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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze
Autoren: Jack Campbell
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vielen Sternensystemen auf dem Gebiet der Syndikatwelten, während Syndik-Regierung weiter zerfällt.
    »Verdammt. Was von den Syndikatwelten übrig bleiben wird, dürfte nur noch einen Bruchteil des Territoriums ausmachen, das die Syndiks bislang kontrolliert haben.«
    »Bei dir hört sich das wie eine unerfreuliche Entwicklung an«, meinte Desjani.
    »Dieses Chaos wird viel mehr Opfer kosten und uns Schwierigkeiten bereiten«, gab Geary zurück. Flüchtlinge kämpfen sich Weg durch ehemaliges Syndik-Territorium frei und erreichen Sternensysteme der Allianz.
    Sie gab sich gelassen, aber ihre Stimme verriet die Anspannung, die sie zu überspielen versuchte. »Es sind Syndiks. Sie haben den Krieg angefangen und fortgesetzt, und dafür bekommen sie jetzt die Rechnung präsentiert. Sie tun dir doch nicht etwa leid, oder?«
    Er hielt sich vor Augen, wie viele Freunde und Weggefährten Tanya in diesem Krieg hatte sterben sehen; darunter auch ihren jüngeren Bruder. »Nein, und mir ist auch klar, dass das Leid jedweder Syndiks kaum einen Angehörigen der Allianz zu Tränen rühren wird.«
    »Und das aus gutem Grund«, murmelte Desjani.
    »Ich habe ja auch nicht das Gegenteil behauptet.«
    Daraufhin verzog sie den Mund zu einem bissigen Lächeln. »Du hast mich gerade daran erinnert, dass unsere Vorfahren und die lebenden Sterne nichts davon halten, wenn Zivilisten oder Gefangene umgebracht werden. Gut. Wir haben auch damit aufgehört und uns nur noch auf das gegnerische Militär konzentriert. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir irgendeinem Syndik helfen wollen, der diesen Krieg überlebt hat.«
    »Ich weiß.« Nach wie vor hatte er Schwierigkeiten damit zu akzeptieren, wie dieser langwierige Krieg die eigentlich natürliche Neigung der Menschen vergiftet hatte, den Bedürftigen und in Not Geratenen zu helfen, sobald sie zu ihren vormaligen Feinden gehörten. Andererseits hatte er diesen Krieg fast komplett verschlafen und konnte nicht darüber urteilen, wie es gewesen sein musste, sein Leben lang Tag für Tag mit Krieg konfrontiert zu werden. »Was ich damit sagen will, ist, dass die Allianz in ihrem eigenen Interesse mithelfen sollte, den Scherbenhaufen aufzuräumen, der von den Syndikatwelten übrig geblieben ist. In den Gebieten, die der Zentralregierung entgleiten, werden irgendwelche anderen Kräfte an die Macht kommen. Meiner Ansicht nach wäre es klug, wenn man dafür sorgte, dass diese Kräfte friedfertig sind und dass keine aggressiven Diktatoren die Herrschaft an sich reißen.«
    Anstatt auf seine Bemerkung zu reagieren, warf Desjani einen Blick auf sein Display. »Apropos Scherbenhaufen: Wie schlägt sich eigentlich unsere eigene Regierung?«
    »Offenbar nicht allzu gut. Hier kommt gleich die passende Schlagzeile: ›Neugewählte Allianz-Senatoren verlangen Untersuchung der Korruptionsfälle während des Krieges.‹ «
    »Hm, eine solche Untersuchung dürfte eine Menge Leute mindestens ein paar Jahrzehnte lang beschäftigen«, entgegnete sie.
    »Solange ich keiner von diesen Leuten bin.« Geary las die nächste Schlagzeile und wollte seinen Augen nicht trauen. Insider-Berichte enthüllen, dass Black Jack für den Feldzug, der den Krieg beendet hat, vom Großen Rat freie Hand forderte und zugestanden bekam. »Das stimmt doch gar nicht! Ich habe nie etwas gefordert! Wer zum Teufel verbreitet denn so was?«
    Desjani las die Meldung ebenfalls. »Jemand, den es nicht freut, dass die Politiker allesamt versuchen, das Kriegsende als ihre eigene Leistung zu verkaufen. Flottenoffiziere, die mangels Informationen davon ausgehen, dass du dem Rat drohen musstest. Für so was gibt es viele mögliche Quellen.«
    »Kein Wunder, dass die Regierung mich noch immer als Bedrohung ansieht.«
    »Das bist du ja auch für sie«, hielt sie ihm vor Augen. »Wenn es dir nicht gelungen wäre, Captain Badaya und seinen Gefolgsleuten weiszumachen, dass du heimlich die Regierung in der Hand hast und hinter den Kulissen die Fäden ziehst, dann wären die längst auf die Idee gekommen, in deinem Namen einen Putsch zu inszenieren. Es könnte noch viel schlimmer sein, als es im Moment ist.«
    Sein Blick kehrte zu den Meldungen zurück; er versuchte zwischen den Zeilen zu lesen. »Jemandem in der Regierung muss klar sein, was die Flotte von solchen Maßnahmen zurückhält. Ein direktes Vorgehen gegen mich könnte immer noch einen Staatsstreich auslösen, den ich dann nicht mehr verhindern kann. Dann würde ein Bürgerkrieg folgen, weil
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