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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld
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Geschmeidigkeit eines Tänzers bewegte oder jenes Panthers, den Sofie einmal im Zoo bewundert hatte. Aus der Entfernung konnte sie seine gebräunten Gesichtszüge nur undeutlich erkennen, die jedoch außergewöhnlich schön zu sein schienen. Sie musste den Mann malen. Spontan setzte sie sich, schlug das Skizzenbuch auf und begann zu zeichnen. Ihr Herz schlug aufgeregt.
    »Edward! Warte!«
    Sofies Hand verharrte. Eine Frau lief auf dem Weg hinter dem Fremden her, in der Sofie eine Nachbarin ihrer Mutter erkannte, Mrs. Hilary Stewart. Was in aller Welt bewog Hilary, diesem Mann nachzulaufen, noch dazu mit gerafften Röcken, geradezu schamlos ihre weißbestrumpften Beine entblößt? Und dann ahnte Sofie ihren Beweggrund und erbleichte.
    Sofie ermahnte sich streng, das ginge sie nichts an und sie habe sich schleunigst zu entfernen. Hastig fügte sie der Skizze noch ein paar flüchtige Striche hinzu. Dann verharrte ihre Hand erneut beim Klang seiner Stimme -
    männlich, tief, ein seidiger Bariton. Sofie hob den Kopf, hilflos gefangen von der männlichen Stimme.
    Unwillkürlich spitzte sie die Ohren.
    Hilary umklammerte die Schultern des Fremden. Sie schwankte ein wenig wie von einem Windstoß ... oder in banger Erwartung seines Kusses.
    Sofies Herzschlag beschleunigte sich. Es war genau, wie sie befürchtet hatte. Sie grub die Finger in den warmen Sand, ihre Zeichnung war vergessen. Sie wusste, dass sie sich zurückziehen musste, ehe sie etwas zu sehen bekam, wozu sie kein Recht hatte. Doch sie war unfähig, sich zu bewegen, war wie gelähmt.
    Hilary lachte gurrend. Sofie bekam große Augen. Hilary knöpfte langsam ihr gestreiftes Jackett auf.
    Er fragte sich, ob er vorzeitig alt wurde - für solche Scherze fühlte er sich jedenfalls zu alt. Die Zeit in Afrika war nicht der alleinige Grund, dass derlei Vergnügungen ihren Reiz für ihn verloren hatten. Doch mit Sicherheit hatte er in Afrika die angenehmen Seiten des Lebens zu schätzen gelernt. Daher hatte er nicht die Absicht, es hier im Sand mit ihr zu treiben, wenn er es eine halbe Stunde später in kühlen, frischen Bettlaken tun konnte.
    Er lächelte gequält. Er hatte Hilary vor wenigen Wochen kurz nach seiner Rückkehr in die Stadt auf einer Abendgesellschaft kennengelernt und erfahren, dass sie mit einem sehr viel älteren Mann verheiratet und seit kurzem verwitwet war. Edward hatte ein Faible für Witwen, da sie die Wonnen des Fleisches zu genießen wussten, ohne hinterher Schuldgefühle zu haben oder Ansprüche zu stellen. Die Anziehung beruhte auf Gegenseitigkeit, und seither hatte er eine Affäre mit ihr.
    Nun waren sie beide Gäste im Sommerhaus der Ralstons. Zweifellos war Hilary dafür verantwortlich, dass auch er eingeladen wurde, und Edward hatte nichts dagegen einzuwenden. Er sah sie im Abendkleid ebenso gern wie nackt im Bett. Im Übrigen war die Stadt im Sommer heiß wie ein Brutofen. Die Gastgeberin Suzanne Ralston hatte den beiden zwei angrenzende Zimmer zugewiesen, und letzte Nacht hatte Hilary ihn von Mitternacht bis zur Morgendämmerung nicht zur Ruhe kommen lassen. Hilary schien einen unersättlichen Appetit zu haben.
    Edward fragte sich, wann sein einst unstillbarer Hunger auf hübsche, willige Frauen angefangen hatte nachzulassen.
    Sein Blick flog von ihren braunen, glutvollen Schlafzimmeraugen zu den bleichen, schmalen Fingern, die an den Knöpfen ihres Jacketts nestelten. Hilary war hinreißend in ihrer Lüsternheit. Und trotz all seinen guten Vorsätzen begann es sich in seinen Lenden zu regen.
    »Liebling, wir erregen Ärgernis«, meinte Edward gedehnt.
    Hilarys Antwort bestand aus einem koketten Lächeln. Sie öffnete ungeniert ihre Jacke, unter der sie nichts trug, nicht einmal eine Korsage. Ihre Brüste waren groß und milchig weiß, die Knospen rotbraun.
    Edward verzog den Mund und seufzte. Doch dann legte er eine Hand um ihre Mitte und wölbte die andere um ihre pralle Brust. »Wir sehen uns doch heute abend«, erklärte er mit tiefer, rauchiger Stimme.
    Sie stöhnte und reckte ihm ihre Brüste entgegen. Sein Daumen strich über ihre Knospe, methodisch und erfahren.
    Sie stöhnte wieder. »Edward, ich bin verrückt nach dir, ich kann nicht warten.«
    Er streichelte ihre seidige Haut, zu sehr Connaisseur, um das Vergnügen nicht zu schätzen. Seine Hose fühlte sich schmerzhaft eng an. Einen Augenblick war er versucht, ihrer Verlockung nachzugeben. Doch dann lächelte er, und seine Grübchen vertieften sich. »Wir sind beide alt genug,
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