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Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Jenseits der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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für eine Reise mit Warp-Geschwindigkeit überhaupt nicht ausgestattet.«
    Die Besserung trat sofort ein. Sunny atmete tief durch, erleichtert, dass ihr die Erniedrigung einer Ohnmacht erspart blieb. Für einen Moment ignorierte sie Jacob und wandte sich dem faszinierenden Ausblick zu. Die Galaxis lag ausgebreitet vor ihr.
    »Das ist unglaublich.« Ihre Wangen hatten schon wieder Farbe bekommen. »Ist das … ist das da unten die Erde?«
    »Ja.« Seine Handflächen waren feucht. Wenn sein Magen sich nicht langsam beruhigte, würde er selbst eine von den Pillen nehmen müssen. »Sunny, ist dir überhaupt klar, was du da getan hast?«
    »Wie schnell fliegen wir eigentlich?«
    »Sunny!«
    »Ja, ich weiß, was ich getan habe.« Sie drehte sich mit dem Sitz um und legte die Hände auf seine Knie. Ihre Augen waren jetzt klar und ernst. »Ich bin mit dir durch die Zeit gereist, Jacob.«
    »Du musst völlig verrückt sein.« Am liebsten hätte er sie geschüttelt, bis ihr die Zähne klapperten. Und sie an sich gezogen, bis sie beide miteinander verschmolzen. »Wie konntest du nur eine solch unvernünftige und leichtsinnige Posse durchziehen!«
    »Cal und Libby haben mir geholfen.«
    »Was? Sie wussten, was du vorhattest?«
    »Ja.« Als ihre Finger zu zittern begannen, verschränkte sie hastig die Hände im Schoß. Jacob sollte nicht wissen, dass sie Angst hatte. »Ich habe es letzte Nacht beschlossen.«
    »Du hast also beschlossen, ja?«
    »Genau.« Sie schob entschlossen ihr Kinn vor. »Ich habe heute Morgen mit Cal gesprochen und ihm gesagt, was ich vorhabe.« Sie war jetzt ruhiger und drehte sich wieder zur Scheibe. Da waren überall Lichter; die Sterne, zu denen sie ihr Leben lang aufgeschaut hatte, lagen direkt vor ihr. Es war unfassbar, aber wahr: Sie flog durchs Weltall, mit dem Mann, den sie liebte. Dem einzigen Mann, den sie je lieben würde.
    Irgendjemand musste hier vernünftig bleiben und Ruhe bewahren. Aber Jacob war nicht sicher, ob er dieser Jemand sein konnte. »Sunny, ich glaube nicht, dass du die Tragweite deiner Handlung ganz begriffen hast.«
    »Doch, ich bin mir dessen bewusst.« Ja, sie war jetzt wirklich ruhig. Ihr Kopf war klar und ihr Herz überglücklich. »Cal hat zwar ein bisschen protestiert, aber wohl mehr um Libbys willen. Als ich dann mit Libby sprach, hatte sie volles Verständnis für mich. Sie hat mich heute Nachmittag zum Schiff gefahren, als du mit Cal zusammen warst.«
    »Deine Eltern …«
    »Wollen, dass ich glücklich bin.« Trotzdem verspürte sie den schmerzenden Stich, als sie an sie dachte. »Libby und Cal werden es ihnen erklären.« Da sie sicher war, dass ihre Beine sie wieder tragen würden, erhob sie sich und ging im Cockpit umher. »Ich sage ja nicht, dass sie nicht traurig sein oder mich nicht vermissen werden, wenn wir nicht mehr zurückkönnen. Aber mein Vater – vor allem mein Vater – wird begeistert sein, wenn er sich vorstellt, wo ich bin.« Sie lachte. » Wann ich bin«, korrigierte sie und drehte sich lächelnd zu Jacob um. »Keiner von uns beiden ist besonders gut darin, Kompromisse zu schließen, J. T. Für uns heißt es immer ‚alles oder nichts‘. Und deshalb passen wir ja auch so perfekt zusammen.«
    »Ich wäre zurückgekommen.« Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. »Verflucht, Sunny, ich hatte dir gesagt, dass ich zurückkomme. Ein Jahr, vielleicht auch zwei oder drei.«
    »So lange wollte ich aber nicht warten.«
    »Närrin! Wenn ich die Sache erst perfektioniert hätte, wäre ich fünf Minuten nach meinem Abflug wieder in deiner Zeit gewesen.« In ihrer Zeit. Es auszusprechen, machte ihm die ganze Ungeheuerlichkeit erst klar. »Du hattest kein Recht dazu, eine solche Entscheidung zu treffen, ohne mit mir darüber zu reden.«
    »Es war aber meine Entscheidung.« Gereizt stapfte sie mit energischen Schritten auf ihn zu. »Wenn du mich nicht willst, dann suche ich mir eben ein paar nette Begleiter, die meine Gesellschaft zu schätzen wissen. Vielleicht auf dem Mars. Ich komme auch gut allein zurecht. Betrachte die Sache einfach so, als hättest du einen Anhalter mitgenommen.«
    »Hier geht es nicht darum, was ich will, sondern was das Beste für dich ist.«
    »Ich weiß, was das Beste für mich ist.« Sunny stieß ihm mit der Faust auf die Brust. »Bisher dachte ich, du seist das Beste für mich. Aber ich habe mich auch vorher schon ein- oder zweimal geirrt.« Sie wirbelte herum und schaffte genau zwei Schritte, bevor er sie packte.
    »Wo willst
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