Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits von Raum und Zeit

Jenseits von Raum und Zeit

Titel: Jenseits von Raum und Zeit
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Fall, daß ich mich in einigen Belangen irrte.
    »Und wenn ich keine Lust habe, Ihnen das zu sagen?«
    »In diesem Fall müßte ich darauf bestehen.« Illinis Augen verengten sich, und sein Pistolenheld trat einen Schritt näher.
    »Eh …«, begann ich. »Das ist eine sehr delikate Angelegenheit. Eine erfrorene Leiche wird das Bild auch nicht verschönern.«
    »Podnac hat Anweisung, die Leute nur unschädlich zu machen, nicht zu töten.«
    »Für einen Diener der Öffentlichkeit, der nur seinen Job tut, reden Sie reichlich viel, Illini. Oder sollte das selbstlose Motiv, eine Abnormität zu beseitigen, damit der Fortschritt seinen Einzug in Vangard halten kann, etwa von ein paar privaten Überlegungen überschattet sein?«
    Illini hob die Schultern.
    »Ja, ich bin selbst am planetaren Nutzungsobjekt interessiert. Irgend jemand muß doch davon profitieren. Warum nicht die, die es ermöglicht haben?«
    »Das ist etwas anderes«, sagte ich. »Ich sollte mit Ihnen vielleicht einmal über eine prozentuale Beteiligung reden.«
    »Jetzt haben wir schon genug geredet. Versuchen Sie nicht, die Angelegenheit zu verzögern, Ulrik. Entweder Sie machen mit, oder Sie haben die Konsequenzen zu tragen.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß, daß Sie bluffen, Illini. Die ganze Sache steht auf des Messers Schneide. Wenn irgend etwas dazwischenkommt – und sei es auch nur ein Fettfleck an Bord –, fliegt alles auf.«
    Podnac machte eine rasche Bewegung mit seiner Maschinenpistole, was ich grinsend zur Kenntnis nahm.
    »Sie wollen mich wohl erschrecken, he? Damit ich hinausgehe und Sie mich besser fertigmachen können, nicht wahr?«
    »Ich warne Sie, Ulrik …«
    »Hören Sie doch auf! Ich werde nirgendwohin gehen. Aber Sie werden verschwinden, Illini. Sicher haben Sie Ihr Schiff in der Nähe geparkt. Gehen Sie an Bord und fliegen Sie ab. Ich übernehme die Sache von jetzt an allein.«
    »Sie Narr! Wollen Sie den Erfolg der ganzen Operation für ein Stück abgeschmackte Sentimentalität riskieren?«
    »Es ist meine Operation, Illini. Ich mache es entweder auf meine Art oder gar nicht. Deshalb haben Sie mich doch eingestellt. Erinnern Sie sich nicht?«
    Er holte tief Atem, als wolle er im nächsten Augenblick in die Tiefsee tauchen, und stieß ihn wieder aus.
    »Sie haben keine Chance, Ulrik. Sie werfen alles weg – und wofür?«
    »Nicht alles. Sie zahlen doch, wenn ein Auftrag erledigt ist. Es liegt ganz an Ihnen. Sie können berichten, daß Sie die Ladung untersucht und alles für normal befunden haben. Wenn Sie etwas anderes machen, wird die ganze Sache auffliegen.«
    »Wir sind zu zweit. Mit bloßen Händen könnten wir Sie überwältigen.«
    »Aber nicht, solange ich das Gewehr unter dem Ann und meinen Finger am Drücker habe.«
    Die Augen des kleinen Mannes schienen mich zu durchbohren. Er wollte etwas sagen, aber statt dessen malmte er mit dem Kiefer, als würde er Glas kauen, und winkte seinem bezahlten Killer zu. Die beiden traten zur Einstiegluke und sprangen ins Freie. Ich beobachtete, wie sie zurückwichen.
    »Dafür werde ich Sie noch zur Rechenschaft ziehen«, sagte Illini. »Das verspreche ich Ihnen.«
    »Nichts werden Sie«, erwiderte ich. »Sie werden Ihre Tausender zählen und den Mund halten. Wie der Auftraggeber es wünscht.«
    Sie wandten sich ab, und ich atmete auf und ließ die Hände sinken. In diesem Augenblick wirbelte Podnac herum und feuerte, und der Anprall des Schusses warf mich zwanzig Fuß quer durch den Laderaum.
    Die Welt war voll greller Lichter und dröhnenden Lärms, aber ich klammerte mich an einen dünnen Faden Bewußtsein, knüpfte ihn zu einem Seil und kletterte daran hoch. Ich tat es, weil ich mußte. Und ich tat es gerade noch rechtzeitig. Podnac kroch durch die Luke, und hinter ihm schrie Illini irgend etwas. Ich zielte, betätigte den Drücker, und er wurde zurückgeschleudert und verschwand aus meinem Blickfeld.
     
21.
     
    Mein ganzer Körper war wie betäubt, wie ein Daumen, den ein Hammer getroffen hatte. Ich spürte, wie heiße Flüssigkeit an der Innenseite meines Anzugs herabrieselte, fühlte gebrochene Knochen knirschen. Ich versuchte mich zu bewegen und verlor dabei beinahe das Bewußtsein. Und da wußte ich es. Diesmal würde ich nicht davonkommen. Es war vorbei. Illini hatte gewonnen.
    Seine Stimme riß mich aus meiner Benommenheit.
    »Er hat gegen meinen Befehl geschossen, Ulrik! Sie haben doch gehört, wie ich ihn daran hindern wollte! Ich bin nicht dafür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher