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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown
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schrie Phil. Und diesmal konnte ich ihn verstehen.
    Die Ankerkette! Wir hatten noch eine winzige Chance! Daß die Schotten des Zwischendecks geschlossen waren, darüber bestand kein Zweifel. Nur die Luke des Bugankers, die hoch über der Wasserlinie lag, konnte uns noch Rettung bringen.
    Phil hegte den gleichen Gedanken. Und er wußte auch, wohin er sich bewegen mußte. Viel Zeit blieb uns nicht mehr. Vielleicht noch eine, vielleicht auch nur eine halbe Minute.
    Der Schein von Phils Taschenlampe erfaßte bereits die Bugluke. Sie war frei! Es strömte kein Wasser herein.
    Noch wenige Schritte, ein paar harte Ruderbewegungen mit den Armen.
    Plötzlich legte sich das Schiff auf die Seite. Fast gleichzeitig versanken wir in den Fluten, hielten uns dabei aber aneinander fest.
    Jemand trommelte auf meinem Kopf herum, dann verlor ich das Bewußtsein.
    ***
    Kapitän Hilmore hörte nicht auf zu lachen. Er lachte noch immer, als Diunesko schreckensbleich die Brücke hochstürzte. Hinter ihm drängten sich vier andere zusammen.
    »Wir sinken!« schrie er. »Wir ertrinken wie die Ratten!«
    »Wie die Ratten«, wiederholte Hilmore lachend. »Aus! Es ist aus mit den Millionen. Man betrügt mich nicht ungestraft, Mr. Diunesko! Mit Kapitän Hilmore ist noch niemand fertig geworden. Ich habe euch hereingelegt und…«
    Das Wort zerbrach in seinem Mund. Das Gesicht wurde plötzlich ganz spitz, und aus seinem Hals quoll ein dicker Blutstrom hervor.
    Jimmy hatte ihn von hinten erschossen.
    Doch daraufhin ging die Hölle erst richtig los. Jeder behinderte den anderen bei dem Versuch, das schnell sinkende Schiff zu verlassen. Die undurchdringliche Finsternis ringsum, das Rumoren des Wassers und die feindliche Abwehr der schwarzen Tiefe machte aus Männern feige Memmen.
    Drei oder vier stürzten fast gleichzeitig zu dem einzigen Rettungsboot. Aber sie waren viel zu ungeübt, um es mit den Davits herunterzulassen.
    Am Achterdeck knallten Schüsse.
    Als das Durcheinander seinen Höhepunkt erreichte, und das Schiff bereits stark nach Backbord krängte, stachen plötzlich von drei Seiten Scheinwerfer wie Geisterfinger aus der Dunkelheit heraus.
    Diunesko wußte, was das bedeutete. Er sprang kopfüber ins Wasser. Jimmy und Joe folgten.
    Aber sie kamen nicht weit. Ein Boot schoß heran und Beamte der Wasserpolizei fischten sie aus dem Wasser.
    Und so, als ob es sich die Rose III plötzlich anders überlegt hätte, blieb sie liegen, fest, wie in einem Trockendock. Ihr Kiel steckte in einer Sandbank.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich an Bord des Polizeikreuzers Murdock. Über mir sah ich das grinsende Gesicht Phils.
    »Wir hätten uns nicht so anzustrengen brauchen, mein Alter. Die Rose III ist nicht gesunken. Ihre Wasserlinie hat sich nur um ein paar Yard gesenkt.«
    »Und was ist mit der Besatzung?«
    »Vollzählig an Bord, Mr. Cotton«, meldete Polizeileutnant Warren. »Es gab nur einen Toten, den Kapitän der Rose III.«
    »Und Robinson? Diunesko?«
    »Diunesko hat unter dem Druck der Ereignisse ein volles Geständnis abgelegt. Robinson liegt tot in seiner Wohnung. Aber das erzähle ich dir alles, wenn es dir wieder besser geht.«
    Ich richtete mich auf. »Aber mir geht es ausgezeichnet! Ich möchte mit dir noch einen Geburtstagsumtrunk halten!«
    Phil lächelte mitleidig. »Du warst es, der die Geschichte heute unbedingt zu Ende bringen wollte. Wir werden uns wohl daran halten müssen. Dein Freund Sergej Perjanoff sitzt noch immer im Untersuchungsgefängnis!«
    ***
    Ich brauchte sechs Stunden, um ihn endgültig freizubekommen. Am Morgen des anderen Tages saßen wir zu dritt bei Pjelna Tiliano am Krankenbett.
    Pjelna ging es bedeutend besser. Sie strahlte mich an, als ob ich ihr gerade einen Lotteriegewinn ausgezahlt hätte.
    »Sie haben mich ja ganz schön beschwindelt, Mr. Cotton.« Während sie das zu mir sagte, hielt sie Sergejs Hand fest in der ihren und ließ sie während der nächsten zehn Minuten auch nicht mehr los.
    »Können Sie mir noch ein paar Fragen beantworten, Miß Pjelna?«
    »Fragen Sie, solange Sie Sollen.«
    »Warum wollte man Sie ermorden?« Sie senkte den Kopf. »Es mag alles nur ein Zufall gewesen sein, Mr. Cotton. Für mich war es furchtbar. Ich hörte ein Gespräch zwischen Mr. Budding, meinem Chef, Diunesko und Mr. Robinson mit an. Mr. Diunesko kannte ich als Präsident der osteuropäischen Flüchtlingsorganisation. Und von Sergej wußte ich einiges über die seltsamen Geschäfte, die er mit illegalen
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