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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown
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eilig.«
    Brown ging an seinen Tisch zurück. »Hört zu, Jungs, ich muß noch einmal weg. Bleibt hier, es könnte sein, daß ich euch brauche.«
    Er verließ die Bar durch den Hinterausgang, überquerte den dunklen Hof an der Westseite, schlüpfte durch ein Gartentor und stand vor einer Tür, die in eine Kellerwohnung führte.
    In einem bestimmten Rhythmus klopfte er gegen die Stahlfüllung. Nur er wußte, daß der Boß hier ein Ausweichquartier besaß, das er manchmal benutzte. Er wußte aber nicht, daß diese Wohnung einen direkten Zugang zum Hinterzimmer von Johnnys Bar besaß. So groß war das Vertrauen von Mr. Robinson nicht. Seine Leute wußten wenig von ihm, und er spielte sie geschickt gegeneinander aus, so daß sich jeder von jedem bespitzelt glaubte.
    Die Tür öffnete sich lautlos, ohne daß jemand den Riegel zurückzuschieben brauchte. Es roch muffig, und überall war es finster.
    Jimmy stolperte in die Dunkelheit hinein. Der Boß liebte kein Licht.
    Plötzlich wurde er angesprochen. Die Stimme kam von irgendwoher, wurde von den kahlen Wänden zurückgeworfen und brach sich wieder.
    »Setz dich, Jimmy, links neben dir steht ein Hocker.«
    Jimmy verblüffte es immer wieder, wie der Boß im Finstern sehen konnte. Technische Dinge hatten etwas Geheimnisvolles für ihn. Von Infrarotstrahlen und ähnlichen Dingen schien Jimmy noch nichts gehört zu haben.
    Jimmy tastete in die Dunkelheit. Er fühlte die Sitzfläche und ließ sich darauf nieder.
    »Du hast dich wie ein Idiot benommen, Jimmy. Eigentlich sollte ich mit dir Schluß machen. Wer einmal versagt, wird es wieder tun. Das ist eine Tatsache.«
    Jimmy erschrak. Seine Selbstsicherheit war auf einmal wie weggeblasen. »Aber Boß…, ich…«
    »Schweig!« donnei’te ihn der Boß an. »Ich bin über dein klägliches Versagen unterrichtet. Du weißt, wie wertvoll Budding für uns ist. Wenn der Organisation etwas passiert, wird Budding dafür bluten müssen. Ich habe alles so angelegt, daß bei ihm die Fäden zusammenlaufen. Scheinbar zusammenlaufen«, setzte er mit einem meckernden Lachen hinzu. »Und du verdirbst alles!«
    »Ich wollte doch nur…«
    »Was du wolltest, interessiert mich nicht. Für mich gilt nur das, was du getan hast. Und das war Idiotie!«
    Jimmy Brown beschloß, Johnny fertigzumachen. Nach seiner Meinung konnte nur er dem Boß die Sache berichtet haben.
    »Ich gebe dir eine Chance, Jimmy. Und denke daran, es ist die letzte!«
    »Okay, Boß, ich tue alles, was Sie wünschen.«
    »Budding muß aus den Klauen der Polypen befreit werden. Und zwar ohne Kanone! Wir müssen verhindern, daß sie ihn ausquetschen. Denn der Dicke wird reden, wenn es um seine Haut geht.«
    »Und 'wenn er bereits geredet hat? Die Sache mit Pjelna liegt ihm schwer im Magen!«
    »Ich habe dich nicht nach deiner Meinung befragt«, sagte der unsichtbare Boß schneidend. »Bring heraus, wohin sie ihn geschafft haben. Es liegt nichts gegen ihn vor. Wahrscheinlich ist er in einem Hospital oder auf dem Polizeirevier. Du mußt mit ihm sprechen. Ich brauche ihn in Freiheit!«
    »Und wenn er…«
    »Dann sorge dafür, daß er kein Un-‘heil anrichten kann. Wie du das machst, ist deine Sache. Ich will noch heute nacht deine Vollzugsmeldung haben.«
    »Okay, Boß, — ich habe verstanden.«
    »Dann geh, die Tür ist offen!«
    ***
    Ich wartete im Nebenzimmer auf den Befund des Arztes. Denn Ike Budding war noch immer nicht aus seiner Bewußtlosigkeit aufgewacht. Phil war inzwischen ins Headquarter gefahren, ich wollte die Unterlagen über Jimmy Brown und seine Ganoven.
    Als die Tür aufging, und die Schwester hereinkam, sprang ich auf. »Nun, Schwester, — wie geht es ihm?«
    »Schlecht, Mr. Cotton. Wir stehen vor einem Rätsel. Die Verletzungen am Kopf sind verhältnismäßig harmloser Natur. Trotzdem scheinen sie, wahrscheinlich in Verbindung mit dem Alkohol und dem hohen Blutdruck des Patienten, ein Blutgerinsel, vielleicht auch eine Fettembolie, ausgelöst zu haben. Der Patient ist im Operationssaal.«
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Wie wichtig Ike Budding für uns war, merkte ich erst jetzt, als es ernst mit ihm wurde.
    »Wie lange wird es noch dauern, Schwester?«
    »Vielleicht eine halbe Stunde, vielleicht auch länger.«
    »Kann ich bei Ihnen telefonieren?«
    »Bitte, — wenn Sie mir folgen wollen?«
    Sie führte mich über einen langen Korridor ins Nachtdienstzimmer.
    Das Telefon stand auf einem Tisch am Fenster.
    Ich wählte unsere Nummer.
    »Ist Phil im Haus?«
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