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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze
Autoren: Jack Campbell
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Yuon, welches Schlachtschiff war uns da so dicht auf den Leib gerückt?«
    »Die Systeme haben es als die Dreadnaught identifiziert, Captain. Der geringste Abstand betrug …« Yuon verstummte, dann fuhr sie in einer etwas höheren Tonlage fort: »Das kann nicht stimmen.«
    Desjani überprüfte den Abstand selbst und saß anschließend sekundenlang schweigend da. »Admiral, Sie müssen noch mal ein ernstes Wort mit der Befehlshaberin der Dreadnaught reden. Captain Jane Geary schuldet mir einen Drink«, fügte sie hinzu. »Und ich schulde meinen Vorfahren einen großen Dank.«
    »So geht es uns allen.« Aber Jane Geary und seine Vorfahren würden noch ein wenig warten müssen. Geary veränderte den Maßstab seines Displays und gönnte sich den Luxus, das Sternensystem insgesamt nach weiteren Bedrohungen abzusuchen. Die gewaltige Festung direkt vor dem Sprungpunkt hatte keine weiteren Raketen oder Schiffe oder was für Dinge auch immer losgeschickt, aber sie war auch nicht die einzige monströse Befestigung in diesem System. »Ich habe das ungute Gefühl, dass wir Schwierigkeiten bekommen werden, die Position der anderen Sprungpunkte in diesem System zu bestimmen.«
    Desjani zog fragend eine Augenbraue hoch, dann sah sie auf ihr eigenes Display. »Bei den Vorfahren! Die haben an zwei weiteren Stellen solche Festungen in einen Orbit um den Stern geschickt. Nach der Entfernung zum Stern zu urteilen, könnten sie da ebenfalls Sprungpunkte bewachen.«
    Diese Anlagen waren zweifellos mit den gleichen Objekten bestückt, und ganz sicher auch dort gleich zu Hunderten. In einer Entfernung von mehreren Lichtstunden machten die Sensoren unterdessen zahlreiche Kriegsschiffe aus. Geary stieß einen leisen Pfiff aus, als er die Daten dieser Schiffe betrachtete. »Mehrere von den Kriegsschiffen sollen laut unseren Sensoren dreimal so groß sein wie ein Schlachtschiff der Guardian -Klasse.«
    »Offenbar bauen sie gern im großen Stil«, meinte Desjani. »Zum Glück ist keines von ihnen weniger als drei Lichtstunden entfernt, und bei einer solche Masse Schiff können sie nicht sehr schnell und wendig sein. Trotzdem würde sogar ich mich lieber nicht mit ihnen anlegen.«
    »Wir haben von den Bewohnern dieses Systems noch keine Nachricht erhalten«, meldete Rione tonlos. »Sie haben auch noch nicht auf unsere Übermittlungen geantwortet.«
    Geary ließ sich in seinen Sessel sinken. »Wenn sie Menschen wären, hätte sie sich längst gemeldet.« Unmittelbare Gefahren waren nicht mehr zu erkennen, und alles andere würde Stunden oder Tage benötigen, ehe es einen Grund zur Sorge gab. Aber es gab auch ohne irgendwelche Bedrohungen genug zu tun. Schäden und Verluste der Flotte bewerten. Reparaturen anordnen. Sicherstellen, dass Überlebende von zerstörten oder schwer beschädigten Schiffen geholt werden. Versuchen, mit diesen Aliens Kontakt aufzunehmen oder zumindest mehr über sie herauszufinden. Die Flotte auf einen Kurs bringen, der die Aliens davon abhält, uns noch mal diese kleinen Schiffe oder Raketen auf den Hals zu hetzen. Sein Blick wanderte zu den gigantischen Festungen, die vor den Sprungpunkten in Position gebracht worden waren. Die Festung, der sie beim Eintreffen in diesem System mit Mühe ausgewichen waren, hatte womöglich ihren ganzen Waffenbestand verbraucht, aber etwas von dieser Größe verfügte über genug Platz, um nachzuladen und das Feuer wieder zu eröffnen, bevor die Flotte es passiert hatte. Um einen Sprungpunkt zu erreichen, mussten sie an einer dieser Festungen vorbei, und das würde auf dem Weg nach draußen viel schwieriger werden als das, was sie gerade überstanden hatten.
    »Meinen Glückwunsch, Admiral. Sie haben eine weitere intelligente Spezies entdeckt«, sagte Rione.
    »Danke, ich bin froh darüber, dass die Regierung mit mir zufrieden ist.« Er machte sich nicht die Mühe, seinen sarkastischen Tonfall zu überspielen.
    »Nicht jeder in der Regierung ist zufrieden«, murmelte sie fast zu leise, um noch von ihm vernommen zu werden. Ihre Augen waren auf das Display vor ihr fixiert, der Blick hatte etwas von einem Menschen, der sich letztlich in sein seit langer Zeit erwartetes Schicksal gefügt hatte.
    Desjani beugte sich zu Geary vor. »Wie finden wir hier wieder raus, Admiral?«
    »Wenn ich das wüsste.« Obwohl das Problem eigentlich nicht darin bestand, wie sie hier rausfanden, denn die Festungen wiesen ihnen mehr als deutlich den Weg zu den Sprungpunkten. Die Frage war vielmehr, wie sie es
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