in Gefahr bringen wollte. Die Bahre nahm die gesamte Breite des Korridors ein.
    Der Arzt, der gerade herauskam, blickte mich böse an. »Wenn Sie auch vom FBI sind, Mr. Cotton, so muß ich doch um etwas mehr Rücksicht bitten. Wir befinden uns hier nicht auf dem Exerzierplatz.«
    Ich schluckte die Zurechtweisung wie ein schlechtschmeckendes Hustenbonbon. Es hätte nur Zeit gekostet, wenn ich dem Arzt auseinandersetzen wollte, warum ich nicht im Spazierschritt über den Korridor marschierte.
    »Wie geht es Mr. Budding?« fragte ich statt dessen.
    Er zuckte die Achseln. Eine Bewegung, die ich von den vielen Ärzten kannte, mit denen ich schon zu tun hatte. »Leider, — unsere Kunst war vergebens. Mr. Budding hatte eine Embolie. Exitus. Mr. Cotton, — vor drei Minuten.«
    Ich stand da wie versteinert.
    »Ich schicke morgen einen Bericht in - Ihre Dienststelle. Wahrscheinlich wird die Leiche von der Staatsanwaltschaft nicht sofort freigegeben werden. Es liegt wohl ein Unglücksfall vor, wenn ich recht unterrichtet bin.«
    »Ein Unglücksfall, — ja, so kann man es auch nennen.«
    »Hatte der Verstorbene Angehörige? Eine Frau, Kinder?« Eine ältere Schwester stand vor mir. »Wir sind verpflichtet, die Angehörigen sofort zu benachrichtigen.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich steif. »Rufen Sie Lexington 57 700 an. Dort wird man Ihnen die nötige Auskunft geben.«
    Der Arzt rief noch etwas hinter mir her. Aber das verstand ich nicht. Ich war bereits auf dem Weg zum Ausgang.
    ***
    Ich war hundemüde. Auch ein Spezial-Agent des FBI ist schließlich nur ein Mensch. Und wenn man 21 Stunden auf den Beinen ist, kommt man eben in ein Stadium, wo man sich am liebsten irgendwo hinlegen möchte.
    Statt dessen pfiff ich mir ein Taxi heran — es war morgens 3 Uhr — und ließ mich in die 58. Straße Ost bringen, dorthin, wo die New Yorker Prominenz am West Channel ihr Domizil aufgeschlagen hatte.
    Der Fahrer schien auch nicht mehr ganz frisch zu sein, ich mußte ihn mehrmals auf fordern, seinen Wagen nicht um die Kurven zu tragen.
    Die Fahrt dauerte zwei Zigarettenlängen. Ich sah einen unserer Wagen vor dem Haus Nr. 367 parken. Phil hatte sich also beeilt.
    Ich stieg aus, bezahlte und ging den mit weißem Kies bestreuten Weg entlang, der zu einer überladenen Stuck-Villa führte.
    Tom Ginnuy, einer unserer Nachwuchsleute, der erst seit 10 Wochen bei uns Dienst tat, öffnete mir. Er wirkte frisch und ausgeruht.
    »Hallo, Jerry«, sagte er. »Wir sind auch eben erst gekommen. Ist eine merkwürdige Burg. Außer einer alten, schwerhörigen Haushälterin haben wir kein lebendes Wesen angetroffen.«
    Ich trat in die geräumige Diele und
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