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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze
Autoren: Jack Campbell
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für Ruhe sorgen sollen, aber es war unwahrscheinlich, dass diese Art von Frieden Ruhe mit sich bringen würde. »Ich dachte, wir wollten einen Weg finden, um weitere Auseinandersetzungen mit den Aliens zu vermeiden. Warum posaunt dann die Regierung hinaus, dass sie existieren und welche Gefahr sie darstellen?«
    »Du solltest dir ein paar von den anderen Schlagzeilen ansehen«, schlug Desjani vor, dann biss sie von ihrem Riegel ab. »Diese Yanika Babiya-Verpflegungsriegel sind gar nicht so übel, zumindest für Verpflegungsriegel.«
    Geary konzentrierte sich wieder auf die Nachrichten und versuchte, sich auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen, nachdem er fast einen Monat lang ganz bewusst alles ignoriert hatte, was sich in der Galaxis abspielte. Herrschende Parteien in zweiundneunzig Sternensystemen nach vorgezogenen Wahlen entmachtet.
    Rift-Föderation stimmt dafür, die Beziehungen zur Allianz neu zu verhandeln.
    Fingal verlangt als sechsunddreißigstes Sternensystem von der Zentralregierung der Allianz Kürzung von Rüstungsbeiträgen und Steuern.
    Black Jack Geary sichert auf Kosatka gegenwärtiger Regierung nur bedingte Unterstützung zu. »Wie bitte? Bedingte Unterstützung? Was soll denn das heißen? Als mich der Kerl gefragt hat, ob ich die Befehle der Regierung befolgen werde, habe ich das bestätigt!«
    Desjani schluckte den Bissen von ihrem Riegel runter, dann sah sie Geary an und zog eine Augenbraue hoch. »Du hast ihm gesagt, du wirst jeden rechtmäßigen Befehl befolgen.«
    »Und?«
    »›Rechtmäßig‹ ist eine Bewertung, das weiß sogar eine dumme Matrosin wie ich.«
    »Seit wann ist es üblich, aus einer Aussage, die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, etwas Subversives zu machen?«, knurrte Geary.
    »Seit die Mehrheit der Bevölkerung die gewählte Regierung für korrupt und von Schurken unterwandert hält«, erwiderte Desjani. »Viele Bürger der Allianz verstehen ›rechtmäßig‹ so, dass die Kriminellen aus ihren Ämtern vertrieben werden.«
    »Ich hätte meinen Mund halten sollen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Damit hättest du die Frage unbeantwortet gelassen. Die Schlagzeile dazu hätte gelautet: ›Black Jack Geary weigert sich, seine Unterstützung der Regierung zu bestätigen.‹ Das Ergebnis wäre kein bisschen besser gewesen, Darling.«
    Das letzte Wort aus ihrem Mund hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. »Ist es tatsächlich erst vier Wochen her, seit wir geheiratet haben?«
    »Es ist exakt sechsundzwanzig Tage her«, korrigierte sie ihn. »Auch wenn wir uns an Bord meines Schiffs nicht wie ein Ehepaar werden verhalten können, erwarte ich von dir trotzdem, dass du weder Jahrestage noch andere wichtige Daten vergisst.« Dann biss Desjani noch einmal von ihrem Riegel ab.
    »Jawohl, Ma’am.« Er mochte diesen verärgerten Gesichtsausdruck, mit dem sie üblicherweise reagierte, wenn er wie einer ihrer Untergebenen antwortete, doch diesmal schüttelte Tanya nur den Kopf. Geary musterte sie und wunderte sich, wie gefasst sie war, seit sie im Varandal-Sternensystem eingetroffen waren. Dann jedoch fiel ihm wieder ein, dass Desjani stets umso ruhiger wurde, je näher ein Gefecht rückte. »Gehst du davon aus, dass irgendwas passieren wird, wenn wir an der Station Ambaru andocken?«
    »Ich rechne schon damit, seit das Schiff in dieses System zurückgekehrt ist, aber bislang scheint alles ruhig zu sein. Keine Schiffe der Regierung, die uns abfangen, um dich zu verhaften. Keine meuternden Schiffe der Flotte, die uns abfangen, um dich zum Diktator zu erklären. Keine Gefechte zwischen irgendwelchen Splittergruppen und der Regierung.« Sie sah sich in ihrem Abteil um, einer luxuriösen, wenn auch etwas veralteten Passagierkabine, die auf Desjani und Geary gleichermaßen irritierend wirkte, waren sie beide doch nur die recht spartanischen Unterkünfte auf Kriegsschiffen gewöhnt. Allerdings hatte die Regierung von Kosatka auf einem »angemessenen« Transportmittel bestanden, als der Befehl einging, der von Geary verlangte, unverzüglich nach Varandal zurückzukehren. Immerhin war es ihnen beiden dadurch erspart geblieben, mit anderen Passagieren zu tun haben zu müssen.
    Desjani schüttelte abermals den Kopf, ihr Blick wanderte zurück zum Display, das die Außenansicht ihres Schiffs zeigte. »Vielleicht sind es meine Vorfahren, die zu mir reden. Ich kann die Anspannung hier deutlich spüren, als würde sich ein Stern jeden Augenblick in eine Nova verwandeln. Mir
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